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Gretchen

Titel: Gretchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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Sobol, der dreißig Jahre jünger aussah und in einer Gruppe neben Jimmy Carter stand.
    Susan klappte den Laptop auf und suchte nach WLAN-Netzen. Sie wurde nur leicht nervös, als sich Archie unmittelbar neben sie setzte. Das einzige Netzwerk, das sie fand, nannte sich »Northstarwarrior«. Das musste Henry sein. Aber es war mit einem Vorhängeschloss versehen.
    »Sein WLAN ist passwortgeschützt«, sagte sie.
    »Versuchen Sie Lynyrd Skynyrd«, sagte Archie.
    Susan warf ihm einen Blick zu. »Im Ernst?«, sagte sie, gab es aber trotzdem ein. Zugang verwehrt. »Nö«, sagte sie.
    Sie versuchten es mit ein paar anderen Worten. Alaska. Harley. Woodworker.
    Nichts.
    »Versuchen Sie Claire«, sagte Archie.
    »Oh, wie romantisch.«
    Sie tippte es ein.
    Zugang verwehrt.
    »Mist«, sagte Susan. »In den Filmen sieht es immer so einfach aus, wenn sie Passwörter erraten. Sollen wir in die Bibliothek fahren?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Archie. Er lehnte sich in die Couch zurück, hob das Festnetztelefon vom Beistelltisch auf und tippte eine Nummer ein. Susan hörte, wie sich Henry am anderen Ende meldete.
    »Wie heißt dein WLAN-Passwort?«, fragte Archie.
    Henry murmelte etwas.
    »Danke«, sagte Archie. »Bis heute Abend.« Er legte auf. »Lynyrd Skynyrd 1«, sagte er zu Susan.
    »Er hat eine Eins angefügt«, erwiderte sie. »Damit es schwerer zu erraten ist.«
    »Er ist sehr schlau«, sagte Archie.
    »Aber nicht so schlau wie wir.«
    Sie tippte Henrys Passwort ein und ging auf Google Earth.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Archie.
    »Das Haus steht im Dreihunderterblock. Ich könnte alle Dreihunderterkombinationen eingeben und die Straßenansichten durchschauen, bis wir das Haus sehen. Oder ich zoome in das Viertel, suche nach dem Dach, klicke darauf und bekomme alle Informationen, die wir brauchen. Da: North Fargo 333. Man sieht die Adresse sogar hier«, sagte Susan und deutete auf den Schirm, wo die Hausnummer 333 auf der Eingangsveranda abzulesen war. »Jemand hat diese Adresse mit einer neuen überdeckt. Aber warum?«
    »Weil die Zahl wichtig war.«
    »Noch einmal: Warum?«, insistierte Susan.
    »Weil es keine Adresse ist«, sagte Archie. »Es ist ein Datum. März 1997. Wir haben in diesem Monat nur ein Opfer gefunden. Isabel Reynolds.«
    »Sie hatte dunkles Haar«, sagte Susan. »Wie ihr Bruder Leo.«
    »Ja.«
    »Ich glaube, ich habe ihr Bild auf einer der Fanseiten gesehen, die ich recherchiert habe.« Sie dachte eine Minute nach, wie der Name gelautet hatte.
    Dann tippte sie: www.iheartgretchenlowell.com .
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, sagte Archie, als er die Webadresse sah.
    Die Homepage erschien auf dem Schirm. Ein Foto von Gretchen. Man musste darauf klicken, um die Seite zu öffnen. »Warten Sie nur ab«, sagte Susan.
    Sie klickte auf das Foto und ging zur Menüseite. Zu den Menüpunkten gehörten Fan Fiction, Gedichte, Galerie, Merchandise, Chatroom und Archie Sheridan.
    Sie versuchte, den Cursor über den Galerielink zu bewegen, aber Archie legte ihr die Hand auf den Arm. »Klicken Sie es an«, sagte er.
    Sie rollte den Cursor über Archies Namen und klickte. Fotos erschienen, Bilder von seiner Familie. Das Haus, das sie in Hillsboro bewohnt hatten. Es gab Fotos von Archies Hochzeit, seine Diplome vom College und der Polizeiakademie, Fotos, wo er an Tatorten stand oder Pressekonferenzen hielt. Eine Biografie. Eine Geschichte seines Wirkens bei der Task Force. Es gab sogar einen Unterpunkt mit Fan Fiction.
    »Was ist das?«, fragte Archie und zeigte auf diesen Link.
    Susan hatte gehofft, er würde nicht fragen. »Die Leute schreiben Geschichten darüber, was sich ihrer Vorstellung nach zwischen Ihnen und Gretchen abgespielt hat«, erklärte sie. »Als sie Sie gefoltert hat.«
    Archie kratzte sich im Nacken. »Wie viele solche Seiten gibt es?«
    »Ich habe mehr als vierhundert gefunden«, sagte Susan. »Hier, das wollte ich Ihnen zeigen.« Sie klickte auf Galerie und scrollte, bis sie das Foto gefunden hatte. Es war beschriftet mit »Reynolds, Isabel«.
    Es war am Tatort aufgenommen worden. Sie lag zusammengerollt auf der Seite auf dem Rücksitz, die Arme vor dem Körper gefesselt, der Mund geknebelt. Ihr Kopf war nach hinten gebogen, eine klaffende schwarze Wunde zeigte an, wo ihr die Kehle durchschnitten worden war. Sie hatte auf den Sitz unter ihrem Kopf geblutet, und das Blut war getrocknet und hatte ihr verfilztes braunes Haar ans Vinyl geklebt. Ihre Augen waren halb offen, die Lider

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