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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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bin ich nicht, Majestät«, stimmte Gwynedd ihm zu. »Und ich versichere Euch …«
    »Nein, tun Sie das nicht«, meinte Jusson. »Versichern Sie mir nichts. Sagen Sie mir einfach, was Sie wissen. Und fangen Sie mit diesen edlen Herrn hier an. Es muss ein Schock für sie gewesen sein zu sehen, wie Sie in die Kirche gelaufen sind. Andererseits war es sicher auch ein Schock für sie, Rodolfos Leichnam im Totenhaus zu sehen.«
    Jetzt erstarrten die Ratsältesten, und in der Stille hörte ich ein Fauchen, als das Feuer in der Esse aufloderte. Ich sah zu der Wand, wo das Mauerwerk die Rückseite der Esse anzeigte, und riss die Augen auf, während ich meine Hand auf meine Wunde legte.
    »Was ist, Hase?«, wollte Jusson wissen.
    »Ich glaube, Sie haben gerade die Armbrustbolzen verbrannt, Sire«, erwiderte ich.
    Jussons Blick zuckte zu dem hinter mir stehenden Arlis, dem die Verbrennung der Bolzen offenbar nichts ausmachte, und sah dann wieder zu der Schauspielerin. »Haben Sie gehört, Mistress Gwynedd?« fragte er sie. »Oder wussten Sie das auch schon? Es war ein Hinterhalt, bei dem mehrere meiner Leute verwundet wurden, einschließlich meines Cousins. Mein Cousin, der von Anfang an das Ziel von Angriffen gewesen ist, wie dem, der ihn selbst jetzt so auszehrt, dass er verhungert, während er sich vollstopft. Und von Anfang an waren Sie und Ihre Schauspieler da.«
    »Bitte, Sire«, flüsterte Gwynedd. »In was auch immer Rodolfo und Rosea verwickelt waren …«
    »Ja, die geheimnisvollen Treffen zwischen Ihrem Bruder, Helto und Menck, während Rosea alle verführte, die in Sichtweite waren. Und Sie waren davon ausgeschlossen, die verachtete Schwester, die im Verborgenen bleiben musste. Eine weitere Rolle, die Sie perfekt gespielt haben.« Jusson lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, streckte die Beine aus und faltete die Hände über seinem flachen Bauch. »Wie lange haben Sie Ihre Truppe schon geleitet?«
    Gwynedd runzelte bei der aus dem Zusammenhang gerissenen Frage des Königs die Stirn. »Euer Majestät?«
    »Elf Jahre, Sire«, antwortete Ranulf überraschenderweise für die Schauspielerin.
    »Elf Jahre?«, wiederholte Jusson. »Und wie lange waren Ihr Bruder und Rosea verheiratet?«
    »Etwas weniger als ein Jahr«, antwortete erneut Ranulf, als die Schauspielerin schwieg. Er bemerkte die Blicke der Anwesenden. »Gwynedd hat es Beollan und mir erzählt, als wir uns mit ihr und den Schauspielern im Kupferschwein getroffen haben.«
    »Da ist der Haken, Mistress Gwynedd«, meinte Jusson. »Sie haben die Truppe elf Jahre lang geleitet, und Ihr Bruder war nicht einmal ein Jahr mit einer Außenstehenden verheiratet. Eine Außenstehende, die nicht einmal Ihrem Berufsstand angehörte, als sie zu Ihnen stieß.«
    Gwynedds erstaunter Ausdruck schlug in eine leicht angewiderte Miene um. »Ihr habt Rosea nicht gesehen, Euer Majestät. Sie hat ihre Schönheit wie eine Waffe eingesetzt …«
    »Ich habe sie gesehen«, widersprach Jusson. »Gerade erst habe ich sie gesehen, vielmehr das, was von ihr übrig ist. Aber selbst wenn sie die schönste Frau im ganzen Reich gewesen wäre … das, was ich gestern Abend in der Kirche sah, hätte eine ganze Armee von Roseas niedergerungen.«
    Erneut zeigte sich ein verblüffter Ausdruck auf Gwynedds Miene. »Was habt Ihr gesehen, Sire?«
    »Eine Frau mit einem Rückgrat aus Stahl, Mistress«, erwiderte Jusson. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie irgendjemandem, geschweige denn einer Dörflerin aus einem entlegenen Nest in den Nördlichen Gemarkungen, wie schön sie auch gewesen sein mag, erlaubt hätten, Sie von der Leitung einer Truppe zu verdrängen, die Sie selbst gegründet haben. Rodolfo mag wegen der Verhandlungen mit den Behörden und zwecks einfacherer Lösung sonstiger Probleme den offziellen Titel ›Theaterleiter‹ getragen haben, aber ich würde die königliche Schatzkammer gegen ein Gänseblümchen verwetten, dass Sie diejenige waren, die die Zügel in der Hand hatte.« Der König lächelte eisig. »Selbst die Entscheidung, dieses alberne Schauspiel über Magische in einer Stadt aufzuführen, in der es von Magischen nur so wimmelte. Welch bessere Entschuldigung, das Spiel zu beenden, hätten Sie haben können, sobald Sie Hase unter dem Publikum sahen, der so offensichtlich aus den Grenzlanden stammte? Was Rosea und Rodolfo daraufhin ermöglichte, ihre Beute zu verfolgen.«
    Ich hatte den Forderungen meines Magens gehorcht und weiter Essen in mich hineingeschaufelt. »Aber

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