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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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unter. Panisch krallte sie sich an Grim, der im letzten Moment neben sie gesprungen war. Er brüllte etwas und gerade als sie die Flammen erreichten, hob sich ein glühender Felsen aus dem Meer. Die Lore schlug mit voller Wucht dagegen und sprang wieder in die Luft.
    Mia wurde zurückgeworfen und konnte sich gerade noch an Grim festhalten. Wieder rasten sie übers Feuer, und wieder verhinderte ein plötzlich auftauchender Felsen ein Bad in den Flammen. So sprangen sie über das Meer und landeten kurz darauf an einem schwarzen Strand. Die Lore flog knirschend in den Sand, Mia wurde durch die Luft geschleudert und landete ein Stück weiter auf dem Rücken. Schwer atmend richtete sie sich auf. Sie konnte die Hybriden auf der anderen Seite des Meeres nicht sehen, aber sie spürte die Magie, die sie wirkten. Sie brachte die Luft zum Erzittern. Grim trat zu ihr, er blutete aus seiner Wunde.
    »Haben wir sie abgehängt?«, fragte Remis, der zitternd von ihrer Schulter rutschte.
    Düster schaute Grim in die Flammen. »Nein«, grollte er, »das ist nur eine Frage von Minuten. Wir müssen sie loswerden, ein für alle Mal. Sie müssen unsere Spur verlieren.« Ein Flackern ging durch seine Augen, dann lächelte er. »Und ich habe auch schon einen Plan.«

Kapitel 25

    ie landeten in einer menschenleeren Straße des Industriegebiets im Norden von Paris. Verlassene Fabrikgebäude erhoben sich zu beiden Seiten der Straße, einige trugen Holzplanken vor den maroden Türen, andere hatten dunkle, eingeschlagene Fenster. Mitunter flackerte ein bunter Schriftzug im Schein der Straßenlaternen auf. Der Mond, der ab und zu durch die zerfetzten Wolken schaute, warf sein eisiges Licht auf die Gebäude, sodass sie aussahen wie die Häuser in einer Geisterstadt. Der Wind wehte alte Zeitungen über die Straße, und irgendwo jaulte ein Hund. Ansonsten war es still — beängstigend still sogar.
    Grim wusste, dass sie längst bemerkt worden waren. Er fühlte die Blicke wie brennende Zigaretten auf seiner Haut. Das Mädchen neben ihm zitterte, sie war schneeweiß im Gesicht. Die Jagd hatte sie mitgenommen, keine Frage, und offenbar war ihr auch der Flug über die Dächer von Paris nicht sonderlich gut bekommen. Er bewegte die rechte Schulter, dass es knackte. Lange war es her, seit er zum letzten Mal einen Menschen auf dem Rücken getragen hatte, und die Wunde in seiner Brust war nicht gerade angenehm. Er musste sich heilen, aber zuerst brauchte er seine Kräfte für andere Dinge. Er lauschte. Noch waren die Hybriden nicht zu hören. Aber sie folgten ihnen, folgten der Spur, die Grim überdeutlich hinterlassen hatte. Bald würden sie kommen.
    Mia sah ihn an. »Was hast du vor?«
    Er deutete auf den Schrottplatz, der vor ihnen lag. Es gab keine Absperrung, keinen Zaun. So etwas brauchte man hier nicht. Hier galten andere Regeln.
    »Dieser Ort«, sagte er leise, »ist etwas Besonderes. Vor langer Zeit ist hier etwas geschehen ... Glaubt man den Gerüchten, wurden hier einst viele Wesen von mächtigen Magiern ermordet. Ihr Hass, so sagen es die Legenden, hat die Erde getränkt, und er verschlingt noch heute jede Art von Magie. Die, die uns verfolgen ...«
    »... sind schwarze Magier«, flüsterte Mia kaum hörbar.
    Grim nickte. »Sie ziehen ihre Kraft aus ihrer Magie — nur deswegen sind sie so stark. Wenn man ihnen die Möglichkeit nimmt, Magie zu wirken, kann man sie ganz leicht ausschalten. Aber das ist nicht so einfach. Dieser Ort — er ist gefährlich.« Er hob den Kopf. Für einen Moment glaubte er, etwas gehört zu haben. »Wir müssen uns beeilen«, fuhr er fort. »Ich habe einen Plan, ich kann ihn dir jetzt nicht erklären, aber was auch immer dort drinnen passiert: Vertrau mir!« Er sah sie so eindringlich an, wie es ihm möglich war, und offensichtlich hatte er Erfolg. Eine leichte Röte stieg in ihre Wangen, als sie sich abwandte.
    »Okay«, sagte sie leise. »Okay.«
    Grim holte tief Luft und ließ es zu, dass Remis die Finger in seine Schulter krallte, als sie den Schrottplatz betraten. Nur eine flackernde Laterne und der fahle Mondschein spendeten etwas Licht. Der Kies knirschte unter ihren Schritten. Lange Reihen von Autos zogen sich in Karawanen über den Platz, einige mit eingeschlagenen Scheiben, andere ohne Reifen, und manche stapelten sich übereinander zu seltsamen Leichenbergen. Ja, sie standen auf einem Friedhof, Grim fühlte es. Aber im Gegensatz zu den Menschen, die definitiv tot waren, wenn man ihnen das Herz aus der

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