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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Wassers.«
    »Die Kugeln sind nicht alle die meinen, ehrenwerter Cyhn. « Ich deutete auf die Erdkugel. »Diese gehört Laurel.«
    »Und doch ist sie bei Euch und nicht bei dem Faena«, gab Wyln zurück. »So wie Feuer und Wind. Aber kein Wasser. Warum nicht?«
    Offenbar waren Faena nicht die Einzigen, die plumpe Fragen zur Belehrung benutzten. »Zufall, ehrenwerter Cyhn «, antwortete ich. Ich zog meinen Handschuh aus, streckte die Hand vor, um Wasser zu beschwören und fühlte denselben Druck auf Brust und Kehle wie im Lagerhaus. Es war ein fester Druck. »Verdammt!«, stieß ich hervor und ließ die Hand sinken.
    Wyln hob die Brauen. »Zufall? Wenn Wasser nicht nur für Schwarze Magie benutzt wurde, sondern auch dazu diente, die Toten zu schänden?«
    Ich erinnerte mich an das Eis im Totenhaus sowie an Mencks erstarrten Blick und wurde noch etwas mehr erleuchtet.
    »Jusson Ivers Sohn hatte recht, Hase«, meinte Laurel. »Jemand versucht, Euch in seine Hexerei zu ziehen, als Mittel oder als Ziel. Wie Wyln sagte, Ihr besitzt eine mächtige Gabe und seid unerfahren. Eine sehr attraktive Kombination.«
    »Etwa für Kareste?« Die Sorge war meiner Stimme anzuhören, und sie kroch mir den Rücken hinunter. »Aber Ihr sagtet, er wäre noch gebunden. Stimmt das nicht?«
    »Es gibt andere«, sagte Wyln, bevor Laurel antworten konnte. »Es gibt immer andere.«
    »Warum suchen wir dann nicht nach ihnen, statt Eskorte für die Friedenshüterin zu spielen?« Meine Sorge schlug in Zorn um.
    Laurel schüttelte den Kopf, sodass seine Perlen klickten. »Elfen-Familien«, murmelte er.
    Wyln dagegen erwiderte meinen wütenden Blick gelassen. »Ihr habt nicht zugehört, Hase. Wer hat den Schließer ermordet?«
    Ich wollte schon antworten, dass ich es nicht wüsste und es mir auch vollkommen gleichgütig wäre, als mir erneut das Bild von Mencks gefrorenen Stichwunden durch den Kopf schoss. Ich atmete zischend aus. »Derselbe, der die Schwarze Magie gewirkt hat.«
    »Wenn wir also der Friedenshüterin helfen, den Mörder zu finden, werden wir vermutlich auch auf jene stoßen, die nicht nur diese Todesmagie beschworen haben, sondern auch Euch für ihre bösen Zwecke missbrauchen. Selbst wenn es nicht ein und dieselben sein sollten, wäre es doch ein guter Anfang. Korrekt?«
    Ich warf den Ohren meines Pferdes böse Blicke zu. »Korrekt, ehrenwerter Cyhn. «
    »Bis wir sie gefunden haben, werdet Ihr Euch auf keinen Fall von Laurel und mir entfernen. Verstanden? Ihr werdet nicht herumwandern.« Wyln sah an mir vorbei zu Jeff. »Ihr werdet dafür sorgen, Jeffen …«
    »Corbin, Mylord«, antwortete Jeff. »Der Name meines Vaters ist Corbin.«
    Wyln lächelte. »Jeffen Corbins Sohn.«
    Arlis war offenbar nicht der einzige Speichellecker, und ich warf Jeff einen finsteren Blick zu. Aber er schaute nach vorn und betrachtete seinerseits mürrisch meine zweite persönliche Wache. Um Arlis gerecht zu werden, muss ich zugeben, dass er versucht hatte, mit mir zu reiten. Aber Jeff hatte ihm keinen Platz gelassen und ihn gezwungen, hinter uns zu reiten, wo er unseren Staub schlucken musste. Deshalb hatte Arlis sich entschlossen vorauszureiten. Aber jetzt ritt er nicht mehr als meine Vorhut, sondern hielt sich direkt hinter dem Lordkommandeur und der Friedenshüterin. Er saß vorgebeugt im Sattel und lauschte aufmerksam dem Gespräch zwischen Thadro und Chadde. Ich runzelte die Stirn und wollte Arlis zurückrufen.
    Bevor ich jedoch dazu kam, bog Chadde von der Königsstraße ab und führte uns auf einen schmalen Weg. Das zwang unsere Formation, näher zusammenzurücken, weil dieser unebene, von Wurzeln übersäte Pfad kaum so breit war, dass zwei Pferde nebeneinander Platz fanden, ohne dass die Reiter von den tief hängenden Zweigen aus den Sätteln gefegt worden wären. Selbst wenn wir hintereinander ritten, kratzten Zweige aus dem Unterholz an unseren Beinen. Mir kam es wie der perfekte Platz für einen Hinterhalt vor. Aber wir ritten unbehelligt weiter, bis wir um eine Kurve bogen. Dahinter wichen die Bäume und das Unterholz zurück. Auf der kleinen Lichtung standen heruntergekommene Gebäude, die von einem baufälligen Zaun umgeben waren. Das Holz der Häuser war verwittert, die Steinwände waren schief und die Dächer schwarz vom Ruß. Dennoch konnte ich einige grüne Schindeln entdecken, wie sie von Tavernen und Herbergen benutzt wurden. An dem vordersten Haus hing ein Schild, das sich knarrend im Wind bewegte. Darauf war in einem

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