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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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nur Zuschauer sein.
    »Feuer!«
    »Verflucht!«, brüllte Idwal und rappelte sich auf. »Nicht schon wieder!«
    Ich hob den Kopf, drehte mich um und sah, dass etliche Buden zusammengebrochen waren, einschließlich der des Bäckers. Aus den Trümmern und den Fahnen bei dem Ziegelofen züngelten Flammen.
    »Bertram!«, schrie ich und sprang auf. Der Wind riss an meinem Zopf, der sich daraufhin löste. Meine Feder verschwand im Sturm.
    Trotz des beinahe horizontal peitschenden Regens trug der Wind die Flammen zur nächsten Bude, deren Fähnchen ebenfalls Feuer fingen. Doch das konnte die Matrosen aus Svlet nicht aufhalten, die auf alle in ihrer Umgebung einschlugen.
    »Das ist Wahnsinn!«, schrie Munir, der sich ebenfalls bemühte aufzustehen. Er hob seine Hand und krümmte die Finger. »Ich nehme das Feuer und Sie, Lord Hase, versuchen die Luft zu kontrollieren …«
    Ich hämmerte einmal mit meinem Stab auf den Boden der Bühne. Schlagartig erloschen die Feuer, der Regen hörte auf, und der heulende Zyklon verschwand. Er spie den Wetterhexer auf den Boden. Der Mann blieb liegen und blinzelte verwirrt in den Himmel. Alle anderen blieben wie erstarrt stehen, und alles, was man in der Stille hören konnte, war das Tröpfeln von Wasser. Und das Geklapper meiner Stiefelsohlen, als ich über die Bühne rannte, hinuntersprang und zur Bude des Bäckers eilte. Die Leute schüttelten ihre Betäubung ab und liefen ebenfalls zu den zusammengebrochenen Ständen, wo sie Besitzern und Kunden aus den Trümmern halfen. Andere Leute kamen mir zu Hilfe, als ich hastig Bretter und Pfosten zur Seite räumte, während mir das Herz bis zum Halse schlug. Schließlich hob ich ein Brett hoch und eine schlanke Hand streckte sich mir aus der Lücke entgegen. Ich packte sie und zog Bertram unverletzt aus der Ruine. Ein paar Momente später wurden auch der Bäcker und seine Gehilfen befreit. Sie hatten nur ein paar Beulen und Prellungen davongetragen. Ich legte meine Hand auf Bertrams Schulter, drehte mich um und wollte zu Jusson zurückgehen, als ich mich einer kreisenden Wasserkugel gegenübersah. Ich starrte sie an, und im selben Moment tauchten Feuer und Luft wieder auf. Die Erdkugel flog von der Bühne zu ihnen, und alle vier Kugeln schwebten in Augenhöhe vor meinem Gesicht. Sie schienen meinen Blick nachdenklich zu erwidern.
    »AlDraconi capen nus«, keuchte Munir.
    Der Drachenlord möge uns beschützen? Fröstelnd vor Nässe und Kälte blickte ich mich um. Der Hexer stand neben mir.
    »Die Beschwörung eines anderen Hexers kontrolliert und unterbunden, so mühelos, als wäre es ein Kinderspiel«, stieß Munir leidenschaftlich hervor, während er mich anstarrte.
    Wyln trat zwischen uns. »Aus dem Geschlecht Seiner Gnaden Loren, Adeptus.«
    »Es überrascht mich gar nicht, dass Seine Gnaden einen so mächtigen Zauberer an seinen Hof binden will«, erwiderte Munir. »Ob er nun ein Mensch ist oder nicht …«
    Ich wurde durch einen dumpfen Schlag von Wylns und Munirs verbalem Ringkampf abgelenkt. Jusson war auf die Bühne gestiegen, gefolgt von Thadro. Er war vollkommen durchnässt, sein Haar klebte ihm im Gesicht, sein goldener Reif saß schief auf seinem Kopf, und von seinem Umhang tropfte Wasser. Der König drehte sich langsam einmal um sich selbst und betrachtete die Reste des Jahrmarkts. Es war nicht mehr viel übrig. Die Wettkampfstätten und Stände waren zerstört, die Turnierbahn existierte nicht mehr, die Buden waren nur noch Trümmerhaufen. Hier und da lagen Verletzte auf dem Boden. Der Wetterhexer aus Svlet lag ebenfalls ausgestreckt auf der Erde, umringt von seinen Mannschaftskameraden, jedenfalls von denen, die nicht von den Bewaffneten und Soldaten gepackt worden waren und festgehalten wurden. Jussons Blick ruhte einen Augenblick auf ihnen, bevor er zu Suiden glitt, der seinen Arm schützend um Prinzessin Rajya gelegt hatte. Dann sah er zu Idwal hinab, der vor der Bühne stand, die Arme um seine Frau und seine Tochter gelegt hatte und sie an sich drückte.
    Jusson holte tief Luft. »Wir erklären hiermit den Jahrmarkt und das Turnier für beendet …«
    »Sirs!«, rief jemand schwach. Der Schrei wurde von dem Geräusch hastig nahender Schritte begleitet.
    »Zu spät, Sire«, murmelte Thadro.
    Jusson schloss die Augen. »Die Pocken sollen es holen!«
    Die Schritte näherten sich rasch, und einen Moment später tauchte Ryson flankiert von etlichen Soldaten und Königstreuen auf. Sie blieben kurz stehen und betrachteten den

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