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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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der Hirsch los, nachdem er uns einen spöttischen Blick über die Schulter zugeworfen hatte, und hüllte uns in eine Staubwolke. Dandelion wieherte wütend und verfolgte ihn. Die Schritte des Pferdes wurden immer länger, bis wir erneut über dem Boden zu schweben schienen.
    »Ha!«, schrie ich, während meine Luftkugel lachte und meine Feuerkugeln höhnisch knisterten.
    Wir donnerten durch den Wald, und die Geräusche der anderen Reiter hinter uns wurden schwächer, während der weiße Hirsch immer unmittelbar vor uns blieb, aber außer Reichweite. Wir rasten weiter, verließen zusammen den Wald, Hirsch und Pferdebestie, und donnerten über die Straße zu dem Bauernhaus. Bauer Gessom stand vor der Tür, die gelben Tücher in den Händen, und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Der Hirsch machte einen großen Satz und schien mitten in der Luft die Richtung zu ändern. Dann rannte er den Weg zurück, den wir gekommen waren. Dandelion vollführte eine perfekte Vollbremsung, wirbelte eine gewaltige Staubwolke auf und wendete im Hof des Bauern, während ich mich weit aus dem Sattel beugte, als ich dem fassungslosen Mann ein Tuch aus der schlaffen Hand riss. Dann rammte ich meine Fersen mit aller Kraft in Dandelions Flanke.
    »Ha! Ha! Ha!«
    Wir rasten auf dem Rückweg an den anderen Reitern vorbei, die uns begegneten. Der Hirsch nahm vor den Kurven Abkürzungen, während die Feuerkugeln heiß an meinen Schultern loderten und die Luftkugel unser Lachen mit einem melodischen Diskant untermalte. Wir rasten unter den Fallgittern hindurch, Dandelions Eisen rutschten über die Pflastersteine, und wir kamen funkenstiebend im Hof zum Stehen. Dandelion stieg hoch und wieherte noch einmal, diesmal triumphierend. Dann sank er herab und trat mit seiner Hinterhand nach den Pferdeknechten, die eilig herbeiliefen. Ich hielt mich fest und sah mich suchend nach dem weißen Hirsch um, aber er war verschwunden.
    »Mylord!«
    Ich senkte den Blick und sah Berenice, die mit ihrem Vater und ihrer Mutter in gebührendem Abstand zu Dandelions Zähnen und Hufen vor mir stand. Die ganze Familie wirkte vollkommen verblüfft. Ich schwenkte das gelbe Tuch durch die Luft, glitt aus dem Sattel, hob Berenice hoch, drehte mich einmal mit ihr im Kreis und gab ihr einen schmatzenden Kuss. Dann wurden wir getrennt, und ich wurde von jubelnden Garnisonssoldaten und Königstreuen umringt, während die Kugeln über uns schwebten. Dandelion gelang es trotz des anstrengenden Rittes, den Knechten zu entwischen. Er trabte stolz auf und ab und trompete den zurückkehrenden Reitern seine Herausforderung zu, die laut zwischen den Mauern hallte. Jusson, Thadro, Suiden und Wyln standen am Rand der Menge, die sich um mich drängte. Thadro und Suiden wirkten sehr erfreut, Jusson und Wyln jedoch beäugten misstrauisch Seine Bösartigkeit Dandelion, bevor sie schließlich wegsahen. Wyln richtete seinen Blick auf meine lachenden und singenden Kugeln, Jusson dagegen warf Lord Idwal einen mäßig interessierten Blick zu. Prinzessin Rajya stand in der Nähe ihres Vaters, umringt von ihrer Leibwache. Die Prinzessin fing meinen Blick auf und verbeugte sich knapp. Doch in dem Moment wurde ich von Jeff abgelenkt, der mir auf die Schultern schlug.
    »Du hast gewonnen!«, schrie Jeff.
    »Was heißt hier gewonnen?«, meinte Arlis. »Sie haben es überlebt!«
    Ich grinste hemmungslos. »Zum Teufel, ja!«
    »Ryson hat auch gewonnen!«, schrie Jeff.
    Als Ryson in dem Lärm seinen Namen hörte, grinste er ebenfalls und hielt ein wunderschönes Schwert in einer eleganten Scheide in die Höhe. Ich schnappte mir das Schwert, zog es mit dem Ruf »Des Königs Greife und die Falken der Bergpatrouille! « aus der Scheide und legte es auf den Boden. Dann ließ ich mir von Jeff mein Schwert geben, legte es gekreuzt über das von Ryson und fing an, auf den beiden Klingen zu tanzen.
    Die Königstreuen und die Soldaten der Bergpatrouille brüllten begeistert, bevor sie zurückwichen und mir Platz machten. Sie bildeten einen Kreis um mich herum, in den sich auch die Bewaffneten der Lords, die turalischen Seeleute und Soldaten mischten. Die Soldaten und Bewaffneten sahen kritisch zu, während die Seeleute im Takt mit meinen Schritten schrien und klatschten. Ich lachte, hob die Hände über den Kopf, sprang hoch … und bekam im selben Moment einen Schlag in die Nieren.
    »Betrüger!«

15
     
    Die Luftkugel umschwirrte mich und fing mich in der Luft auf, bevor ich über die Schwerter stolpern

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