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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Wie ist es dir ergangen?«
    Selbst abgesehen von dem Namenstag und dem Erntefest waren wir alle sehr beschäftigt gewesen. Allerdings war es auch eine recht zeitintensive Angelegenheit, sich mit den Auswirkungen zu beschäftigen, die der Ausbruch der Hölle nach sich zog.
    Jusson war nach Freston gekommen, um mich, Laurel, Wyln sowie die Hauptleute Suiden und Javes nebst ihren Truppen zu treffen, als wir alle aus den Grenzlanden zurückgekehrt waren. Es hatte nur ein Zwischenstopp unter vielen auf seiner Reise durch Iversterre nach der fehlgeschlagenen Rebellion im letzten Frühling sein sollen. Er hatte erwartet, ein paar Gesellschaften zu geben, ein oder zwei Audienzen abzuhalten, alle daran zu erinnern, dass er der König und sie Bürger seines Königreiches waren. Anschließend hatte er mit mir und seinem Gefolge zu seinem nächsten Ziel abreisen wollen. Was ihn dann jedoch erwartete, war ein weiterer Angriff auf den Thron. Diesmal jedoch steckten keine ehrgeizigen Adligen dahinter, die unbedingt ihre aristokratischen Hintern auf königlichen Kissen wärmen wollten. Hier waren die Übeltäter Seine Gnaden Gawell, der Bürgermeister von Freston, und Ednoth, der Vorsitzende der ansässigen Kaufmannsgilde. Dieser Versuch wäre lachhaft und ebenso leicht zu unterbinden gewesen, hätten sich Gawell und Ednoth nicht mit einem ebenso bekannten Feind und der einzigen Person auf meiner kurzen Liste verbündet: Slevoic ibn Dru.
    Hinter dem Aufstand im Frühling hatte das Haus Dru gesteckt. Seine Mitglieder hatten Unruhe unter Jussons Höflingen geschürt und die bereits lodernden Gelüste meines Cousins Lord Teram ibn Flavan auf den Königsthron angefacht. Als der Putsch jedoch scheiterte, wurden Cousin Teram ins Gefängnis geworfen, das Haus Dru aufgelöst und seine Mitglieder zu Gesetzlosen erklärt. Lord Gherat von Dru und seinen Verwandten Slevoic allerdings gelang die Flucht in die Grenzlande. Dort versuchten sie, den Thron seiner Elfischen Gnaden Loran, Fyrst von Elanwryfindyll, zu usurpieren. Der Versuch scheiterte, und Lord Gherat sowie die meisten seiner Spießgesellen wurden gefangen genommen. Wir hatten gedacht, Slevoic wäre in dem magischen Wald, der die Burg des Fyrst umringte, umgekommen. Aber während des Kampfes mit Gawell und Ednoth mussten wir feststellen, dass der Scheußliche erneut entkommen und in ein anderes Land geflüchtet war, und zwar in eines, das zum turalischen Imperium gehörte. Von dort aus hatte er Kontakt mit dem korrupten Bürgermeister und Kaufmann aufgenommen und den erneuten Versuch in die Wege geleitet, König Jussons Haus zu stürzen … und mich zu vernichten.
    Er hätte beinahe Erfolg gehabt. Aber nur, weil Gawell und Ednoth einen Dämon beschworen hatten. Und zwar einen Dämon, der Leichen zum Leben erweckt und die Stadt mit tödlichem Wahnsinn infiziert hatte. Es war ein Dämon, der mich in meinen Träumen verfolgt und einen Weg in meine Seele gesucht hatte. In meine Seele, wo sich die Toten versteckt hatten, weit entfernt von dem wütenden, mörderischen Dämon. Im Laufe der Zeit war es ziemlich voll in meiner Seele geworden.
    Ich senkte den Blick, als ich die Sorge nicht nur auf Jussons Miene, sondern auch in den Gesichtern von Suiden, Javes und sogar von Thadro bemerkte. Ich war nicht bereit, meinem König und Vorgesetzten mein Innerstes zu offenbaren, weil ich nicht wusste, was dabei herauskommen würde.
    »Es geht mir gut, Euer Majestät«, sagte ich und strich mit dem Zeigefinger über die Maserung der Tischplatte.
    »Verstehe«, murmelte Jusson und stellte seine Tasse mit einem scharfen Schnalzen auf die Untertasse zurück. »Nun, ich habe zwei Depeschen erhalten. In der ersten ging es um die Delegation des Qarant. Die zweite dagegen war eine ziemlich große Überraschung.«
    Ich blickte hoch, als der König verstummte.
    »Es war ein Heiratsantrag«, meinte Jusson dann. »An dich gerichtet.«

2
     
    Ich wurde in den Grenzlanden geboren, einer lockeren und zänkischen Gesellschaft der Fae und der Fabelwesen nördlich des Königreichs von Iversterre. Das Volk, wie sie sich nannten, hatte sich früher einmal bis hin zu den Südlichen Seen erstreckt und ein Netzwerk aus Stadtstaaten, kleinen Lehensgütern, Domänen, Splittergruppen, Stämmen und Clans gebildet, die sich allesamt hingebungsvoll der Lieblingsbeschäftigung der Fae widmeten, dem Verrat, dem falschen Spiel und dem Betrug. Dann kamen die Menschen in großer Zahl und begannen sofort mit ihrem Lieblingsspiel, der

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