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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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abwesend. Ian glaubte das nicht. Lionsbridge war der einzige Ort, an dem Galad Ruhe finden konnte und vor gesellschaftlichen Belangen geschützt war. Außerdem stand das Neujahrsfest an. Das würde Galad bei seiner Familie verbringen wollen. Der junge Lehrer musste hier sein, dessen war er sich sicher. Genauso sicher war er aber auch, dass sie ihn nicht hereinließen, sollte er seinen richtigen Namen nennen. Galad hatte ihn bestimmt schon in Gegenwart seiner Familie erwähnt. Er musste einen anderen Weg finden und er hatte bereits eine Idee. Auch wenn das bedeutete, dass er wahrscheinlich wieder Holzhacken musste …
     
    „Du suchst also Arbeit?“ Die Torwache musterte Ian skeptisch. „Ich frage nach, ob noch jemanden gebraucht wird.“ Der Soldat drehte sich um und rief in den Burghof: „Don, komm mal her.“
    Ein älterer Mann mit Glatze kam auf das Tor zu. Nachdem Ian sich ihm unter dem Namen Owen vorgestellt hatte, nickte Don. „Das Neujahrsfest morgen bringt viel Arbeit mit sich. Du kannst drei Tage bleiben.“
    Unwillkürlich fragte sich Ian, wie sich seine Reise ohne Fest gestaltet hätte. Wider Erwarten schickte Don ihn nicht zum Holzblock, sondern er musste mit ihm zusammen Stühle für das Neujahrsbankett in den Festsaal der Burg tragen. Ian kam diese Aufgabe nur zu gelegen. So konnte er auf unauffällige Weise die Burg auskundschaften und vielleicht lief ihm sogar Galad über den Weg.
    „Es wird eine große Feier mit einer Menge Gäste“, erklärte ihm Don. „Meine Herrschaft verkehrt regelmäßig mit dem Königshaus.“ Wie alle Knechte und Mägde hier war er sehr stolz darauf.
    Zur Mittagszeit sah Ian Galad tatsächlich. Allerdings war er in Begleitung seines Vaters, sodass Ian schnell hinter einem Tisch in Deckung ging. Galad und sein Vater gingen in den Hof, wo ihre gesattelten Pferde standen. Sie saßen auf und ritten durch das Tor.
    „Das war der Viscount“, sagte Don.
    Ian stellte sich unwissend. „Zusammen mit dem erstgeborenen Sohn?“
    Hämisch verzog Don das Gesicht. „Eher mit dem verlorenen Sohn. Aber der Herr hat ihn gnädig wieder aufgenommen, allerdings hält er ihn an der kurzen Leine – an der ganz kurzen.“
    „Wieso das?“
    Aber Don beantwortete ihm diese Frage nicht mehr. Ihm schien eingefallen zu sein, dass er mit einem Fremden sprach. „Das geht dich nichts an“, erwiderte er ruppig. „Arbeite weiter!“
     
    Beim Abendessen mit dem Gesinde suchte sich Ian den Platz neben dem Küchenjungen aus. Es war leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen, und nachdem er ihm ein paar Tricks mit seinem Messer gezeigt hatte, war der Junge nur zu bereit, seine Fragen zu beantworten. Leider kam Don vorbei und beendete das Gespräch, bevor Ian erfahren konnte, wo genau Galads Zimmer lag. Nur auf welchem Stockwerk es sich befand, hatte er herausgefunden.
    Don führte Ian ins Gesindehaus und zeigte ihm, wo er schlafen konnte. Dann wünschte er ihm eine gute Nacht, wobei er ihn argwöhnisch beäugte.
    Hoffentlich hatte er von dem Gespräch nichts mitbekommen, doch diese Nacht war seine einzige Chance. Beim morgigen Fest würde er an Galad nicht herankommen.
    Gegen Mitternacht, als alles um ihn herum schlief, stand Ian leise auf und schlich über den dunklen Hof zum Wohngebäude der Burg. Am Tag hatte er ein Fenster im ersten Stock geöffnet, sodass er von außen an der Burgmauer nach oben klettern konnte. Das Fenster war glücklicherweise noch offen und er stieg hinein und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Wenn der Küchenjunge ihm die Wahrheit gesagt hatte, schlief die Familie im zweiten Stock. Ian lief an der Wand entlang, bis er zu einer Treppe kam, die er vorsichtig hinaufstieg. Auf der letzten Stufe blieb er ratlos stehen. Weiter hatte ihm der Junge den Weg nicht beschrieben. Er konnte kaum alle Türen öffnen und nach Galad fragen. Plötzlich hörte er Musik – Lautenspiel. Er lächelte. Jetzt wusste er, wohin er gehen musste.
    Ian war nur noch wenige Schritte von Galads Tür entfernt, da wurde ihm der Teppich, auf dem er lief, unter den Füßen weggezogen. Er strauchelte und jemand riss ihn zu Boden. Als er sich wieder orientieren konnte, saß ein Wachsoldat auf seinem Rücken, und ein zweiter hielt ihm einen Speer vor die Nase.
    Don stand daneben und sah in abfällig an. „Ich wusste, man kann dir nicht trauen, so viele neugierige Fragen wie du gestellt hast. Wachen, bringt ihn in den Kerker!“
    Das war das Letzte, was Ian wollte. Mit einem

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