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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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deiner Meinung nach möglich, ihn zu befreien?“
    Ian bemerkte, dass Joanna die Luft anhielt, während sie auf seine Antwort wartete. „Da ich weiß, wo ihr Wachposten steht, ist es kein Problem mehr, ungesehen ins Lager zu kommen. Ich kann den Mann überrumpeln und die Soldaten können folgen.“
    „Eine Sache hast du vergessen“, gab Galad zu bedenken. „Auch im Lager werden ein oder zwei der Entführer Wache halten. Unsere Soldaten sind gut, aber nicht lautlos. Man wird sie bemerken und Jakes Leben ist dann nichts mehr wert.“
    „Außer, ich hole ihn vorher vom Baum herunter.“
    „Das ist Wahnsinn!“, rief Joanna.
    Galad achtete nicht auf ihren Einwand. „Du müsstest vorgehen“, führte er Ians Gedanken fort. „Dich alleine werden sie nicht hören.“
    „Oder sehen – sie haben kein Lagerfeuer, sondern nur eine Laterne, um sich selbst nicht zu verraten“, erklärte er. „Doch es ist wahr: Es ist ein heikler Moment, Jake loszuschneiden und dann herunterzuklettern. Wir müssen schnell sein. Entdecken uns die Entführer, sind wir beide so gut wie tot. Erreichen wir aber die Erde, werden sie uns im Wald nicht mehr finden – vor allem, wenn unsere Soldaten ihnen auf den Fersen sind.“
    Auf seine Worte hin herrschte Stille, bis Galad das Schweigen brach. „Es ist nicht ohne Risiko, aber ich sehe keine andere Chance, Jake zu befreien.“
    Sir Perrin und Adamo nickten zustimmend. „Wie viel Vorsprung brauchst du, Ian?“, fragte der Fechtmeister.
    „Eine Stunde sollte ausreichen.“
    „Nein!“ Joanna sprang von ihrem Stuhl auf. „Es ist zu gefährlich. Wir bleiben bei der Lösegeldzahlung.“
    Galad erhob sich, trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Joanna, du hast Ians Bericht gehört. Auch das Geld gewährleistet nicht Jakes Sicherheit.“ An Ian gewandt fuhr er fort: „Traust du es dir zu?“ Als er nickte, sah Galad den Oberbefehlshaber an. „Ruft Eure Männer, damit Lord Darkwood ihnen die ungefähre Lage des Verstecks erklären und das Vorgehen abstimmen kann. Wann willst du aufbrechen, Ian?“
    „Sofort danach.“
    Der Oberbefehlshaber verließ in Adamos Begleitung die Bibliothek und Joanna fuhr sich übers Gesicht. „Ich richte das Krankenzimmer – nicht, dass ich dort jemanden sehen möchte. Aber ich muss etwas tun, sonst werde ich verrückt vor Angst.“
    Ian ging auf sie zu. „In wenigen Stunden ist es vorbei.“ Er lächelte sie aufmunternd an.
    „Kommt einfach nur heil zurück“, antwortete sie.
    Gerne hätte er Joanna umarmt, aber da Galad hinter ihr stand, traute er sich nicht.
    Kurz nach Mitternacht verließ Ian zum zweiten Mal in dieser Nacht das Burggelände. Diesmal ging er alleine und benutzte das von den Entführern unbewachte Westtor. Vorsichtig lief er im Wald bis zu der Stelle, an der der Bärtige mit dem Wachposten gesprochen hatte. Und wirklich, an einen Baumstamm gelehnt stand dort ein Mann, den Ian als Rupert wiedererkannte, und beobachtete das Haupttor. Er schlich so nah wie möglich an ihn heran. Wie sollte er ihn angreifen? Rupert hatte den Baumstamm im Rücken, ein Schlag von hinten war dadurch unmöglich. Näherte er sich ihm aber von der Seite, war die Gefahr groß, dass Rupert ihn zu früh bemerkte, aber er musste es riskieren. Ian bückte sich, griff einen schweren Ast und warf ihn vor dem Wachposten ins Gebüsch. Rupert zog seine Waffe und ging in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. In diesem Moment sprang Ian mit erhobenem Schwert aus seinem Versteck. Der Wachposten fuhr herum und sah sich seinem Angreifer direkt gegenüber. In Erwartung eines Schlages von oben riss er sein Schwert hoch, doch Ian führte den Hieb nicht aus. Stattdessen ließ er mit einer Hand seine Waffe los und schlug Rupert mit der Handkante gegen den Hals. Röchelnd brach der Wachposten zusammen. Ian ließ sein Schwert sinken. In dieser Hinsicht war die Zeit im Tagelöhnerhaus ein Gewinn gewesen: Die Tricks der Männer dort waren hinterhältig, aber wirkungsvoll. Obwohl er aus Erfahrung wusste, dass Rupert in den nächsten Stunden nicht zu sich kommen würde, fesselte und knebelte er ihn mit einem mitgebrachten Seil. Das Risiko, dass der Mann seine Freunde warnte, wenn die Soldaten später die Burg verließen, wollte er keinesfalls eingehen.
    Ian rieb sich die Augen und setzte seinen Weg zum Versteck der Entführer fort. Hoffentlich lief der nächste Teil des Planes genauso glatt. Er hatte es den anderen nicht gesagt, aber er war müde. Sein

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