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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Ältester seines Geschlechts«, fuhr ich fort, »und Schwager Seiner Gnaden Fyrst Lorans, des Ältesten des Geschlechts.«
    »Es würde mich nicht einmal kümmern, wenn er der fleischgewordene verfluchte Feuerwandler wäre«, setzte Thadro an.
    »Aber das bin ich«, warf Wyln ein. »Jedenfalls hat mich Iver Bluthand so genannt.«
    Thadros Mund stand offen, aber es hatte ihm die Sprache verschlagen. Er schloss ihn mit einem vernehmlichen Klacken und unternahm einen neuen Versuch. » Iver ? Der Begründer von Jussons Haus? Der erste König von Iversterre?«
    »Nachdem wir seine Armee endlich in der Schlacht von Sorota besiegt hatten.« Der Zauberer lächelte. »Aber ich bevorzugte schon immer den Namen Wyln.«
    Thadros Brust hob und senkte sich deutlich, als er versuchte Luft zu holen. Dann sah er sich auf dem Platz um. Nachdem der König und seine Wachen gegangen waren, wagten sich einige Leute näher an uns heran, um zu hören, was den Lordkommandeur so aufgeregt hatte. Andere starrten Wyln an, deuteten auf ihn und tuschelten hinter vorgehaltener Hand, während eine dritte Gruppe Laurel und mich abwechselnd finster musterte. Vermutlich hatte das etwas mit meinem Zopf zu tun und damit, dass Laurel ein Berglöwe war. Vielleicht lag es auch nur an unseren Stäben, den Federn und den Kugeln. Andererseits erinnerten sie sich möglicherweise einfach nur daran, was das letzte Mal passierte, als ich auf einem Platz gewesen war. Eine der Doppeltüren der Kirche wurde geöffnet, der Kirchenschreiber Keeve trat heraus und schaute genauso missbilligend drein wie die anderen.
    »Jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, zum Kupferschwein zu gehen, Sir«, sagte ich zu Thadro, als einer der Leute ein Paket fallen ließ, das er in den Händen gehalten hatte, und sich bei dem Versuch, es aufzuheben, näher an uns heranschlich. Gleichzeitig legte ein stämmiger Kutscher seine Hand auf die Peitsche an seinem Gürtel. Seine Kumpane warfen uns finstere Blicke zu und murmelten etwas über Magische.
    »Ja«, kam Jeff mir zu Hilfe, der die Kutscher ebenfalls beobachtete. »Ein sehr guter Zeitpunkt.«
    »Ich weiß nichts über König Iver und die Schlacht von Sorota, Lord Wyln«, meinte Chadde, als wir den Platz eilig verließen. »Aber ich erinnere mich an die Geschichten meines Großvaters, die er von seinem Vater gehört hatte und die von einem Hexer namens Feuerwandler handelten, der im letzten Krieg zwischen den Grenzlanden und Iversterre gefochten hatte.«
    »Zauberer, Friedenshüterin Chadde«, korrigierte Wyln sie. »Hexer ist ein turalischer Ausdruck.«
    »Verstehe«, murmelte Chadde. »Und Sie, Lord Hase? Was sind Sie?«
    »Was ich immer schon gewesen bin, Friedenshüterin Chadde«, erwiderte ich. »Ein Bauernjunge, der zur Kavallerie gegangen ist.«
    »Kein Magier?«, erkundigte sich Chadde.
    »Nein«, antwortete ich. »Das wird noch einige Jahre dauern.«
    Da wir zum Kupferschwein reiten wollten, gingen wir zu den königlichen Stallungen. Dort, bei den Pferdeknechten und Pferden, wartete Arlis auf uns. »Seine Majestät hat mich hierhergeschickt, um die Pferde fertig zu machen, Sir«, sagte er zu Thadro, nachdem er den Lordkommandeur zackig gegrüßt hatte.
    Wahrscheinlicher war jedoch, dass Jusson Arlis’ Anwesenheit aufgefallen war und er meine persönliche Wache dorthin geschickt hatte, wo sie sein sollte: Nämlich zu mir. Ich sagte nichts, nahm mir aber vor, ein langes Gespräch mit Arlis zu führen, wenn wir allein waren. Jeff dagegen hegte offenbar keine Bedenken.
    »Speichellecker«, murmelte er.
    Arlis tat, als hätte er ihn nicht gehört.
    Wir stiegen auf, verließen Freston durch das Königstor und kämpften uns durch den dichten Verkehr von Fußgängern, Reitern, Kutschen und Karren. Die Leute reagierten ähnlich wie die auf dem Marktplatz. Einige murrten und machten Gesten, um das Böse abzuwehren, andere beobachteten uns neugierig, als wir vorbeiritten. Ein Mann nickte lächelnd, als Wylns Blick ihn streifte.
    »Interessant«, meinte Wyln und erwiderte das Nicken.
    »Nicht alle von uns hassen die Grenzlande so fanatisch«, erklärte Chadde. »Obwohl es mehr als genug davon gibt. Und sie scheinen sich im Kupferschwein zu sammeln. Bitte lasst Euch nicht von dem beleidigen, was dort vielleicht gesagt wird, Lord Wyln, Meister Laurel.«
    »Keine Sorge, ehrenwerte Chadde«, antwortete Laurel, der vor meinem Pferd herlief. »Wir werden berücksichtigen, aus welcher Quelle dieser Beleidigungen stammen.«
    Schließlich

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