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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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festen Job.«
    »O doch, ich glaube, das weiß er.« Jury drehte sich um, als Gebell ertönte, das aber gleich wieder erstarb, als hätte der Hund es in die Kehle zurückgesogen. Ein leuchtend weißer Streifen tauchte an den Stufen auf. Sparky. Gefolgt wurde er von Benny, der anderen Hälfte von Jurys Lebensretterteam.
    »Hey, Mr. Jury«
    »Hallo, Benny. Wie läuft's denn?«
    »Alles im grünen Bereich«, gab Benny zurück, die Daumen lässig in die Jeanstaschen eingehakt. Jury lächelte. Bernard Keegan, ein Junge von Welt. Das konnte man schon so sagen, denn Benny lebte seit Jahren ganz auf sich gestellt auf der Straße. Dabei war er gerade mal elf oder zwölf. »Lieferst du immer noch für dieselben Leute aus, für Gyp und Konsorten?«
    »Ehrlich gesagt, der alte Gyp, also, mit Sparky und mir redet der nich mehr so wie früher. Irgendwie geht der auf Abstand. Aber fies glotzen tut er immer noch.«
    »Für den musst du ja nicht unbedingt arbeiten, weißt du.«
    »Na ja, ich seh das so, wenn man aufgibt, bloß weil einer gemein zu einem is, also, da kommt man doch nich weit, da bleibt man immer unterwerfig.«
    Jury wusste, dass Benny besonders stolz auf den Ausdruck »unterwerfig« war. Er mochte neue Wörter (auch wenn er sie nicht immer richtig hinkriegte), lange Wörter, die man sich »echt im Mund zergehen lassen« konnte, wie er sich ausdrückte. Dadurch wirkte man viel »gebildeter«.
    Sie saßen nebeneinander auf den kalten Steinstufen. Sparky lief im Kreis.
    »Wieso macht er das?«
    »Ach, das macht er bloß, wenn er aufgeregt is. Weil Sie da sind. Sparky hat Sie schon immer gern gehabt.«
    Jury betrachtete Sparky, der plötzlich stehen blieb und die beiden beobachtete.
    »Sag mal, Benny, wenn Sparky alleine loszieht, glaubst du denn, dass er das absorbiert, was er erlebt?«
    »>Absorbiert    »Dass er es begreift, die Bedeutung versteht?« Benny schaute Jury an, als hielte er ihn für leicht bekloppt.
    »Na klar.«
    »Kann er es dir sagen?«
    »Kommt drauf an, was Sie mit >sagen< meinen. Er kann bellen, er kann die Augen, den Schwanz, den ganzen Körper bewegen. Oder im Kreis rumrennen wie gerade eben. Und vergessen Sie nich - es war immerhin Sparky, der mich damals auf die Pier geholt hat. Gut, dass ich ihn gesucht hab, was? Dann is er auf der Pier hin und her gerannt und hat gebellt. Sparky kann nämlich ganz unterschiedlich bellen. Wütend, glücklich, gefährlich - immer anders.«
    »Glaubst du, alle Hunde sind gleich?«
    »Nein. Das können bloß die schlauen.«
    »Wenn Sparky ein Jahr verschwunden wäre, was würde er machen?« »Dann bekam ich aber was zu hören.«
    Jury lachte. »Na, das kann man wohl sagen.« Er stand auf. »Ich gehe dann jetzt. Was macht Gemma?«
    »Die überlegt, ob sie ihre Puppe Richard umtaufen soll. Sie wissen schon, die ganz schwarz angezogen is.«
    »Warum?«
    »Weil Sie mich besuchen kommen und sie nich, nehm ich mal an.« »Sag ihr, ich besuche sie bald.«
    »Okay, kann ich machen, sie wird mir aber nich glauben.« Letzteres klang so wie Das verzapfst du ihr am besten selber, Kumpel.
    »Also dann auf bald, Benny.«
    Als er die Treppe hochging, hörte er Mags Stimme hinter sich.
    »Und in zwei Monaten tanzen Se dann wieder an.«
4
    »Du bist mir ein absolutes Rätsel«, sagte Lady Ardry und verdrückte dabei, Melrose Plant gegenüber sitzend, ein weiteres Feenküchlein. Obwohl diese Gebäckartikel (bei Kindergeburtstagen gang und gäbe) zugegebenermaßen ziemlich klein waren, handelte es sich immerhin schon um ihr fünftes, ob nun klein oder nicht, mit Butterkrem Überzogenes.
    Sie fuhr fort: »Du hast hier doch viel zu erledigen.«
    »Und da ich es sowieso nie erledige, ist es unerheblich, ob ich nach London fahre oder nicht, oder?«
    »Du hast noch gar nicht gesagt, warum du fährst.«
    Melrose blätterte wieder eine Hochglanzseite in seiner Country Life um. »Um ein Schweinchen, ein Schweinchen, ein Schweinchen zu kaufen, aber keine Sorge: Schwuppdiwupp bin ich schon wieder zu Hause.«
    Agatha schloss gequält die Augen. »Ehrlich gesagt, Melrose, manchmal glaube ich, du bist nie erwachsen geworden.«
    Statt einer Antwort hob Melrose bloß seine Teetasse in die Höhe -wobei er sich wieder einmal wunderte, weshalb Martha, seine Köchin, dieses hochwertvolle Porzellan aufdeckte. Der geblümte Henkel bot gerade genug Platz, um eine Rauchschwade durchzublasen. Er blätterte wieder eine Seite seiner Zeitschrift um und stellte beim Anblick der zahlreichen überteuerten

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