Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
steht.«
    »Was denn verhandeln, Mr. Johnson?«, wollte Dryer wissen.
    Harry betrachtete das verkohlte Ende seiner Zigarette, und sein Gesichtsausdruck spiegelte deutlich einen Mann wider, der zwischen zwei Dingen hin- und hergerissen war. Jury wartete darauf, dass Harry die Leerstellen füllte - Harry empfand es vermutlich ebenso sehr als Leerstellen wie seine Besucher: hin- und hergerissen zwischen nichts und wieder nichts. Harrys Seufzen klang resigniert, als müsse er, der einsame Hüter der Wahrheit, diese nun preisgeben.
    Jury lechzte danach, dem Kerl einen Faustschlag zu versetzen.
    »Verhandeln mit Rosa Paston. Für Hugh.«
    Verdammter Mist!, dachte Jury. Er wusste, was jetzt kommen würde.
    »Nicht ich, Chief Inspector, hatte etwas mit ihr. Sondern Hugh. Er hatte seit einiger Zeit ein Verhältnis mit ihr gehabt und wollte Schluss machen. Er hatte unglaubliche Schuldgefühle -«
    »Quatsch«, sagte Jury.
    Dryer hob die Hand, um die Unterbrechung abzuwehren. »Weiter.«
    »Nun ja, ich versuchte, sie mit einer beträchtlichen Geldsumme abzufinden. Sie lachte nur.«
    »Kann ich ihr nicht verdenken«, meinte Jury. Tom Dryer, der ihm einen wütenden Blick zuwarf, war zunehmend schlechter auf ihn zu sprechen.
    »Sie sagte, sie wollte Hugh haben, kein Geld. Und sie wolle nach England ziehen. Sie sei schwanger.«
    »Sie war eindeutig nicht schwanger, als sie starb«, sagte Dryer. »Das Baby wäre jetzt auf der Welt - gerade mal. Also, wo ist das Kind?«
    Harry schüttelte den Kopf, lächelnd, als könnte er es nicht recht fassen, dass die Polizei diese Frage stellte. »Chief Inspector, das weiß ich doch nicht. Wahrscheinlich hat die Frau ja von vornherein gelogen.«
    »Das erfahren wir bei der Autopsie, Harry. Ich bin sicher, das wissen Sie«, sagte Jury.
    »Was? Dass sie gelogen hat?« Harrys Augenbrauen hoben sich unmerklich.
    »Sie behauptete, das Kind sei von Mr. Gault?«, fragte Dryer.
    »Ja. In dem Punkt war sie glasklar. Was sie damit bezweckte, sich für Glynnis Gault auszugeben, ist mir allerdings schleierhaft.«
    »Es ist alles ein verdammtes Spiel, was, Harry?«, stieß Jury zwischen den Zähnen hervor.
    Harry hatte sich gerade eine neue Zigarette angezündet und musterte Jury durch einen dünnen Rauchschleier. »Für Rosa Paston anscheinend schon.«
    Jurys Verärgerung über Tom Dryer wuchs. Doch dann rief er sich wieder in Erinnerung, wie überzeugend Harry Johnson sich anhörte.
    Dryer sprach weiter, als hätte der kurze Wortwechsel gar nicht stattgefunden. »Wieso sollte sie sich als Mrs. Gault auf Häuser suche begeben? Glaubte sie womöglich, Hugh Gault würde seine Frau verlassen und sich mit ihr zusammentun?«
    »Das nehme ich an.« Harry zuckte die Achseln.
    Als Jury aufstand, folgte ihm Mungo, um ihm deutlich zu verstehen zu geben, dass es ihm genauso missfiel wie Harry, für alles verantwortlich gemacht zu werden. Sie gingen zu einem der hohen Bücherregale hinüber, die zu beiden Seiten eines hohen Bogenfensters angebracht waren.
    Während Jury Harry Johnson zuhörte, ließ er den Blick über die Bücher gleiten. Eines mit dem Titel Wiedersehen mit der Schwerkraft zog er hervor. Die Hommage eines Physikers an E. M. Forster? Der Titel war in seiner Einfachheit und modischen Ausrichtung sicher trügerisch. Einer der drei Autoren war Hugh Gault, bei den beiden anderen handelte es sich um einen gewissen Charles
    Borman, einen Amerikaner, und den Schweden Sven Skagaared. Dies war aus dem knappen biographischen Abriss im Klappentext ersichtlich. Hugh musste ein ziemliches Kaliber in seinem Fachgebiet sein, denn seine Koautoren waren Nobelpreisträger. Dann gab es da noch ein Buch von Hugh als alleinigem Autor, eines von Skagaared und eine Sammlung von Artikeln über die Superstringtheorie, bei der Hugh als Herausgeber fungiert hatte.
    Jury sagte: »Hugh hat ja ziemlich ausführlich über die Quantentheorie geschrieben.«
    »Er ist der Superstringtheoretiker.«
    »Komisch, aber als ich gestern mit ihm redete, meinte er, er würde gar kein Buch mit Ihnen schreiben, Harry.«
    Harry machte eine kurze, unbekümmerte Pause. »Wahrscheinlich hat er es vergessen.«
    »Was? Ein Mensch, der vergisst, dass er gerade ein Buch schreibt?«
    »Bis zum Stadium des Schreibens ist es noch gar nicht gediehen, Superintendent. Wir hatten mit der Idee gespielt, Notizen gemacht, recherchiert und so weiter.«
    »Verstehe. Hugh hat vergessen, dass er mit der Idee gespielt hat.«
    Harry seufzte. »Ach, wissen Sie, Hugh hat

Weitere Kostenlose Bücher