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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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auf seinem kahlen Schädel wider und ließen die fließenden Tätowierungen aufleuchten. Die beiden turalischen Bannwirker beschworen winzige Wasserfontänen, der Magiekundige aus dem Qarant eine Regenwolke und der Hexer aus Svlet einen winzigen Wirbelwind. Ich zählte. Zwei mit dem Feueraspekt, einer mit Luft, drei mit Wasser und ich mit Erde.
    Die Zuschauer stießen bewundernde Rufe aus, die sich verstärkten, als Munir seine Flamme in verschiedene Flammen teilte, die seinen Kopf umringten. Die beiden Turalier wollten nicht zurückstehen und ließen ihre Fontänen tanzen. Der Magiekundige aus dem Qarant ließ seine Wolke abregnen und verursachte eine Pfütze auf der Bühne. Der Hexer aus Svlet jedoch machte gar nichts mit seinem Wirbelwind, sondern starrte mich weiter finster an. Seine Kameraden unter den Zuschauern folgten seinem Beispiel.
    »Das ist nicht fair«, sagte er.
    »Was denn?« Ich erwiderte böse seinen Blick.
    Wyln berührte meinen Arm. »Er hat recht, Zweibaums Sohn«, sagte er. »Schick sie weg und ruf sie erneut.«
    Ich gehorchte meinem cyhn, machte eine Handbewegung, und die Erdkugel erlosch, wieder zu meiner Erleichterung. Dann hob ich meine behandschuhte Faust und öffnete sie. Ich erwartete, dass dieselbe Kugel sich langsam kreiselnd daraus erheben würde. Stattdessen wuchs eine winzige Eiche aus meiner Handfläche, mit grünen Blättern an ihren Zweigen.
    Erneut stießen die Leute bewundernde Rufe aus, und einige applaudierten. Die Mienen des Hexers aus Svlet und seiner Kameraden jedoch verfinsterten sich noch mehr.
    Munir trat näher zu mir. »Wirklich interessant«, sagte er fasziniert. »Ich habe noch nie gesehen, dass sich der Erdaspekt auf diese Weise manifestiert.«
    »Geister von uralten Eichen rufen manchmal die Erde auf diese Weise.« Der Blick von Wylns flammenden Augen war auf die Eiche gerichtet.
    »In Tural tun sie das jedenfalls nicht«, erwiderte Munir. Sein Flammenkranz loderte immer noch um seinen Kopf, als er an Wyln vorbeigriff. »Darf ich?«
    Ich wollte meine Hand zurückziehen, aber Wyln kam mir zuvor. Er packte mein Handgelenk und schob es mitsamt dem Aspekt zur Seite, aus Munirs Reichweite. »Ich glaube kaum, Adeptus … «
    »Keine Berührungen oder Austausch von Essenzen«, knurrte der Hexer aus Svlet.
    Munir, Wyln und ich sahen den Wetterhexer an, der seine dicken Arme vor der Brust verschränkt hatte und unsere Blicke trotzig erwiderte. Die beiden turalischen Bannwirker traten ein Stück zur Seite, und obwohl der Magiekundige aus dem Qarant sich nicht rührte, warf er dem Hexer einen nachdenklichen Blick zu.
    »Die Zeit ist vorbei«, verkündete Idwal laut. »Und alle haben die nächste Stufe erreicht.«
    »Wie ich sagte, irgendetwas stimmt hier nicht ganz«, murmelte Wyln, während Applaus ertönte.
    Munir schien unsere kleine Auseinandersetzung vergessen zu haben und musterte erst Wyln mit einem finsteren Blick, bevor er sich unter den Zuschauern umsah. Sein Blick blieb kurz an den Matrosen aus Svlet hängen, deren Gesichter beinahe dieselben unzufriedenen Mienen zeigten.
    »Ihr habt recht«, sagte er und runzelte die Stirn. »Es fühlt sich merkwürdig an, als würden wir auf einer unebenen Oberfläche stehen.«
    Die Frau unter den turalischen Bannwirkern trat zu uns. »Sie fühlen es auch, Sro Adeptus ?« Die Frau blickte in den wolkenlosen Himmel hinauf. »Es fühlt sich schwül an, als würde ein Sturm aufziehen …«
    »Und auch kein Geflüster«, beschwerte sich der Wetterhexer. »Wenn sich Zauberer, Elfen und Magier verschwören …«
    »Auf dieser nächsten Stufe«, rief Idwal, »wird jeder Wettkämpfer seine Meisterschaft über seinen Aspekt demonstrieren, indem er sein Erscheinen verändert. Er mag größer oder kleiner werden, Form oder Farbe verändern, aber der Unterschied muss deutlich sichtbar sein.« Er griff nach der Sanduhr. »Achtung, fertig, los!«
    Ich blickte auf meinen Baum und fragte mich, wie ich ihn verändern sollte, als er sich von selbst verwandelte. Seine Blätter nahmen Herbstfarben an. Ich tat so, als hätte ich das beabsichtigt, und sah mich um. Munir hatte die Farbe seiner Flammen verändert, die jetzt zwischen Rot, Gelb und Orange changierten, während Wylns Kugel durchsichtig wurde, wie ein Fenster vor einem brennenden Kamin. Die beiden turalischen Bannwirker hatten ihre Fontänen zu Bögen geformt, und in der Regenwolke des Magiekundigen zuckten kleine Blitze.
    Der Einzige, der seinen Aspekt noch nicht verändert hatte, war der

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