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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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wichtigere Aufgabe kümmerte, meinen Kopf auf eben diesen Schultern zu behalten.
    Nachdem wir Jeff und Arlis befreit und den Rest der Pferde gesichert hatten, waren wir in die Taverne zurückgekehrt, um unsere Wunden zu lecken. Statt in den Schankraum führte uns Chadde jedoch nach oben, an verschlossenen Türen vorbei zu Heltos Privatgemächern auf der Rückseite der Taverne. Zu unserer Überraschung und Enttäuschung war die Tür unverschlossen. Es war unwahrscheinlich, dass Helto Geheimnisse in ungesicherten Räumen aufbewahrte.
    Die Räumlichkeiten selbst waren ebenfalls eine Überraschung. Es waren zwei Zimmer. Das erste ein ordentliches Büro mit einem riesigen Schreibtisch, einem dicken Teppich und einem Schrank, in dem Kristallkaraffen mit Schnaps standen. Die Fenster des Raumes waren sauber und gewährten uns einen ungehinderten Blick auf den Herbstwald um die Taverne. In dem Kamin brannte ein wärmendes Feuer, ohne Ruß oder Qualm. In dem Zimmer dahinter befanden sich weitere wuchtige Möbelstücke, einschließlich eines riesigen Himmelbetts mit einem Trittschemel daneben.
    Der Wirt hatte offenbar seine kleine Gestalt dadurch kompensiert, dass er sich mit monumentalen Dingen umgab. Aber obwohl es viele große Möbel gab, fanden wir nichts über Slevoic, Menck oder den Schmugglerring. Und auch nichts anderes Ungesetzliches.
    »Helto war sehr vorsichtig«, meinte Chadde und schloss eine Schublade. Sie saß am Schreibtisch, inmitten eines Chaos von Quittungen und Dokumenten, die alle etwas mit den Geschäften des Kupferschweins zu tun hatten. Die Geldkassette stand ebenfalls vor ihr. Darin befand sich jedoch ebenfalls nichts Interessantes, bis auf ein paar Kupfermünzen, zwischen denen einige Silbermünzen glitzerten. Offenbar warf der Betrieb einer Taverne längst nicht so viel ab wie Mencks kriminelle Machenschaften. Die Friedenshüterin nahm eine Quittung hoch und betrachtete sie stirnrunzelnd. »Er hat offenbar viel Geld für sein schlechtes Bier gezahlt.«
    »Das überrascht mich.« Thadro hatte sich dem Schrank gewidmet. »Dem Geruch nach zu urteilen, hätte ich vermutet, dass er es selbst braut, unter Zugabe alter Unterhosen.«
    »Nein.« Chaddes Miene verfinsterte sich weiter. »Diesen Unterlagen zufolge hat er es von der Brauerei der Stadt gekauft, und bei diesen Preisen sollte das Bier eigentlich erstklassig gewesen sein.« Sie blätterte noch andere Belege durch. »Ebenso das Mehl des Müllers, das Fleisch vom Schlachter und der Branntwein, den er von Ednoth …« Sie verstummte und überprüfte die restlichen Quittungen.
    »Branntwein und turalischer Stahl?«, fragte Thadro. »Der Kopf Ihrer Kaufmannsgilde hat viele Eisen im Feuer.« Er schloss die Schranktüren. »Nichts. Vermutlich hat er alles Belastende schon vor Monaten weggeschafft, zusammen mit seinem Knochenmesser.«
    »Oder es war nie hier«, meinte Chadde. Sie legte die Quittungen zur Seite und schaute durch die Tür ins Schlafzimmer. »Ich werde auch dort nachsehen, aber ich glaube kaum, dass ich etwas unter der Matratze finde.«
    Thadro nickte. Dann fiel sein Blick auf Wyln, der neben mir saß, und eine Falte bildete sich zwischen seinen Brauen. Der Zauberer hatte die Armbrust wie ein Beutestück aus einer Schlacht behalten und sogar die restlichen Bolzen sowie den Geißfuß zum Spannen der Waffe hinter der Theke hervorgeholt. Jetzt stand sie ungeladen neben den Knien des Elfs, aber offenbar konnte das den Lordkommandeur nicht trösten. Er hatte gesehen, wie schnell Wyln sie spannen und laden konnte.
    Doch Wyln ließ sich von Thadros Missfallen nicht irritieren. Vor allem deshalb, weil er eben Wyln war, aber auch, weil die Aufmerksamkeit des Dunkelelfs sich auf unsere Gäste konzentrierte. Genauer auf Ranulfs und Beollans Gäste. Sie waren mit den beiden Lords der Gemarkungen in dem privaten Salon gewesen, und trotz meiner rasenden Kopfschmerzen erkannte ich in ihnen die Schauspielertruppe, deren Vorstellung Jeff, Arlis und ich gestern gestört hatten. Chadde und Thadro hatten sie zu uns in Heltos Arbeitszimmer gescheucht, und jetzt standen die Schauspieler neben der Tür zum Flur. So weit weg von uns, wie sie nur konnten, während sie uns ansahen, als wären wir etwas Wildes und vermutlich Tollwütiges.
    »Es sind Gaukler, Elf«, knurrte Beollan und verzog höhnisch die Lippen, was recht beeindruckend aussah. »Keine Sorge, sie beißen nicht.«
    Ich sah Beollan überrascht an. Nachdem ich sein Verhalten gestern Abend gegenüber Laurel

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