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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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dazu bewegen konnte, da ergriff der junge Lehrer wieder das Wort: „Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, wieso du in Lionsbridge bist.“
    „Ich bin durch die Zwischenprüfung gefallen.“
    „Oh, nein.“ Mitfühlend betrachtete Galad ihn. „Du hast so hart mit Philipp und den Pferden gearbeitet.“
    Ian lächelte schwach. „Die Reitprüfung habe ich bestanden, äußerst knapp, aber immerhin. Alles andere hätte mir Philipp auch nicht verziehen.“
    „Aber du sagtest doch, du seist durch die Prüfung gefallen.“
    „Bin ich auch. Ich bin durch die Schwertprüfung gefallen.“
    „Durch die Schwertprüfung?“ Galad betrachtete Ian, als hätte er behauptet, fliegen zu können. „Wie in aller Welt konnte das passieren?“
    „Es lief wunderbar, bis mein Vater die Waffenhalle betrat und allen Anwesenden verkündete, dass ich enterbt und somit nicht mehr berechtigt sei, den Namen Darkwood zu tragen.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Sein Auftritt hat mich völlig umgeworfen und ich war nicht fähig, die Prüfung zu beenden.“
    „Verdammt, wer hätte damit rechnen können? Ich kenne deinen Vater nicht persönlich, aber ich kann gut nachfühlen, dass du die Nerven verloren hast.“ Er nickte verständnisvoll. „Was hast du mit Jake vereinbart, wie soll es weitergehen?“
    Ian senkte den Kopf. „Ich bin gegangen, bevor mein Vater die Waffenhalle verlassen hat. Seitdem war ich nicht mehr in Greystone.“ Er beschloss, die Nacht mit Joanna nicht zu erwähnen.
    „Verstehe ich das richtig: Niemand in Greystone weiß, wo du bist?“
    „Das habe ich dir doch vorhin schon gesagt.“
    Galad zog die Augenbrauen zusammen. „Meine Frage bezog sich auf deinen Besuch bei mir. Aber jetzt erfahre ich, dass du einfach aus der Burg verschwunden bist! Sie werden sich furchtbare Sorgen um dich machen, wenn sie seit zwei Wochen kein Lebenszeichen von dir bekommen haben.“ Empört schüttelte er den Kopf. „Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn du vor Joanna treten und ihr dein Handeln erklären musst. Wirklich, dein -“ Er brach mitten im Satz ab, als er Ians Gesichtsausdruck sah. „Du hast gar nicht vor, wieder zurückzugehen, oder?“
    Statt einer Antwort nahm Ian einen tiefen Schluck aus seinem Weinbecher, und Galad schenkte ihm seufzend nach. „Ian, ich bin der Letzte, der das sagen darf. Aber du musst zurückkehren. Es ist -“
    „Galad“, unterbrach ihn Ian, „es gibt noch etwas, von dem ich dir nichts erzählt habe.“
    Da Galad erwartungsvoll schwieg, sprach er weiter: „Mein Vater hat Jake gesagt, er müsse sich meinetwegen vor dem König verantworten. Als Grund nannte er das lex patris , das er bei mir angewendet, wir aber missachtet hätten. Was meinte er damit?“
    Entsetzt sah Galad ihn an. „Bist du dir sicher bei diesem Begriff? Hat er wirklich lex patris gesagt?“
    Ian nickte und Galad sprang aus seinem Sessel auf. „Konzentriere dich bitte. Was hat dein Vater in diesem Zusammenhang noch erwähnt?“
    „Er behauptete, er hätte das schon bei meiner Abreise aus Darkwood gesagt.“
    „ Was!? Warum haben du und Jake mir das damals nicht sofort erzählt?“
    „Weil er es zu jener Zeit nichtso gesagt hat“, antwortete Ian. „Im Burghof von Darkwood hat er mich nur darauf hingewiesen, dass ich enterbt bin und er mir meine Adelsrechte nimmt, sollte ich mit Jake in die Kutsche steigen.“
    Galad schlug mit der Hand auf die Lehne des Sessels. „Das darf nicht wahr sein! Wieso erfahre ich erst jetzt davon, dass er dich nicht nur enterbt, sondern dir auch dein Adelsrecht genommen hat?“
    „Dass ich nicht die Rechte eines Adligen hatte, das weißt du doch. Ich habe keine Schule besucht, musste arbeiten, durfte nicht in der Burg wohnen …“, versuchte Ian seinen Freund zu beruhigen.
    Galad stöhnte auf. „Das ist ein Missverständnis, auf das es dein Vater angelegt hat. Es heißt Adels recht , nicht Adels rechte !“
    Verwirrt sah Ian ihn an. „Ich sehe da keinen Unterschied. Und was hat das mit diesem lex patris zu tun?“
    Galad begann im Zimmer auf und ab zu gehen. „Das lex patris ist ein uraltes Recht, das aus vorköniglicher Zeit stammt. Übersetzt bedeutet es das Recht des Vaters , oft wird es auch als Schandrecht bezeichnet. Allerdings wird es eher angedroht als angewandt. Hierin liegt seine ursprüngliche Bedeutung -“
    „Ist dieser geschichtliche Vorspann notwendig?“, fiel ihm Ian ungeduldig ins Wort. „Wir sind nicht im Unterricht, ich will nur wissen, was es

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