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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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kannte – eine Anspannung, die stets eintrat, wenn Lyskian sich kaum merklich vorbeugte und den Blick, der bisher auf seinen Hände gelegen hatte, auf alle richtete. »Sie werden Verus nicht finden«, sagte er ruhig. »Und selbst wenn es ihnen gelingen sollte, werden sie keine Chance haben, ihn zu besiegen.«
    Grim schnaubte verächtlich. »Ich habe gegen ihn gekämpft«, sagte er unwillig. »Damals in den Katakomben von Prag. Ich war es, der ihn in sein Gefängnis warf, und … «
    »Damals, als er geschwächt war und du gemeinsam mit den stärksten Schattenflüglern Ghrogonias gegen ihn angetreten bist?«, fragte Lyskian mit leichtem Lächeln. »Jenen Schattenflüglern, deren Körper er sich angeeignet hat?«
    Grims Gesicht verfinsterte sich, doch es war Remis, der an seiner Stelle antwortete: »Aber jetzt verfügt Grim über höhere Magie, und … «
    Lyskian neigte nachsichtig den Kopf. »Und Verus hat sich dank Grims Hilfe in den vergangenen Monaten vollständig regeneriert, weil vor nicht allzu langer Zeit das Diamantfeuer in die Randbereiche seines Kerkers zurückgezogen wurde. Was weißt du über das Volk der Dämonen, kleiner Kobold?«
    Remis setzte sich gerade hin wie ein Schulkind, das überraschend von seinem Lehrer aufgerufen worden war, und runzelte nachdenklich die Stirn. »Jeder Dämon gehört ab der Stunde seiner Geburt zu einer der neun Kasten seines Volkes«, begann er. »Die Kasten gliedern sich wiederum in neun Kreise, innerhalb derer die Dämonen mit zunehmender Vervollkommnung ihrer Fähigkeiten aufsteigen können. Dorken, Naley und Holokliten sind ziemlich schwache Dämonen, nach ihnen kommen die Ohgru, die Xay und die Iphryr, und dann folgen mit den Phy, den Khan und den Lhot die mächtigsten unter ihnen.« Er nickte stolz, als er sämtliche Namen fehlerfrei über die Lippen gebracht hatte, und bemerkte erst dann das Lächeln auf Lyskians Lippen.
    »In der Tat«, sagte dieser ruhig. »Macht euch nichts vor. Verus zählt zur mächtigsten Kaste der Dämonen, er ist ein Lhot des neunten Kreises, und er hat den Zorn von Jahrhunderten im Rücken. Niemand hier ist dieser Kraft gewachsen.«
    »Lyskian hat recht«, sagte Mourier. »Darüber hinaus hat Verus das Zepter der Yartholdo und die Maske des Bhaal in seiner Gewalt.«
    Grim holte Atem, und Mia wünschte sich nichts mehr, als dass er etwas erwidern würde, irgendetwas, das ihnen Mut machen konnte. Doch er stieß nur die Luft aus, zornig und abrupt, und stützte sich mit einem Arm an der Wand ab. Sie schaute zu Theryon und Jakob hinüber, doch auch sie schwiegen, und Mourier saß auf seinem Thron, als wäre er vollends zu Stein geworden.
    »Es ist wahr«, sagte Lyskian. »Ihr habt ihn schon einmal besiegt. Doch mit Verlaub: Ihr hattet damals mehr Glück als Verstand. Dieses Mal wird es nicht so leicht sein, ihn zu schlagen, und auch, wenn die Gargoyles schon zahlreiche Schlachten gegen die Dämonen für sich entschieden, ist es ihnen doch nie gelungen, in die Abgründe dieses Volkes hinabzusteigen. Um Verus zu besiegen, braucht es aber eben dies: Finsternis.«
    Mourier warf ihm einen düsteren Blick zu. »Wie meint Ihr das?«
    Lyskian sah ihn mit einem Lächeln an, das kälter war als jeder Eiszauber. »Ich meine, dass uns das dämonische Halbwissen der Gargoyles hier nicht weiterbringt.«
    Der König setzte sich auf, Zorn flammte über sein Gesicht, doch er erstickte ihn sofort. »Ihr sprecht von dem Wissen Eures Volkes. Nicht ohne Grund ließ ich Euch rufen, Prinz der Vampire. Sagt, was Ihr zu sagen habt.«
    Lyskian nickte kaum merklich. »Mein Volk war mit den Dämonen verbrüdert. Wir waren in ihrem Geist, wir haben ihre Gedanken mitgetragen und ihre Gier in unseren Venen gespürt. Wir wissen, was es heißt, mit dem Teufel im Bund zu sein, getrieben, zerrissen, gehasst. Wir waren den Kindern des Zorns einst sehr nah – so nah, dass ihr Tod aus unseren Reihen entsprungen ist. Den Gargoyles wäre etwas Ähnliches niemals gelungen. Doch ihr wisst, von wem ich spreche, nicht wahr?«
    Ein Schatten glitt über seine Züge, Mia spürte ihn eiskalt auf ihrer Haut. Remis setzte sich auf und machte ein Gesicht, als wollte er nicht hören, was nun kam, und könnte es gleichzeitig kaum noch erwarten.
    Grim nickte kaum merklich. »Die Rhak’ Hontay«, grollte er. Der Name strich wie ein Kältehauch durch den Raum. »Ich kenne die Geschichten um diese Vampire. Nach der Schlacht um Prag finden sich ihre ersten Spuren. Sie sollen düstere Krieger gewesen

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