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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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hatte Galad darauf gehofft, Jake würde es ihm irgendwann erlauben, sie zu heiraten, obwohl er kein erstgeborener Sohn war.
    Der Earl schien die Reaktion seines Freundes nicht wahrzunehmen. „Das war soweit alles. Wir beenden diese Zusammenkunft.“ Damit erhob er sich und verließ die Bibliothek. Der Oberbefehlshaber folgte ihm.
    Ian wusste gar nicht, worüber er sich am meisten ärgern sollte. Dass er zu blind gewesen war, Galads echte Gefühle für Joanna zu erkennen? Oder über die vorangegangene Bloßstellung durch Jake? Er schnaubte.
    Der alte Fechtmeister kam zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ärgere dich nicht über Jake. Er steht noch unter Schock. Sobald er erkannt hat, wie groß die Gefahr war, in der er schwebte, wird er einsehen, dass du richtig gehandelt hast.“
    Obwohl Ian wusste, dass Adamo es nur gut mit ihm meinte, machte ihn dies nur noch ärgerlicher. Warum hatte der Fechtmeister diese Worte nicht laut ausgesprochen, als Jake noch im Raum war? Gereizt verließ er die Bibliothek. Dass Galad immer noch wie betäubt auf seinem Stuhl saß, war ihm in diesem Moment egal.
    Joanna stand im Innenhof und begrüßte die aus den Ferien eintreffenden Studenten. Sie sah Ian aus dem Burgportal stürmen und erschrak: So zornig hatte sie ihn nie zuvor gesehen. Er war dermaßen außer sich, dass er sie gar nicht bemerkte. Entschlossen lief sie zu ihm. „Was ist passiert?“
    „Da fragst du am besten deinen Bruder!“, rief er, bevor er sie stehen ließ und in Richtung Wald davonstürmte.
    Joanna beschloss, genau das zu tun.
     

13
     
    Erst am späten Nachmittag fand Joanna Gelegenheit, mit Jake zu sprechen. Sie hatte gesehen, dass er in sein Zimmer ging und war ihm gefolgt. Nach einem kurzen Anklopfen öffnete sie die Tür.
    Ihr Bruder blickte sie überrascht an, als habe er jemand anderen erwartet. „Joanna, schön dich zu sehen“, sagte er und kam auf sie zu. „Was führt dich zu mir?“
    Sie trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Zum einen wollte ich wissen, ob es dir gut geht.“ Er nickte und sie fuhr fort: „Und dann würde ich gerne erfahren, was heute Morgen zwischen dir und Ian vorgefallen ist.“
    Bei diesen Worten verfinsterte sich seine Miene schlagartig. „Ich habe ihn lediglich darauf hingewiesen, wie riskant und unüberlegt sein Rettungsplan war.“
    Joanna stöhnte. „Sag, dass das nicht wahr ist! Statt ihm zu danken, hast du ihn beleidigt?“ Entrüstet schaute sie ihren Bruder an, dessen Blick noch düsterer wurde. „Kein Wunder, dass Ian vorhin so wütend ausgesehen hat.“
    „Es musste ihm gesagt werden.“
    „Aber nicht auf die Art und Weise und vor allem nicht im Beisein aller anderen.“ Ihre Stimme wurde lauter. „Außerdem war der Plan eine Idee von uns allen. Du musst nicht Ian alleine dafür verantwortlich machen.“
    „Und du musst ihn nicht in Schutz nehmen! Schließlich bist du selbst nicht unschuldig.“ Fassungslos starrte Joanna ihren Bruder an, der ungerührt weitersprach. „Ich hatte dich zu Beginn des Ausbildungsjahres gebeten, Abstand zu Ian zu halten. Das hast du nicht lange getan. Ich vermute, ein Grund für diese leichtsinnige Rettungsaktion war, dass er dich beeindrucken wollte.“
    „Du bist unerträglich arrogant, Jake! Und wenn du dieses kindische Spiel spielen willst, bitte: Der Einzige, der für diese Rettungsaktion verantwortlich ist, bist du. Schließlich warst du so dumm, dich einfach entführen zu lassen.“ Sie funkelte ihren Bruder an, der mit verschränkten Armen vor ihr stand und sie mit seinem Blick durchbohrte. Jeder andere hätte umgehend das Zimmer verlassen, doch Joanna seufzte, ging auf ihn zu und berührte seinen Arm. „Was ist los mit dir, Jake? So ungerecht und aufbrausend kenne ich dich nicht.“ Da er schwieg, sprach sie weiter: „Der einzige Vorwurf, den du Ian machen kannst, ist, seine körperliche Leistungsfähigkeit überschätzt zu haben. Aber das ist ihm selbst klar geworden und an den Folgen dieser Fehleinschätzung wird er mindestens noch zwei Wochen leiden, bis alle Zerrungen und Muskelschmerzen verschwunden sind. Strafe genug, oder? Andererseits, was hätte er stattdessen tun sollen? Nur er konnte unser Vorhaben umsetzen. Was hättest du an seiner Stelle getan, Jake? ‚ Nein, danke ‘ gesagt und dich ins Bett gelegt?“
    Jake schloss kurz die Augen. Als er ihr antwortete, klang seine Stimme weicher. „Es tut mir leid.“ Er küsste sie auf die Stirn.
    Joanna nickte. Gleichzeitig fragte sie

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