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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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seinem Mund flog. »Ihr habt in unserer Stadt nichts verloren! Hier ist unser Reich! Und das werdet ihr spüren!«
    Schnell errichtete Grim einen Schutzzauber. Er sah von einem zum anderen. Hinter jedem der entstellten Gesichter loderte Feindseligkeit. »Wer seid ihr?«
    Einen Moment lang war es still. Dann neigte der Fremde den Kopf Langsam trat er vor Grim hin, so dicht, dass dieser seine blutigen Narben und die Stiche in seiner Haut sehen konnte. Der Fremde schien zu lächeln hinter seinem hasserfüllten Blick. Er hob den Kopf und stieß lautlos die Luft gegen Grims Schutzschild, auf dem sich sofort blaue Adern bildeten, als sei er vergiftet worden. Im nächsten Moment brach der Wall zusammen.
    »Bestien«, zischte der Fremde.
    Im nächsten Moment packte er Grim und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen eine Hauswand. Sofort kam Grim auf die Beine. Die anderen umringten Mia. Noch ließen sie die Finger von ihr, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    Mit einem Schrei stürzte Grim sich auf den Fremden, packte ihn an der Kehle und schickte einen Flammenzauber direkt in den Leib seines Gegners. Feuer loderte aus dessen Augen. Für einen Moment erstarrte der Fremde in der Luft. Dann riss er den Kopf in den Nacken und brüllte. Feuer lief über seine Haut, aber es verletzte ihn nicht, im Gegenteil, es schien ihn noch stärker zu machen. Mühelos packte er Grims Arm und drehte ihn auf den Rücken. Ein stechender Schmerz durchzog Grims Schulter. Er hörte Mia schreien.
    Verzweifelt warf er sich auf den Rücken, der Fremde lag unter ihm und schlug ihm die Klauen in den Nacken. Grim spürte, wie er ihm die Kraft nahm, es war, als zerrte er ihm das Leben aus dem Körper. Schwarze Schatten zogen an seinen Augen vorüber. Nein, so durfte es nicht enden — so nicht. Mit aller Kraft versuchte er sich zu befreien, doch es war zwecklos. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Die Geräusche um ihn herum wurden dumpf, nur ein leises Knirschen drang noch an sein Ohr. Schritte. Sie näherten sich mit einem Geräusch, als würden sie glühende Kohlen unter ihren Sohlen zum Erlöschen bringen.
    »Halt!«
    Grim hörte die Stimme durch tausend Tücher, eiskalt wie der Tod, der ihm im Nacken saß. Der Fremde ließ von ihm ab. Grim schlug mit dem Kopf aufs Pflaster. Für einen Moment lichtete sich der Schleier, und er erkannte eine regungslose Gestalt am Ende der Straße. Ihr Mantel flatterte, lange Haare wehten um ein helles Gesicht mit Augen voller Finsternis. Er wollte den Kopf heben, doch kaum hatte er sich aufgerichtet, traf ihn etwas am Hinterkopf, und alles wurde schwarz.

Kapitel 30

    ia erwachte vom Geschmack ihres eigenen Blutes. Um sie herum war es dämmrig, und rasende Kopfschmerzen puckerten in ihren Schläfen. Sie lag auf einer Pritsche, neben ihr auf dem Boden saß Grim. Er hatte den Kopf an die Wand gelehnt. Jetzt sah er sie an, streckte die Klaue aus und legte ihr zwei Finger an die Schläfe. Sofort zog ein kühlender Schleier über ihr Gesicht und nahm den Schmerz mit sich. Nur ein dumpfes Klopfen blieb hinter ihrer Stirn zurück.
    »Wo sind wir?« Sie richtete sich auf und sah erst jetzt Remis, der in einer Mauernische neben Grim hockte und aussah wie ein gegrilltes Eichhörnchen. Seine grünen Haare waren angekokelt, als hätte er sie ins Feuer gehalten, und sein Gesicht war pechschwarz. Nur um die Augen sah man noch seine grüne Haut.
    »Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?« Mia folgte Grims Fingerzeig und schaute auf ein dunkles Gitter nicht weit von ihr entfernt. Sie saßen in einer Zelle — sie waren gefangen.
    »Es ist magisch gesichert«, sagte Grim. »Remis hat versucht, durch die Stäbe zu fliegen — und das ist das Ergebnis: flambierter Kobold.«
    Mia musste lachen, aber Remis warf ihr einen so bösen Blick zu, dass sie sich auf die Zunge biss. »Wer auch immer uns hier eingesperrt hat«, sagte sie, »hat uns zumindest vor diesen Wesen gerettet.«
    Remis schnaufte. »Na, gerettet ist doch wohl kaum der richtige Begriff. Wahrscheinlich will er uns fressen. Vielleicht ist hier seine Kotelettaufbewahrungskammer, in der die Mahlzeiten schon mal vorgegart werden sollen. Mit mir kann's losgehen, ein kleiner grüner Snack als Vorspeise ...«
    Grim warf ihm einen Blick zu, und Remis verstummte. Nachdenklich biss Mia sich auf die Lippe. Sie konnte sich an eine dunkle Gestalt am Ende der Straße erinnern, kurz bevor ihr schwarz vor Augen geworden war. »Ob Pheradin uns gerettet hat?«, fragte sie leise.
    Grim

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