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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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wiederkommen, haben wir ein Problem.“ Sie rieb sich die Augen. „Jakes Stimmung wird nicht besser werden, wenn er langfristig Galads Arbeit übernehmen muss. Und meine Aufgaben werden auch nicht weniger werden. Galad muss einfach zurückkehren.“ Sie seufzte. „Ich habe geahnt, dass wir uns in den nächsten Tagen nicht oft sehen werden und dir etwas mitgebracht.“ Aus ihrer Schürze zog sie ein Stoffsäckchen hervor und reichte es Ian. „Richte es ein, möglichst oft ein Bad zu nehmen und das hineinzustreuen. Es wird deinen Muskeln guttun.“
    Ian nahm das Säckchen mit den Badezusätzen entgegen und grinste. Er musste es einrichten, sie so oft wie möglich zu sehen. Das tat ihm besser als jedes Bad.
    „Und außerdem“, Joanna sah in streng an. „Meide den Wald – er bekommt dir in letzter Zeit nicht gut.“
     
    Leider behielt Joanna recht, was ihre freie Zeit anging: sie hatte keine mehr. Selbst bei den Mahlzeiten sah Ian sie kaum. Das ärgerte ihn, denn er hatte im Moment besonders viel Zeit. Adamo ließ ihn auf Joannas Anweisung hin weder am Fechttraining teilnehmen noch seine Nachhilfeschüler unterrichten. Oft lief er abends an der Apotheke und am Kräuterhaus vorbei, doch stets lag der Raum dahinter im Dunkeln. Von Cedric erfuhr er, dass Joanna häufig bei Jake in der Bibliothek war, um ihm bei Verwaltungsaufgaben zu helfen. Und entgegen besseren Wissens hoffte Ian, Galad käme bald zurück. Aber der junge Lehrer blieb verschwunden.
    Am Ende der Woche sah Ian schließlich Licht in der Apotheke. Er trat ein, aber es dauerte einen Moment, bis er Joanna entdeckte. Sie stand am Fenster, die Arme vor der Brust verschränkt und starrte in die Dunkelheit hinaus. Verwundert ging er zu ihr. „Joanna?“
    Sie drehte sich um. Tränen liefen über ihr Gesicht.
    „Komm.“ Er schloss sie in seine Arme und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. „Was ist los?“, wollte er nach einer Weile wissen.
    „Das willst du bestimmt nicht hören.“ Sie löste sich von ihm, ergriff aber seine Hand. „Ich mache mir Sorgen um Jake.“
    Ian schnitt eine Grimasse. „Da er mir in den letzten Tagen keine leichtsinnigen, unreifen Alleingänge vorgeworfen hat, darfst du mir von ihm erzählen, ohne dass ich gleich die Beherrschung verliere.“
    Joanna wischte mit den Fingern über ihre Augen. „Jake ist vollkommen überlastet, meine Unterstützung reicht nicht aus. Trotzdem will er niemanden einstellen, der ihm zur Hand gehen kann, bis Galad wieder kommt. Denn dass er zurückkommt, davon ist Jake überzeugt. Mittlerweile hat er mir gegenüber sogar angedeutet, sie hätten Streit gehabt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Die Entführung belastet ihn auch noch, obwohl er es abstreitet. Er braucht Hilfe, sonst bricht er bald zusammen. Vermutlich ist er jetzt bereits wieder unter einem Berg von Arbeit begraben.“
    Sie hatte kaum ausgesprochen, da schwang die Tür der Apotheke auf und Jake betrat das Zimmer, gefolgt von einer hageren, rothaarigen Dame mittleren Alters. Dass Ian mit im Raum stand, schien dem Earl zu missfallen, doch er fasste sich rasch und übernahm die Vorstellung: „Dies sind meine Schwester Joanna of Greystone und Ian of Darkwood, und mich begleitet Tamara of Lowhills, Hofdame und Heiratsvermittlerin am Königshof.“
    Lady Tamara nickte Ian und Joanna zu, dann wandte sie sich an Jake: „So wie es aussieht, Lord Greystone, ist meine Aufgabe hier beendet, bevor sie begonnen hat. Lady Joanna scheint bereits verlobt zu sein.“
    „Nein, das ist ein Missverständnis“, erklärte Joanna mit einem Lächeln. „Ian ist ein guter Freund.“
    Mitleidig schaute die Hofdame Jake an. „Jetzt erkenne ich Euer Problem, Earl.“ Sie wandte sich an Joanna und ihre Stimme klang scharf: „Meine Liebe, in Eurer Lage darf kein Platz sein für Missverständnisse solcher Art . Der einzige Mann, mit dem Ihr alleine in einem Raum sein dürftet, ist Euer Bruder.“ Bei diesen Worten sah sie Ian an, als wäre er ein besonders widerliches Ungeziefer. Joanna, der bewusst wurde, dass sie immer noch Ians Hand hielt, starrte die Heiratsvermittlerin ungläubig an, während Lady Tamara ungerührt weitersprach: „Euer Bruder hat mich geholt, um Eure bisher erfolglose Suche nach einem Ehegatten voranzubringen. Ich bin bereit, mich dieser Herausforderung zu stellen.“
    Wut stieg in Joanna auf, doch bevor sie etwas entgegnen konnte, ergriff Jake das Wort: „Bitte, Joanna. Hör dir an, was Lady Tamara zu sagen hat und lass es uns morgen

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