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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Wetterhexer aus Svlet. Er versuchte es; der Wirbelwind wurde größer, schrumpfte dann jedoch zu seiner ursprünglichen Größe zusammen. Der Mann warf immer häufiger verzweifelte Blicke auf die Sanduhr und verstärkte seine Bemühungen. Seine Kameraden riefen ihm Aufmunterungen zu. Als schließlich nur noch wenige Sandkörner übrig waren, schaffte er es, seinen Wirbelwind etwa doppelt so groß zu halten. Er warf mir einen triumphierenden Blick zu, in den sich Hohn mischte, und verschränkte erneut die Arme.
    »Ha! Ich habe es geschafft, obwohl die anderen unfairerweise geflüstert und Essenzen ausgetauscht haben …«
    »Die Zeit ist um!«, rief Idwal. »Und erneut haben alle die nächste Stufe erreicht.«
    »Ist das da beabsichtigt?«, erkundigte ich mich.
    Die anderen Wettkämpfer hatten den Wetterhexer ignoriert und höflich Idwal angesehen, doch bei meiner Frage richteten sie all ihre Blicke auf den Wirbelwind. Er wuchs weiter und war jetzt etwa dreimal so groß wie vorher. Und wurde ständig größer.
    »Sas Beisa!«, zischte Wyln, ließ sich auf den Boden der Bühne fallen und zog mich mit hinunter. Gleichzeitig ging Munir zu Boden und zog mit seinen langen Armen den erschrockenen Idwal herab.
    »Ach, Angst vor ein bisschen Wind?«, erkundigte sich der Hexer selbstgefällig. Er bedachte uns mit einem verächtlichen Blick und griff, ohne hinzusehen, nach dem Wirbelwind, der jetzt fast so groß war wie er selbst. »Kleine Mädchen, die nach ihren Muoters rufen … Maene Gedt !«
    Während die Hand des Hexers von dem Wirbelwind verschluckt wurde, drehte Munir seinen Kopf zu Prinzessin Rajya im Publikum. »Er hat die Kontrolle über seinen Aspekt verloren! Schützt Euch!«
    Wyln richtete seinen Blick auf Jusson und Thadro. »Beschützt Ivers Sohn!«
    »Naen!«, drohte der Hexer und versuchte seine Hand zu befreien, während die beiden Turalier und der Magiekundige aus dem Qarant hastig zurückwichen. Letzterer stolperte jedoch in seiner Hast und stieß einen der Bannwirker gegen den Hexer. Der stürzte in den Wirbelwind, schrie laut auf und wurde von ihm verschlungen. Die Turalier konnten entkommen, ihre Fontänen jedoch nicht. Aus dem Wirbelwind wurde ein Zyklon, in dem sich Luft und Wasser mischten. Er gewann an Stärke, bevor er mit dem lauten Dröhnen eines Bergrutsches über uns hinwegfegte und sich auf die Menge stürzte. Jusson, Lady Margriet und Berenice lagen auf dem Boden, während Königstreue und Soldaten sich schützend über sie warfen. Prinzessin Rajya lag ebenfalls im Schlamm, geschützt von ihren Leibwächtern. Einige Zuschauer konnten sich niederkauern, während andere sich an den Holzbalken der Bühne festhielten. Die meisten jedoch wurden von dem heftigen Sturm weggefegt. Ihre Schmerzensschreie gingen in dem heulenden Wind unter, als sie von herumfliegenden Trümmern getroffen wurden. Die Strohpuppe von der Turnierbahn flog vorbei, gefolgt von zwei bunten Jonglierkeulen und den Zielscheiben vom Bogenschießstand, in denen noch die Pfeile des Duells zwischen Prinzessin Rajya und Berenice steckten.
    »Heinrich!«, schrie einer der Matrosen aus Svlet über das Brüllen des Windes hinweg. Dann richtete er seinen wütenden Blick auf mich, während es ihm irgendwie gelang, auf den Beinen zu bleiben. »Du hast ihn getötet!«
    Der Mann zog einen Dolch, packte die Spitze der Klinge und wollte ihn auf mich schleudern. Aber Jeff, der neben dem König lag, sprang auf und stürzte sich auf den Seemann, gefolgt von einigen Königstreuen und Soldaten. Die anderen Seeleute aus Svlet stürzten sich mit geballten Fäusten ebenfalls ins Getümmel, woraufhin noch mehr Königstreue und Soldaten ihren Kameraden zu Hilfe eilten. Ein Svlet taumelte rücklings gegen die Turalier, die die Prinzessin umringten. Einer ihrer Leibwächter versuchte ihn wegzustoßen, woraufhin er von dem Seemann attackiert wurde. Sofort kamen ihm seine Kameraden zu Hilfe, und einer der Matrosen erwischte das Wams Ihrer Hoheit.
    »Rajya!«, brüllte Suiden. Er sprang hoch und stürzte sich in den Tumult, gefolgt von Jasry und ihrer Mannschaft. Gleichzeitig zückte die Prinzessin ihren Dolch und schlug damit nach dem Matrosen. Der stürzte in einen Haufen von Bewaffneten der Burg, deren Hauptmann ihm sofort den Arm auf den Rücken drehte. Immer mehr Matrosen aus Svlet mischten sich in den Kampf ein, und ihr Stöhnen und die klatschenden Faustschläge übertönten sogar den Sturm. Dann wollten auch die Bewaffneten der Adligen nicht länger

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