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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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der von Berenice.
    Ich seufzte. »Ganz bestimmt werde ich das sehr bald herausfinden. «
    »Gut«, antwortete Idwal jovial. »In den Sattel mit Ihnen.«
    Ich hatte kaum Zeit, Jeff meinen Mantel, den Stab und mein Schwert zu geben, als Idwal mich auch schon in den Sattel hob. Er stellte die Länge der Steigbügel ein und trat dann hinter dem Pferd auf die andere Seite. Das boshafte Vieh hob die Hinterhand, aber Idwal versetzte ihm einen derben Schlag. Als er mit den Steigbügeln fertig war, schlug er das Pferd erneut, diesmal in die Flanke. Dandelion stieß zischend den Atem aus, und Idwal zog den Sattelgurt fester. Da das Pferd seinem Herrn nichts anhaben konnte, drehte es den Kopf herum und versuchte meinen Fuß zu beißen. Ich zog hastig mein Bein zurück, zerrte jedoch gleichzeitig an den Zügeln. Das bösartige Vieh sah mich nur mit seinem glühenden, roten Auge an, während es erneut dumpf schnaubte.
    »Himmel, Hase«, meinte Jeff kichernd. »Dieses Monster könnte der Vater von Groskins Ross Alter Feind sein.«
    »Ha, ha.« Ich war nicht sonderlich amüsiert.
    »Wir haben ihn Dandelion genannt, weil er bei seiner Geburt so wuschelig war«, erklärte Berenice. Ihre fest zusammengepressten Lippen passten so gar nicht zu ihren fröhlich funkelnden Augen.
    »Niedlich und knuddelig war er sicher auch«, murmelte ich.
    »Oh, das war er nie«, versicherte Berenice. In ihren Augen tanzten Funken, und plötzlich stand statt der schlecht gekleideten Tochter von Mearden eine wunderschöne Frau vor mir. Verwirrt starrte ich sie an, aber bevor ich etwas sagen konnte, tauchte Idwal aus dem Schatten des Biestes auf. Sein Grinsen ähnelte verdächtig dem des Pferdes. »Alles in Ordnung, Lord Hase?«
    Verwirrt sah ich den Lord von Mearden an. »Wie bitte?«
    »Gut«, wiederholte Idwal, nahm die Zügel und führte uns rasch zu einem freien Platz in der Startreihe, an der zwei Knechte an beiden Enden mit einer Leine die Pferde zurückhielten. Dann trat Lord Idwal rasch zur Seite und stieg auf eine kleine Plattform, über der ein Banner mit seinem Wappen hing. Es wehte im Wind, und der weiße Hirsch darauf schien mir zuzuzwinkern.
    »Achtung!«, schrie Lord Idwal. »Das Rennen führt zu Gessoms Hof und wieder zurück. Der Rennkurs ist mit roten Wimpeln markiert, und es gibt Posten, die darauf achten, dass keiner sich verirrt …«
    »… und die helfen, wenn jemand herunterfällt«, rief ein Witzbold und warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Genau das«, stimmte Idwal ihm zu. »Wenn Sie den Hof erreicht haben, bekommen Sie ein solches Tuch.« Er hob ein gelbes Seidentuch hoch, auf dem die Umrisse der Burg eingestickt waren. »Verlieren Sie es nicht; es dient als Beweis, dass Sie sich wirklich an den Kurs gehalten haben. Sie kehren hierher zurück, und wer als Erster die Ziellinie überquert, ist der Sieger. Irgendwelche Fragen?«
    Idwal wartete jedoch nicht auf eine Frage, sondern hielt sofort das Seidentuch am ausgestreckten Arm über den Boden. »Wenn das Tuch den Boden berührt, fällt das Seil. Eins.«
    Dandelion hatte sich gegen die Zügel gewehrt, doch jetzt hob er plötzlich den Kopf. Seine Muskeln traten zitternd unter der Haut hervor.
    »Zwei.«
    Ich hatte eine düstere Vorahnung, lockerte die Zügel ein wenig und beugte mich vor.
    »Drei.«
    Idwal ließ das Tuch los, und einen Moment später fiel das Seil zu Boden.
    Ich hatte bereits etliche wilde Ritte über steil abschüssige, nicht existierende Bergpfade hinter mir, blinde Sprünge über Gräben und schmale Schluchten und unlängst erst den Ritt mit Jusson in der Nacht durch die dunklen Gassen, Gärten und Nebenstraßen von Freston unter dem zunehmenden Mond. Aber im Vergleich zu meinem Ritt auf Dandelion waren all das nur gemäßigte Spazierritte im gepflegten Park eines Lords der Südlande. Das Biest explodierte förmlich in einem Wirbel von Hufschlägen. Ich blinzelte einmal, und wir hatten das Tor bereits hinter uns gelassen. Ich blinzelte ein zweites Mal, und wir donnerten die Hügelstraße hinab. Der Wind ließ meine Augen tränen. Ich umklammerte die Zügel, als hielte ich ein Rettungsseil, bis mir der Gedanke kam, dass ich mich entweder aus Leibeskräften daran festhalten oder aber versuchen konnte, dieses verdammte Pferd tatsächlich zu reiten und ruhmbedeckt das Zeitliche zu segnen. Ich beugte mich tiefer über Dandelions Hals und drückte sanft meine Hacken in seine Flanken.
    »Ha?«, flüsterte ich.
    Dandelion wieherte schrill auf und rannte noch

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