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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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Gesicht ihres Bruders, das im silbernen Mondlicht gut zu erkennen war. Er wirkte müde und ausgelaugt. Verdammt, wieso konnte sie nie lange wütend auf ihn sein? „Ich erkenne deine Entscheidung an, auch wenn ich sie nicht gutheiße. Aber ich bin dir nicht böse, viel mehr mache ich mir Sorgen um dich.“
    Fragend hob ihr Bruder eine Augenbraue.
    „Du hast dich erschreckend verändert, Jake. Das habe ich dir bereits gesagt, und es macht mir Angst, welche Ausmaße es mittlerweile angenommen hat: Du hast dich mit Galad so zerstritten, dass er die Burg verlassen hat, du schreist mich an und du verletzt Ian absichtlich.“ Kaum hatte sie es ausgesprochen, spürte sie einen leichten Stoß an ihren Rippen. Sie erkannte ihren Fehler und hielt die Luft an.
    „Woher weißt du das mit Ian?“, fragte ihr Bruder auch sogleich.
    „Dienstbotengeschwätz“, log Joanna. Glücklicherweise glaubte er ihr.
    „Mein Streit mit Galad ist meine eigene Sache“, erwiderte Jake. „Was Ian betrifft: Er muss verstehen, dass du nicht Charlotte bist, der er stundenlang mit seiner Gegenwart zur Last fallen kann. Da du ihm das nicht vermitteln konntest oder wolltest, habe ich es getan. Möglicherweise etwas grob, aber so hat er wenigstens gesehen, dass er mich nicht um den Finger wickeln kann wie dich und Galad.“
    Joanna spürte, wie Ian neben ihr langsam das Messer aus seinem Hosenbund zog. Hoffentlich machte er keine Dummheit! Wenn Jake merkte, dass er in ihrem Bett lag, wäre das Laken binnen Sekunden noch blutiger als heute Morgen. Unruhig rutschte sie hin und her, um Ians Bewegungen zu verbergen.
    „Alles in Ordnung?“, wollte Jake besorgt wissen.
    Joanna nickte – noch war es nicht zur Katastrophe gekommen .
    Ihr Bruder ergriff wieder das Wort: „Ich hatte gehofft, du hättest dich inzwischen mit dem Gedanken angefreundet hast, bald zu heiraten.“ Er lächelte. „Schließlich ist es schön, verliebt zu sein.“
    Traurig schaute sie ihn an. „Machen wir uns doch nichts vor. Du und Lady Tamara habt mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass ich großes Glück habe, wenn es überhaupt einen Mann gibt, der mich heiraten will. Dass es eine Liebesheirat wird, daran glauben weder du noch ich.“
    Zu ihrem Erstaunen widersprach Jake nicht, sondern senkte den Kopf. „Es ist wirklich schwierig, an Liebe zu glauben“, murmelte er.
    Doch Joanna war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
    Schließlich sah er sie wieder an. „Trotzdem bringt dir eine Vermählung auch Angenehmes. Du wirst Burgherrin sein, Kinder haben …“
    Wenig überzeugt erwiderte Joanna seinen Blick.
    „… und kannst die Freuden des Ehebetts genießen“, endete Jake triumphierend.
    Ungläubig starrte sie ihn an. Sie musste sich verhört haben! Er wollte doch nicht ausgerechnet jetzt mit ihr über solch intime Angelegenheiten reden?
    Jake deutete ihren Gesichtsausdruck falsch, denn er sprach mit behutsamer Stimme weiter: „Du musst keine Angst davor haben, Joanna. Zärtlichkeiten zwischen Eheleuten sind ganz natürlich. Selbstverständlich kannst du dir im Moment noch nicht vorstellen, wie es ist, mit einem Mann das Bett zu teilen.“
    Oh doch, sie konnte es sich sehr gut vorstellen – schließlich lag gerade einer neben ihr!
    Ahnungslos fuhr Jake fort: „Wenn der Mann nur ein bisschen geschickt ist, wird es dir bald Spaß bereiten. Das wäre dann schon eine Ehe wert.“
    „Und du weißt, wovon du sprichst?“ Joanna war der Satz rausgerutscht, bevor sie es hatte verhindern können.
    „Ja, in der Tat“, knurrte er. „Ich habe noch keine Frau unbefriedigt im Bett zurückgelassen. Auch wenn das schon längere Zeit her ist.“
    „Stimmt! In den letzten Jahren habe ich dich statt mit Frauen immer nur mit Galad gesehen“, bestätigte sie. „Man konnte fast meinen, du seist mit ihm verheiratet.“
    Mit einem dumpfen Schlag fiel der Kerzenständer vom Nachttisch. Jake musste im Dunkeln daran gestoßen sein. „Tut mir leid“, entschuldigte er das Versehen und hob den Leuchter auf. „Zu deiner Information: Seit ich den Titel des Earls trage, bin ich mit Frauengeschichten vorsichtiger geworden. Sie sehen sich zu schnell als neue Countess und das wäre dir sicher nicht recht gewesen, liebe Schwester.“ Um seinen Worten die Spitze zu nehmen, strich er über ihren Arm. „Aber es geht nicht um mich, sondern um dich und deine Heirat.“ Er räusperte sich. „Hatte Mutter mit dir darüber gesprochen, wie die Ehe vollzogen wird? Ich

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