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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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Vorhaben, sich in der Pause vor der nächsten Stunde auf die Suche nach ihr zu begeben, ließ sich jedoch nicht in die Tat umsetzen. Kaum hatte Jake den Raum verlassen, stürzten seine Mitstudenten auf ihn zu. Die Geschichte von der Entführung und die Rolle, die er dabei gespielt hatte, hatten sich herumgesprochen. Jetzt musste er Rede und Antwort stehen. Vor allem seine Nachhilfeschüler hingen an seinen Lippen. Erst das Erscheinen von Lord Tennison beendete das Ganze. Ian ärgerte sich, da er nun bis zum Mittagessen warten musste, um Joanna zu treffen. Die Chance, seinen Mitstudenten in der großen Halle zu entkommen, war allerdings ebenfalls gering. Halbherzig lauschte er Lord Tennisons Ausführungen über die richtige Vorgehensweise beim Feldmessen, als sich plötzlich die Tür öffnete und Joanna eintrat. Sie ging zu Lord Tennison, sprach leise mit ihm und verließ den Raum wieder, ohne die Studenten eines Blickes zu würdigen.
    „Ian.“ Der alte Lehrer sah ihn an. „Ihr sollt zu Lord Greystone kommen – sofort.“
    Ian blickte auf. Jake hatte ihn vorhin zwei Stunden lang unterrichtet. Warum hatte er nichts gesagt?
    „Wahrscheinlich will er dir eine Belohnung geben“, sagte Colin.
    Ian schnaubte. Eher würde sein Vater ihn zu seinem Lieblingssohn erklären, als dass Jake ihm nach den Vorwürfen von gestern ein Geschenk machen würde. Verärgert verließ er den Saal. Kaum hatte er die Tür geschlossen, rief jemand seinen Namen. Er blickte sich um – Joanna stand in einem leeren Unterrichtszimmer. Er ging hinein und sie schloss sofort hinter ihm die Tür.
    „Ian, ich muss dringend mit dir reden.“ Bevor er irgendetwas fragen konnte, sprach sie schon weiter: „Ich habe dich gestern Morgen zum letzten Mal gesehen, mit einem Gesichtsausdruck, der mich wirklich beunruhigt hat. Du warst weder beim Abendessen noch hast du später auf mein Klopfen an deiner Tür reagiert. Und heute Morgen zum Frühstück bist du auch nicht erschienen.“ Sie blickte ihn so sorgenvoll an, dass er sie am liebsten in seine Arme gezogen hätte. Verdammt nochmal! So etwas durfte er nicht denken – jedenfalls nicht, wenn sie unmittelbar vor ihm stand und sie beide alleine waren.
    „Mir geht es gut“, erklärte er. „Gestern war ich den ganzen Tag im Wald, um meine Wut loszuwerden. Bei meiner Rückkehr war ich so müde, dass ich gleich ins Bett ging. Dein Klopfen habe ich leider nicht gehört. Und heute bin ich erst mit dem Gong aufgewacht.“
    Joanna lächelte erleichtert. „Ich hoffe, ich habe dich mit meinem Trick nicht erschreckt. Dich zu mir persönlich rufen zu lassen, würde nur für Gerede sorgen.“
    „Jake will mich gar nicht sehen?“
    „Nein.“ Amüsiert über ihre List schüttelte sie den Kopf. „Und du hast sicherlich auch keine große Sehnsucht nach ihm“, sagte sie, woraufhin er das Gesicht verzog. „Mein Bruder benimmt sich unmöglich. Ich habe mit ihm gesprochen und anschließend mit Adamo. Du hattest allen Grund, zornig zu sein.“
    „Tut mir leid, dass ich es an dir ausgelassen habe.“
    „Mich hat das nicht gestört. Meiner Meinung nach braucht Jake dringend Ruhe. Leider wird das nichts werden, solange Galad auf dieser Diplomatenreise ist. Hoffentlich kommt er schnell zurück.“
    „Ich denke nicht, dass Galad sobald wieder kommt, wenn überhaupt.“
    Joanna zog die Augenbrauen hoch. „Was meinst du damit?“
    „Nach meiner Rückkehr gestern wollte ich Jake für sein Verhalten am Morgen zur Rede stellen. Ich näherte mich seinem Zimmer und hörte ihn mit Galad streiten.“
    „Man kann sich mit Galad streiten?“
    Ian nickte. „Sie waren sogar ziemlich laut.“
    „Hast du verstanden, worum es ging?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Um Entscheidungen, die Jake getroffen hat und die Galad nicht gutheißt. Unsere Namen sind auch gefallen. Joanna“, er blickte sie eindringlich an, „weißt du, dass Jake gestern Morgen gesagt hat, dich innerhalb eines Jahres verheiraten zu wollen?“
    „Ja. Aber das hat er schon oft …“
    Ian zögerte, die nächsten Worte auszusprechen, doch er musste es wissen. „In dem Moment, in dem Jake das sagte, hat Galad seine Schreibfeder zerbrochen.“ Er beobachtete Joanna, ob diese Bemerkung in ihr eine Reaktion hervorrief. Aber entweder hatte sie ihre Gefühle gut im Griff oder es gab keine.
    „Da sehe ich keinen Zusammenhang.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Allerdings erklärt der Streit Jakes miserable Laune heute beim Frühstück. Und sollte Galad nicht

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