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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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aber der Faena achtete nicht auf mich, sondern hockte sich auf den Boden und sah Kveta an.
    »Die Schmuggler haben ihren Partner getötet«, erklärte er.
    »Verstehe«, meinte Jusson. »Aber Wir würden das Ganze auch gern sehen. Würden Sie bitte alle etwas zur Seite rücken?«
    Als der König bedroht wurde, hatten etliche Leute reagiert, unter anderem die meisten Königstreuen, die Soldaten, die Adligen, ihre Bewaffneten, Thadro, Cais, Finn, Wyln und der Greif, der mit gespreizten Schwingen vor ihm auf seinen Hinterbeinen stand. Die Privatsphäre des Königs wurde dadurch ziemlich beschnitten. Dann herrschte einen Moment Gedränge und Geschiebe, als sich alle neu sortierten. Der Greif zirpte verlegen und ließ sich auf alle viere sinken. Seine Krallen klickten auf dem Steinboden, als er langsam wieder zu mir kam.
    »Wer ist das eigentlich?«, wollte Thadro wissen, der von dem Sagentier einen Moment abgelenkt war.
    »Ich glaube, das ist Bertram, Sir«, antwortete ich. Der Greif legte sich neben mich, und ich schmiegte mich erneut an seinen warmen Leib.
    »Unser Bertram?« Thadro war sichtlich verblüfft, und auch das Gefolge des Königs wirkte ziemlich überrascht. Bertram raschelte mit den Federn und zirpte fröhlich.
    »Ja«, antwortete Jusson zerstreut, bevor ich etwas sagen konnte. »Offenbar kann auch er seine Gestalt wandeln.«
    »Gibt es denn niemanden, der sich mit dem Körper zufriedengibt, mit dem er geboren wurde?«, murrte ein Adliger. Jusson ignorierte ihn.
    »Es geht also um diesen Schmugglerring von letztem Frühjahr? «, fragte der König Laurel.
    »Ja, Ehrenwerter König«, antwortete Laurel und fuhr sich mit der Tatze über den Kopf. Seine Perlen klickten. »Ihr Gefährte und einige andere Mitglieder seines Rudels wurden wegen ihrer Pelze getötet. Und jetzt nimmt sie Rache für ihren Tod.«
    »Eine ziemlich wirkungsvolle Vergeltung, wenn es funktioniert hätte«, meinte Wyln. »Abgesehen einmal von unseren Toten hätte sie, falls hier genug Blut vergossen worden wäre, sehr wohl das menschliche Königreich in einen Krieg mit Tural stürzen und vermutlich sogar das Volk mit hineinziehen können.«
    Meer woge und verschlinge sie.
    Als Bertram spürte, wie ich fröstelte, hob er eine Schwinge, und ich schmiegte mich darunter.
    »Hat sie deshalb Javes vergiftet und dann entführt?«, fragte Jusson. »Um den Qarant mit hineinzuziehen?«
    »Der Qarant ist bereits darin verwickelt, Ehrenwerter König«, erwiderte Laurel. »Als die Pelze Iversly erreicht hatten, wurden sie auf eines seiner Handelsschiffe verladen, zusammen mit anderen Schmuggelwaren.«
    Einige Leute keuchten schockiert, und Idwal fuhr abrupt hoch, die Augen weit aufgerissen. Jusson dagegen schien zu versteinern.
    »Ein Handelsschiff des Qarant«, wiederholte der König leise.
    »Ja, Ehrenwerter König«, bestätigte Laurel.
    »Verstehe«, meinte Jusson leise. »Was hat sie mit Hauptmann Javes gemacht?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Laurel. »Sie hat sich sehr unter Kontrolle. Ich konnte nur herausfinden, dass er weggeschafft wurde. Wohin oder warum, kann ich nicht sagen.« Er stand auf, machte eine kurze Handbewegung, und eine dichte Hecke bildete sich um Kveta. Nach einer weiteren Handbewegung teilte seine Erdkugel sich in vier Segmente, die die Wölfin umringten und die Luft mit herbstlichem Duft erfüllten.
    »Hat sie den Zauber in den Gemächern des Königs gewirkt?«, erkundigte sich Thadro.
    »Das wiederum weiß ich sehr genau, Ehrenwerter Lordkommandeur, denn ich war ja da«, erwiderte Laurel.
    »Sie hat sich an Euch herangeschlichen, hab ich recht?« Die Vorstellung schien Wyln zu amüsieren.
    »Sie hat uns alle überrumpelt«, gab Laurel zu. Er griff in seinen Beutel und verstreute ein weißes Pulver um die Hecke herum, das mich in der Nase kitzelte. »Zuerst wirkte sie einen Schweigezauber, dann einen, der Cais, Finn und mich in den Spiegel der Halskette einschloss. Sie ging sehr schnell vor, geschickt und ohne zu zögern. Da frage ich mich natürlich, was sie während ihrer Reisen als freie Agentin so getrieben hat …«
    »Hat sie auch die Schmetterlinge gefangen, Laurel?«, erkundigte ich mich.
    Laurel hielt unvermittelt inne und starrte mich an. Dann ruckte sein Kopf herum, und er blickte auf Kveta hinunter.
    »Bei der Lady!«, stieß Wyln leise hervor. »Königin Mabs Höflinge. «
    Der Lord des Forsts hatte bisher schweigend zugehört, doch bei Wylns Worten richtete er sich ruckartig auf. »Königin Mab? Es ist

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