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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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seines zum Mund führte und daran nippte.
    »Mir helfen? Ich hätte dieses kleine Ungeziefer schon lange zertreten sollen.«
    »Sie haben Ihre Chance versäumt, Cameron zu töten, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. In der Zwischenzeit sind dringlichere Probleme aufgetaucht, denen Sie sich widmen sollten. Und ich weiß auch schon, wie Sie diese und die heikle Situation mit Cameron ein für allemal lösen können.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich über sein Glas hinweg fragend an. Ich lächelte, um meine Nervosität zu verbergen, und fuhr fort:
    »Ziemlich viele Ihrer Leute scheinen ein Hühnchen mit Ihnen rupfen zu wollen. Einer wollte mich sogar dazu überreden, Sie ganz auszuschalten, aber ich bin weder lebensmüde noch dumm. Weder Ihre Gemeinschaft noch mein Klient würden davon profitieren. Es lauert eine tödliche Gefahr auf Sie alle – nicht nur auf Sie, mich oder Cameron. Wenn Sie diese Gefahr abwenden, retten Sie Ihre Gemeinschaft, stärken Ihre Stellung und untergraben gleichzeitig die Position Ihrer Gegner. Außerdem würden Ihre Feinde so dazu gezwungen, Sie entweder zu unterstützen oder sich Ihnen offen entgegenzustellen, wodurch Sie diese ohne Angst vor Konsequenzen eliminieren könnten.«
    Edward lehnte sich zurück und warf mir einen durchdringenden Blick zu. »Sie ergehen sich in Andeutungen, werden aber nicht konkret. Sie möchten, dass ich mich als Herrscher zeige, obwohl Sie es waren, die im Dreck gewühlt hat, um etwas gegen mich in die Hand zu bekommen. Ich gab Ihnen Cameron, aber das hielt Sie nicht davon ab, sich weiterhin in meine Geschäfte und Interessen einzumischen. Und Sie erwarten von mir, dass ich mich Ihnen gegenüber als dankbar erweise? Ich könnte Sie auf der Stelle in Stücke reißen, dann hätte ich endlich meine Ruhe.«
    Meine Organe gefroren zu Eis, aber ich schob dieses beängstigende Gefühl beiseite. »Das könnten Sie. Aber wäre das klug, vor diesem Publikum, nur um sich vielleicht kurzfristig besser zu fühlen? Wäre es ein Zeichen von Stärke, ein derart schwaches Wesen wie mich zu vernichten, das unter dem Schutz von jemandem steht, der höher angesehen ist und mehr gefürchtet wird als Sie?« Ich wies mit dem Finger durch den Raum voller Vampire. »Wie sollten sie Ihnen dann noch vertrauen? Man sagte mir, Sie seien nicht dumm, aber es wäre reiner Wahnsinn, mich unter diesen Umständen zu töten. Vor allem, wenn ich den Schlüssel zur Lösung all Ihrer Probleme habe.«
    »Sie sprechen von einer Krise, die mir bevorstehen soll. Aber bisher ist mir nur Ihre konstante Einmischung aufgestoßen.«
    »Carlos ist der einzige Ihrer Leute, der das Problem erkennen würde. Aber ich nehme an, dass er Ihnen seit Sevilla nicht mehr so bereitwillig zur Seite steht.«
    Er zog ironisch eine Augenbraue in die Höhe, aber ich bemerkte doch ein kurzes Flackern seiner Aura.
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    Daraufhin legte er seine ganze Macht in seinen Blick, durch den er mich einzuschüchtern versuchte. Der Schmerz in meiner Brust lenkte mich jedoch genügend ab, um meine Augen abzuwenden, als er sprach. »Erzählen Sie mir, was Sie wissen und wie Sie an diese Informationen gelangt sind.«
    Unser Spiel näherte sich dem Höhepunkt. Ein Fehler und ich konnte mein Leben abschreiben. Volle Konzentration war jetzt lebenswichtig, vor allem da Edward offenbar versuchte, mich unter seine Kontrolle zu bekommen. »Ich werde es Ihnen erzählen und Ihnen auch die Lösung für Ihre Probleme nennen – aber nur gegen einen Preis.«
    Edward knirschte mit den Zähnen. »Sie wagen es, sich mir entgegenzustellen? Sie wollen mit mir feilschen?« Seine Überraschung und Entrüstung unterbrachen kurzfristig seine Bemühungen, mich zu kontrollieren.
    Jetzt war es an mir, ihn mit meinem Blick zu fixieren. Ich sprach bewusst mit leiser Stimme: »Ich bin hierhergekommen, um Ihnen zu helfen, damit Sie im Gegenzug mir helfen. In diesem Raum hier befinden sich zahlreiche Ihrer Feinde. Wenn Sie mir etwas antun – einer hilflosen Kreatur des Tageslichts, die zudem unter dem Schutz von Carlos steht –, wird das für Ihre Gegner ein guter Grund sein, sich gegen Sie aufzulehnen. Da könnten Sie genauso gut selbst ein Streichholz an das Pulver des Hasses und der Angst halten. Man würde Sie von allen Seiten angreifen. Selbst wenn Sie überleben sollten, wären Ihre Lakaien und Gefolgsleute sowie TPM verschwunden. Sie würden die Kontrolle über Ihr Imperium Verlieren – sowohl in der

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