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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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dann wäre sein Plan im Eimer, so viel stand fest. Die Hybriden kamen immer näher. Er konnte fast den Wind unter Seraphins Schwingen fühlen. Sie hatten keine Zeit mehr.
    »Tu, was er sagt«, grollte er deshalb.
    Mia starrte ihn fassungslos an. »Aber ...«
    In diesem Moment rauschte etwas in der Luft. Ehe Grim etwas hätte tun können, war Dharko bei dem Mädchen, packte es am Kragen und schleuderte es durch die Luft unter die Laterne. Mit einem gehetzten Ausdruck sah er Grim und Remis an. »Verschwindet!«
    Grim fühlte, dass er die Klauen zu Fäusten geballt hatte, und ließ die Knochen knacken. Verflucht, worauf hatte er sich eingelassen? Er kannte Dharko seit Jahren, aber ... Konnte man sich bei einem Geschöpf wie ihm jemals sicher sein? Er war unberechenbar wie jeder seiner Art. Nur er würde seine Meute im Zaum halten können, wenn es so weit war — falls er sich selbst beherrschen konnte. Grim zog sich hinter eines der zertrümmerten Autos zurück. Jetzt war es zu spät. Er spähte durch die zerbrochenen Fenster und sah, wie Mia sich im Schein der Laterne aufrichtete. Die Männer gingen auf sie zu, sie lachten bedrohlich. Mia war kreidebleich, als Dharko auf sie zutrat. Langsam hob er die Hand und wollte ihr Gesicht berühren, aber sie schlug seinen Arm weg und zog etwas aus ihrer Tasche, das wie Pfefferspray aussah. Grim stieß die Luft aus. Das würde ihr in dieser Gesellschaft gar nichts nützen. Angespannt ballte er die rechte Klaue zur Faust. Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmten, würden sie es für den Rest ihres Lebens bereuen, so viel stand fest.
    »Warum denn so widerspenstig, meine Kleine«, hörte er Dharkos Stimme. Die Männer lachten laut und traten gleichzeitig auf Mia zu.
    Da näherten sich Schritte. Grim hörte auf zu atmen, als er Seraphin in den Lichtkreis der Lampe treten sah. Ein wütendes Flackern war in seinen Blick getreten, und auch seine Hybriden wirkten alles andere als amüsiert. Grim lächelte dunkel. Ja, er hatte sie durch die halbe Stadt gelotst. Wenigstens das hatte er hinbekommen, wenn er schon sonst nichts gegen sie hatte ausrichten können. Seraphin starrte Mia an, die sichtlich verwirrt ihr albernes Spray mal auf die eine, dann auf die andere Gruppe richtete. Dharko packte sie am Genick und riss sie zu sich heran. Zwei seiner Kumpane traten auf Seraphin zu. Sofort sprangen zwei Hybriden ihnen entgegen. Drohend bauten sie sich voreinander auf.
    »Ich kenne euch nicht«, rief Dharko mit vor Wut zitternder Stimme, »und ich kann mich nicht erinnern, euch eingeladen zu haben!«
    Seraphin lächelte, aber Grim sah den Schatten auf seinem Gesicht. Die Magie verließ auch ihn — und er wusste es. »Gebt uns das Mädchen, und ihr habt nichts zu befürchten.«
    Dharko strich mit der freien Hand über Mias Haar, die wie gelähmt in seinen Klauen hing. »Die Kleine ist unser Fang. Ihr habt hier nichts zu suchen. Verpisst euch!«
    Da verschwand das Lächeln von Seraphin Lippen. Stattdessen riss er die Hand nach oben und schleuderte eine Lichtpeitsche in Mias Richtung. Sie wickelte sich um ihren Hals und riss sie aus Dharkos Armen. Mia stürzte — und im gleichen Moment löste sich die Peitsche in Luft auf. Seraphin schaute auf seine Hand, als hätte er das erwartet.
    Dharko lachte dröhnend. »Euer Hokuspokus hat hier nichts zu melden«, rief er und neigte den Kopf. Seine Muskeln spannten sich unter seiner Haut, Grim hörte, wie sich seine Stimme veränderte. »Denn hier — ist Wolfsgebiet!«
    Kaum hatte er das gesagt, warf er den Kopf in den Nacken und heulte. Sein Körper krümmte sich zusammen, Fell spross ihm aus dem Fleisch. Seine Hände verwandelten sich blitzartig in Klauen, und sein Schädel verformte sich zu einem riesigen Wolfskopf. Obwohl er auch in Menschengestalt bereits eine stattliche Größe gehabt hatte, überragte er die Hybriden nun um gut zwei Köpfe. Seine Kumpane hatten sich ebenfalls verwandelt und stierten die unwillkommenen Gäste gierig an. Mia lag noch immer am Boden, aber jetzt rappelte sie sich auf und rannte los. Grim sprang auf und zog sie zu sich hinters Auto. Im selben Augenblick glitten Schatten über sie hinweg, Grim zählte mindestens zwanzig. Sie kreisten die Hybriden ein. Seraphin sah sich um. Grim fühlte, dass er versuchte, Zauber zu wirken, aber es gelang ihm nicht. Da riss Dharko das Maul auf und heulte, dass Grim zusammenfuhr. Im selben Moment sprangen die Werwölfe vor und stürzten sich auf die Hybriden.
    Es wäre heuchlerisch

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