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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Winterfell war dick und dicht; der Regen perlte einfach davon ab, was seinem Pelz einen silbrigen Glanz verlieh. Er bückte sich und legte vorsichtig den letzten Knochensplitter in die Mitte der Spirale. Dann richtete er sich auf und ging rasch zu den Seilen, weg von der Spirale aus Knochen. Ich spürte, wie das Vibrieren sich verstärkte und der Druck auf meine Ohren zunahm. Plötzlich ließ es nach, und einen Moment lang passierte gar nichts. Dann krachte es, und ein blendendes Licht wie von einem Blitz zuckte auf. Aus hell wurde dunkel, aus dunkel wurde hell, und die Symbole auf meiner Hand erglühten in einer Hitze, die durch meinen ganzen Körper raste. Ich schloss die Augen, bis die Bilder hinter meinen Lidern verblassten. Als ich die Augen wieder öffnete, waren die Drachenknochen verschwunden. An ihrer Stelle saß ein Drache.
    Ein Murmeln lief durch die Zuschauer, von denen die meisten nicht wussten, ob sie sich gegen das Böse bekreuzigen oder jubeln sollten. Einige machten beides, während sie zu den Seilen drängten, andere wichen zurück. Die turalischen Soldaten dagegen fielen auf die Knie, ohne auf das nasse Gras zu achten.
    Idwal gehörte zu denen, die zurückwichen. Er zog seine Frau mit sich. Berenice dagegen blieb neben dem Lord des Forsts stehen. »Wie ist das möglich?«, erkundigte sich Idwal.
    »Es gibt alte Geschichten darüber, Eorl Idwal, obwohl ich es nie mit eigenen Augen habe geschehen sehen.« Alle Belustigung war aus Wylns Miene gewichen, als er zu dem Drachen hinaufsah. Dann warf er Munir einen Seitenblick zu. »Etwas, auf das Ihr euch freut, Hexer?«
    Munir sagte nichts. Der Hexer hatte die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen und starrte auf den Drachen.
    »Sic!«, grollte Laurel, dessen bernsteinfarbene Augen vor Zufriedenheit glühten. »Der Wille von Lady Gaia ist geschehen.«
    »Das wird Seiner Heiligkeit dem Patriarchen sehr gefallen«, meinte Jusson.
    Im nächsten Moment brandete eine Welle mit einem gewaltigen Krachen gegen die Felsen. Es klang wie ein Echo von Laurels »Sic!«, nur tiefer und stärker, und ich fragte mich, ob das ein Ausdruck von Lady Gaias Wille gewesen war, oder ob jemand anders seine Hand im Spiel gehabt hatte. Laurel zuckte zusammen, drehte sich um und blickte erst zum Ozean, dann auf mich. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Es lebt«, sagte Jeff leise hinter mir. »Es ist kein Geist.«
    Er hatte recht. Anders als der Sohn der Ehrenwerten Moraina, Gwyyn, war der Drache, nein, die Dragoness, sehr lebendig. Ihre Schuppen schimmerten in verschiedenen Lila- und Purpurtönen, ihre Augen funkelten wie Amethyste, als sie einen Moment auf dem Gras hockte und ihren Schädel zum Himmel hob, als würde sie den Regen auf ihrem Gesicht genießen. Dann glitt ihr Blick über die Menge, bevor er an Kveta hängen blieb. Rauch quoll aus ihren Nüstern, sie breitete die Schwingen aus, die sich leuchtend hell vor den dunklen Bäumen abhoben, und reckte ihren Hals in Richtung Wölfin.
    Der Lord des Forsts trat vor die Dragoness. »Sie wird der Gerechtigkeit überantwortet«, sagte er. »Eure Bande wurden gelöst. Ihr seid frei.«
    Einen Moment herrschte Stille; dann hob die Dragoness erneut ihren Schädel und stieß ein Brüllen aus, das die Regentropfen von den Zweigen fegte. Sie schlug einmal mit ihren mächtigen Schwingen und erhob sich in den Himmel.
     
     
     
     
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Danksagung
    Mein Dank gilt den üblichen Verdächtigen aus meiner Schreibergruppe : Teresa, Eileen, David, Trai, Chris. Danke, dass Ihr Eurem abtrünnigen Mitglied stets die Tür offen gehalten habt. Außerdem möchte ich Jennie und Anne für ihre Hilfe danken, die weit über bloße Pflichterfüllung hinausgegangen ist.

Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel
»Borderlands Novel 03. Shadow’s past« bei Roc, New York.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstausgabe April 2011
    Copyright © der Originalausgabe 2010 by Lorna Freeman
All rights reserved including the right of reproduction
in whole or in part in any form.
    This edition published by arrangement with NAL Signet,
a member of Penguin Group (USA) Inc.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe
by Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Umschlagillustration: © Illustration Per Haagensen
via Shannon Associates
Redaktion: Rainer

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