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Grim

Grim

Titel: Grim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schwartz
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Stahl.
    »Nein!«,riefer,undfüreinenMomentverzerrtesichseinGesichtintiefemHass.Esschien,alswürdedieseRegungvoninnennachihmgreifenunddiegeradenochschönenZügehinabreißenineineDunkelheit,dieseinAntlitzineineschrecklicheMaskeverwandelte.»Erinneredich«,raunteerundfixierteLyskian.»ErinneredichandieHetzjagdenThoronsaufdeinesgleichen,andiebrennendenBurgen,dieaufgespießtenLeiber,andieSchreieindenSchluchtenausFeuer,indiemeineKindergeworfenwurden,weilsiesichweigerten,demIrrwegdiesesGargoyleszufolgen!ErinneredichandasLeiddeinesVolkes,Lyskian!DieBibliothekdesCoraxistheilig – nachunsererDefinition!SiebirgtdasWissenvonJahrtausenden,Worte,dieniemalsvonsterblichenAugengelesenwurden,Schriften,dieeinenschwachenGeistverbrennenwürden,wollteerversuchen,siezubegreifen!DieSteinköpfehabendiesesWissenvorlangerZeitgeächtet!Nunsolltensiesichohnediese … Sünden zuhelfenwissen!«
    Lyskian setzte zu einer Entgegnung an, doch der Blick des Lords erstickte jedes Widerwort im Keim. Mia fühlte die eisige Klaue, die sich um Lyskians Brustkorb schloss, und sie hörte die Stimme des Lords durch die Luft ziehen wie Gift.
    Kein Wort mehr , sagte er dunkel. Meine Entscheidung steht fest und ich warne dich eindringlich davor, noch einmal das Wort an mich zu richten in dieser Angelegenheit. Hast du verstanden? Und jetzt – geht!«
    Er führte den Kelch an die Lippen, langsam wich die Dunkelheit aus seinem Blick. Mia sah, wie Lyskian den Kopf neigte, sie spürte Grims Zorn, doch beide gehorchten. Im Schloss des Lords gilt nur ein Gesetz , so hatte Lyskian ihr gesagt. Das seine. Sie wusste, dass jede Widerrede hart bestraft werden würde, und sie nahm Grim in ihren Gedanken wahr, als er sie zum Gehen rief. Doch sie rührte sich nicht. Stattdessen schaute sie dem Lord ins Gesicht, bis er seinen Blick auf sie richtete. Das Blau seiner Augen umfing sie mit seiner schweren Kälte, aber ehe diese sie lähmen konnte, deutete sie auf den Werwolf in seinem Käfig.
    »Ich habe viel von Euch gehört«, sagte sie und ignorierte die Stimme in sich, die ihr zurief, dass sie komplett wahnsinnig sein musste. »Bhragan Nha’sul, das Auge des Ostwinds und der Schatten des Kry, der Bezwinger der Wölfe Aspras und Gebieter über die Brennende Steppe und das Volk der Ewigen. Ihr seid ein großer Krieger, wenn man den Legenden Glauben schenkt, ebenso wie viele Eurer Gefährten. Und doch fühle ich eine Schwäche in jedem von Euch, derer Ihr nicht Herr werden könnt.« Die Schwärze in den Augen der Vampire strich wie Flammen über ihre Haut. »Ich spüre Eure Gier nach meinem Blut, seit ich diesen Raum betrat, doch keiner von Euch wird es jemals bekommen. Es ist Euch verwehrt – wie mir der Zugang zur Bibliothek verschlossen ist, den ich erbitte. Wie wäre es daher mit einem Spiel? Ich kämpfe gegen Euren besten Krieger. Gewinne ich, gewährt Ihr mir Einlass zum geheimen Wissen Eures Volkes. Verliere ich … gehöre ich Euch.«
    Grim war so schnell bei ihr, dass sie seine Klaue nicht abwehren konnte. Er umfasste ihre Schulter und setzte zum Sprechen an, doch Bhragan Nha’sul hob die Hand. Sofort traten drei Vampire auf Grim zu und zogen ihn mit Leichtigkeit zurück. Lyskian stand regungslos, doch Mia fühlte die Anspannung in seinem Leib, als würde die Luft um ihn herum in Flammen stehen, und sie hörte Remis hektisch Atem holen. Kurz wandte sie sich zu ihnen um.
    Vertraut mir , sagte sie in Gedanken. Ich bin durch eure Schule gegangen. Hört auf, an mir zu zweifeln.
    Sie lächelte ein wenig, als Remis sich auf seine Hände setzte, um ihr Zittern zu verbergen, und während sich eine Maske aus Kälte auf Lyskians Gesicht legte, die jede Regung in ihm verbarg, ging ein Flackern durch Grims Blick, eine Wärme, die sie an die Nächte auf seinem Turm denken ließ, als sie gemeinsam die Welt der Menschen betrachtet hatten. Sie dachte auch an die Abende auf den Straßen von Paris, an die Kälte seiner steinernen Haut und den dunklen, vertrauten Schlag seines Herzens. Er erwiderte ihr Lächeln nicht, aber die Dunkelheit seines Blicks umfing sie wie eine Umarmung, und für einen Moment stand sie ihm wieder zum ersten Mal gegenüber, damals hoch oben auf seinem Turm, als ihr gemeinsames Abenteuer seinen Anfang genommen hatte. Er wischte die Hand eines Vampirs von seiner Schulter und nickte kaum merklich.
    Aufatmend wandte Mia sich um. Der Lord hatte das Zwiegespräch beobachtet und lächelte jetzt, da er sich vorbeugte und den Kelch zwischen den Fingern drehte. Er saß

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