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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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den Kopf. Es hatte alles keinen Zweck. Er fand keine Antwort auf seine Fragen. Einmal mehr brauchte er dringend Unterstützung – von jemandem, der sich in den Gesetzen auskannte und sehr gute Kontakte nach Delaria sowie zum Königshof besaß. Vielleicht galt das einstige Hilfsangebot trotz der veränderten Umstände noch immer. Er verließ den Stall, um Hugh zu sagen, dass er am nächsten Morgen gehen würde. Hoffentlich konnte ihm der Bauer sagen, wie er am besten nach Lionsbridge käme.
     
    Die Verabschiedung von Hugh fiel kurz, aber herzlich aus. Mit ausreichend Proviant für mehrere Tage brach Ian am frühen Morgen auf. Der Winter war nun vollends über das Land gekommen und zwang ihn die Wege zu benutzen, damit er auf Bauernhöfen übernachten konnte. Das verlängerte seine Reise zwar, aber es war besser, als im Wald zu erfrieren. Leider hatte er dadurch noch mehr Zeit, alles zu überdenken. Denn so sehr er sich bemühte, seine Gedanken auszusperren, es drängten doch die Erinnerungen an seinen letzten Tag in Greystone in seinen Kopf. Sein Vater hatte mit seinem Auftreten mehr vernichtet als seine berufliche Laufbahn. Mit dem öffentlichen Verlust des Familiennamens hatte sich sein Traum, bald Land erwerben zu können, zerschlagen – und damit seine Hoffnung, Joanna zu heiraten, so gering sie auch gewesen war. Vielleicht war das der Grund gewesen, warum er schwach geworden war und mit ihr geschlafen hatte, weil an diesem Morgen alle seine Träume zerstört worden waren. Doch wenn er ehrlich war, konnte er für sein Verhalten in der Nacht nicht seinem Vater die Schuld geben  – dafür nicht. Er schämte sich vor sich selbst. Sie war am Abend gekommen, um ihn zu suchen und mit ihm über das unerwartete Erscheinen seines Vaters zu reden. Sicher nicht, um mit ihm das Bett zu teilen!
    Ian trat gegen einen Ast, der im Weg lag. Die Nacht war so gut gewesen. Bei dem Gedanken daran wurde ihm trotz der eisigen Kälte im Wald wärmer. Ihr schien es ebenfalls gefallen zu haben. Aber am Morgen danach, als er wieder denken konnte, war ihm nur zu klar gewesen, dass es etwas Einmaliges bleiben würde, bleiben musste. Er war ein gesellschaftlicher Niemand geworden. Es hätte keinen Sinn gemacht, länger auf Greystone zu bleiben. Denn ohne einen Namen war das Abschlusszeugnis in seinen Händen nichts wert. Und jeder Tag länger in der Burg hätte ihm nur vor Augen geführt, was er nicht mehr haben konnte: die Aussicht auf eigenen Besitz und damit auf die Frau, die er liebte. Er seufzte. Das Einzige, was ihm geblieben war, war zu gehen. Für sein heimliches Verschwinden würde sie ihn zu Recht hassen. Aber das war egal, da er sie nie wieder sehen würde. Joanna würde ihn mit der Zeit vergessen und bald einen Mann finden, der in allen Belangen besser zu ihr passte und ihr das Leben bieten konnte, das sie verdiente. Ian zog den Mantel fester um sich. Jetzt spürte er die Kälte wieder deutlich.
     
    Nach knapp einer Woche erreichte Ian Lionsbridge. Neugierig betrachtete er das Anwesen, das Galad einmal spöttisch als pittoreske Dame mit einem eisernen Innenleben bezeichnet hatte. Je näher er kam, desto mehr verstand er den Sinn hinter diesen Worten. Lionsbridge war eine Wasserburg, nicht besonders groß und mit elegantem Baustil. Durch die vielen Erker und die mit Kletterrosen bewachsenen Türme wirkte es harmlos, fast verspielt und leicht einnehmbar. Sah man aber genauer hin, erkannte man die massive Wehrfähigkeit der Burg, die nicht nur auf die große Anzahl von Wachsoldaten auf den Mauern zurückzuführen war. Galads Vater war nur ein Viscount, doch durch die jahrzehntelange Tätigkeit als Diplomaten im Dienste des Königs musste die Familie ein Vermögen angesammelt haben, dass das vieler höherrangiger Adliger bei weitem überstieg.
    Hufgetrappel erklang hinter Ian und Soldaten der Burg ritten an ihm vorbei. In der hellen Dezembersonne konnte er gut erkennen, dass Ross und Reiter sich in bestem körperlichen Zustand befanden und an der Qualität von Kleidung und Zaumzeug nicht gespart worden war. Ließ ein Angreifer sich vom ersten Eindruck der Wasserburg täuschen, er würde diesen Fehler teuer bezahlen.
    Ian blieb am Wegesrand stehen und konzentrierte sich wieder auf sein eigentliches Problem. Wie konnte er zu Galad kommen? Von Joanna wusste er, das Jake vor ein paar Wochen hier gewesen war, um sich mit Galad auszusprechen. Doch die Wachen am Tor hatten ihn nicht hereingelassen mit der Begründung, Galad sei

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