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Grim - Das Siegel des Feuers

Grim - Das Siegel des Feuers

Titel: Grim - Das Siegel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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sie plante, nichts im Sinn. Er interessierte sich für die einfachen Leute und gab sich mit Stallburschen und Küchenmägden ab — schließlich verliebte er sich sogar in eine Hybridensklavin. Um ihn von diesem Weg abzubringen, stellte ich ihm ein Ultimatum bezüglich eines Überfalls auf eine Siedlung der Gargoyles.
Überlege dir gut, ob du dich gegen mich wendest. Ich weiß, dass es dir längst nicht mehr nur um dich geht ...
Das sagte ich zu ihm.«
    Grim stieß die Luft aus. »Du hast ihn erpresst.«
    »Ich habe es versucht. Aber er ist geflohen. Ich hetzte ihm die Inquisition der Gargoyles auf den Hals. Ich wollte nicht, dass er oder seine Frau zu Schaden kommen, ich hatte alles genau geplant.« Er lachte bitter. »Ja. Ich hatte einen Plan. Aber er ging schief, und statt der Ergebenheit meines Sohnes zog ich mir seinen ewigen Hass zu. — Ja, er hasst mich, und er tut recht daran. Und er fand mich, um Rache zu nehmen.«
    Grim setzte sich vor. »Seraphin ist dieser Hybrid, nicht wahr?«
    Pedro nickte. »Deswegen hattet ihr keine Chance gegen ihn. Er wurde mit der Macht des Teufelszepters geschaffen, einem Artefakt, dem höhere Magie innewohnt. Er musste nicht von einer Schwarzen Flamme getrennt werden — er trägt sie selbst in sich.« Er sah Grim an. »Ich bin Seraphins Vater. Aber auch du hast mehr mit ihm zu tun, als du denkst.«
    Im ersten Moment wollte Grim verächtlich die Luft ausstoßen. Aber dann dachte er an die Vision, die er bei dem ersten Treffen mit Seraphin gehabt hatte, und berichtete Pedro davon.
    »Es gibt eine Erklärung für all das«, sagte dieser. »Das, was du gesehen hast, war eine Erinnerung. Sie liegt weit, sehr weit zurück und tief in dir selbst verborgen. Ich könnte dir dabei helfen, sie zu finden.«
    Grims Gesicht verfinsterte sich. Auf einmal war ihm verflucht heiß in dieser Höhle, die Strahlen der Sonne waren nichts dagegen, und es fiel ihm schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Langsam stieß er die Luft aus. Vermutlich war das die einzige Gelegenheit, jemals eine Erklärung für sein seltsames Verhältnis zu Seraphin zu bekommen. »In Ordnung«, grollte er und sah Pedro unter zusammengezogenen Brauen an. »Fang an mit deinem Hokuspokus, wir werden ja sehen, was dabei herauskommt.«
    Pedro forderte ihn auf, sich auf den Rücken zu legen. »Wende die Handflächen nach unten, schließe die Augen. Ich zähle von neun rückwärts. Wenn ich mit dem Finger schnippe, befindest du dich unter dem Tuch wie in deiner Vision. Aber dieses Mal ein paar Minuten früher.«
    Grim schloss die Augen, als Pedro ihm einen kühlen Stein auf die Stirn legte. Dann begann Pedro zu zählen. Grim hörte ihm zu, er spürte, wie er müde wurde und von den Worten gezogen in die Tiefe fiel. Plötzlich steckte er in einem reglosen steinernen Leib, er atmete nicht und konnte nichts sehen als die feinen Maserungen eines Tuches, das direkt vor ihm hing. Hinter dem Tuch, das fühlte er, war Licht.
    Da hörte er das Prasseln von Feuer. Grim schauderte. Er war in seiner Vision. Doch da waren keine kämpfenden Gestalten vor dem Feuer. Stattdessen hörte er Pedro, der ein Märchen vorlas, und das helle Lachen eines Kindes. Grim hörte, wie Pedro ihm vorlas, langsam und liebevoll, und wie sie miteinander sprachen, nur dem Augenblick verpflichtet. Er wusste, dass das Kind Pedros Sohn war. Gerade, als Pedro das Buch zuklappte, erschütterte ein Beben den Raum. Grim wäre zusammengefahren, wenn er gekonnt hätte, noch mehr, als er die Stimme hörte, die nun sprach:
    »Vater ...«
    Es war Seraphin. Grim hörte, dass Pedro aufsprang und seinen kleinen Sohn fortschickte. Doch das Kind blieb hinter der angelehnten Tür stehen, Grim hörte seine aufgeregten Atemzüge.
    »Was willst du?«, fragte Pedro kalt. Er trat vors Feuer, und Seraphin näherte sich von der anderen Seite. Sie sahen aus wie zwei Pappfiguren vor der Kulisse der Hölle.
    Seraphin lachte hart auf. »Ein merkwürdiger Zufall, dass die Inquisition ausgerechnet an meinem Hof vorbeikam, nicht wahr?« Seine Stimme zitterte vor Wut. »Du warst das! Du hast sie mir auf den Hals gehetzt! Gibst du es wenigstens zu?«
    Grim sah, wie Pedro die Hände hob. »Ich hätte nicht damit rechnen können, dass du deine Kräfte entfesselst.«
    Seraphin sog langsam die Luft ein. »Du hast mir nicht einmal gesagt, was ich bin!«
    Im nächsten Moment stürzte er sich vor, und der Kampf begann. Grim erlebte alles noch einmal, was er damals im Tunnel gesehen hatte. Wieder schlug Pedros

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