Grim - Das Siegel des Feuers
Detonationen hinter sich, fühlte die Hitze der Flammen und sah das Zittern der Luft vor ihrem Schutzschild. Grim entfachte eine Feuerwand vor den Magiern, die ihren Weg fortsetzten, als würden sie durch Nebel gehen. Schwarze Pfeile schossen an Mia vorbei, nur knapp verfehlten sie ihr Gesicht.
»In Deckung!« Grim packte sie am Arm und riss sie in einen Spalt in der Wand, der gerade noch von einem Tarnschild verdeckt gewesen war. Schwer atmend sahen sie, wie riesige Steinquader auf die Hybriden niederfielen. Doch sie zerbrachen an den Magiern, als wären sie Würfel aus Zucker. Mit einem Lächeln schritt Seraphin vorwärts, gefolgt von seinen dunklen Gefährten.
»Verflucht.« Grim murmelte etwas. Gleich darauf stieg Nebel aus dem Boden, grüner Dampf, der an den Beinen der Magier emporkroch. Er umschlang ihre Hälse und drang in ihre Münder, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten. Atemlos sah Mia, wie sie husteten, sie hielten sich die Hände an die Kehlen und spuckten Blut, selbst Seraphin schwankte und sank auf die Knie.
»Was hast du hier unten gebaut?«, flüsterte sie Grim zu. »Sieht ja aus wie eine Festung!«
Grim zuckte die Achseln. »Ich habe nicht nur Freunde in der Stadt«, erwiderte er und fixierte die Hybriden, die keuchend am Boden lagen. Ihre Gesichter wurden fahl, und ihre Augen verdrehten sich in den Höhlen. Einen Moment lang war es still. Dann stieß Seraphin die Luft aus — es hörte sich an, als täte er es zum ersten Mal — und stand auf. Er schwankte nicht mehr, der graue Schleier wich von seinem Gesicht, und als der Dampf langsam im Boden versank, lächelte er. Um ihn herum kamen seine Gefährten auf die Beine. Seraphin zog ein Tuch aus seiner Tasche und wischte sich das Blut vom Mundwinkel. Dann fixierte er den Spalt in der Mauer.
»Verdammt.« Grim schlug die Klauen zusammen. Sofort schoss ein Schwarm glühender Messer vom Ende des Tunnels auf die Magier zu. Kaum hatten sie den Spalt passiert, sprang Grim aus dem Versteck und riss Mia mit sich. Sie sah noch, wie die Magier den Messern blitzschnell auswichen, dann brach der Boden unter ihr weg, und sie fiel in einen Schacht. Grim breitete seine Schwingen aus und hielt sie fest. Um sie herum war es dunkel, über ihnen sprangen die Hybriden ihnen nach. Mia hörte, wie metallene Speere aus den Wänden schossen, aber keiner der Verfolger wurde auch nur verwundet. Plötzlich wurde es hell, sie landeten auf schwarzen Felsen. Es war unerträglich heiß, und als Grim Mia absetzte, sah sie auch, aus welchem Grund.
Sie standen auf einer schmalen Landzunge, und vor ihnen, lodernd und rauschend, erstreckte sich ein Meer aus Feuer. Die Flammen schlugen an die Wände einer gewaltigen Höhle. Mias Augen begannen zu tränen. Grim legte ihr etwas um die Schultern, verschwommen sah sie, dass es sein Mantel war.
Ein blauer Glanz lag auf ihm und kühlte ihre Haut. Da schlug etwas vor ihr in den Boden, sie schrie und sprang zurück. Ein glühender schwarzer Klumpen traf sie beinahe am Kopf. Die Hybriden schossen aus dem Schacht, schon kamen sie auf sie zu und schleuderten ihnen gewaltige Gesteinsbrocken entgegen. Grim schmetterte die rechte Faust auf den Boden. Sofort klirrte etwas über ihnen, und gleich darauf schossen spitze Stalaktiten von der Decke auf die Hybriden zu. Ihr Angriff brach ab, sie errichteten einen Schild, um sich vor den messerscharfen Geschossen zu schützen.
»Schnell!« Grim zog Mia mit sich, näher an das Flammenmeer heran. Sie schlug sich den Mantel über den Kopf. Sie konnte kaum Atem holen, es schien ihr, als würde sie Feuer in ihre Lunge saugen. Im Flirren der Luft sah sie eine Lore, sie stand auf einem kleinen Abhang.
»Beeil dich!« Grim half ihr in den Karren und wurde im nächsten Moment von einem glühenden Speer getroffen. Mia schrie, aber Grim achtete kaum darauf. Mit wütendem Gesicht riss er sich den Speer aus der Brust, stemmte sich gegen die Lore und brachte sie in Bewegung. Mia klammerte sich an dem Metall fest. Blaue Funken liefen darüber hin und verbreiteten eine angenehme Kühle — offensichtlich konnte die Lore dem Feuer widerstehen. Oder nicht? Mia starrte auf das Meer aus Flammen. Das würde ihr Ende sein, sie würde verbrennen, bei lebendigem Leib. Remis redete auf ihrer Schulter vor sich hin, fast glaubte sie, dass er betete. Hinter sich hörte sie etwas explodieren.
Im nächsten Augenblick sprang die Lore von der Klippe und schwebte über dem Feuermeer. Mias Schrei ging im Tosen der Flammen
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