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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Priester, auf den Gott gut verzichten könnte. »Ich dachte ja nur, Madam.«
    »Mr. Purdy, bitte, kehren Sie wieder zurück zu Ihren Pflichten, und überlassen Sie das Denken mir.«
    Purdy nickte, nahm Timmy bei der Hand und flüsterte ihm zu, sie würden sich was anderes überlegen. Timmy war sehr aufgewühlt, als sie die Halle durchquerten. »Weißt du was, geh doch ein bisschen raus! Brian und Peter sind da und ein paar andere auch noch - grade vorhin habe ich sie noch beim Bolzen gesehen.«
    Timmy hatte keine Lust zum Bolzen und noch viel weniger, es mit Brian und Peter zu tun, dachte sich aber, es wäre nett, nach draußen zu gehen und sich an den Froschteich zu setzen. Also nickte er Mr. Purdy zu, ging zu einer Hintertür und trat hinaus auf den grünen Rasen.
    Timmy mochte Brian und Peter und die meisten anderen nicht besonders gut leiden, die dort in der anderen Ecke des Gartens das taten, wovon Mr. Purdy gesprochen hatte, nämlich einen Fußball herumkicken. Die meisten hatten anscheinend Familien, die manchmal kamen und sie abholten - Vater oder Mutter oder Onkel -, die sie über die Weihnachtsfeiertage mitnahmen oder zu Pfingsten oder bloß für einen Tagesausflug. Aber dann fiel ihm wieder ein, wie diese Väter und Mütter gewesen waren, und er kam zu dem Schluss, dass er selber vielleicht gar nicht so schlecht dran war. Erwachsene benahmen sich Kindern wie ihm gegenüber so dumm, redeten entweder laut, als ob man taub wäre, oder aber herablassend, als ob man dumm wäre. Nein, manche von diesen Verwandten, die er gesehen hatte, würde er nicht gern haben wollen.
    Das war auch der Grund, weshalb ihm Rose oder Rosa so gefallen hatte, denn alle glaubten, sie sei mit ihm verwandt, und Peter und die anderen waren ganz neidisch gewesen, weil sie so hübsch war. Eine Tante, die gerade von einer Weltreise zurückgekommen war und in Italien lebte. Stellt euch das mal vor!
    Alle drei (denn Timmy zählte den Hund Mungo als Dritten mit) waren sie in eine Eisdiele zwischen Schule und Dorf gegangen, wo er einen Jumbo-Himbeerbecher gegessen hatte und wo sie in die Damentoilette gegangen war und, als sie wieder herauskam, ganz anders ausgesehen hatte. Wie jemand ganz anderes. Ihr langes helles Haar war jetzt glänzend und kurz. Die Sonnenbrille hatte sie gegen eine schicke, schmale Brille mit Metallgestell ausgewechselt. Der knallrote Lippenstift war gegen einen weicheren, cremig-rosa Ton ausgetauscht worden.
    Es sollte ein richtig toller Trick werden, sagte sie. Sie würden sich Grundstücke anschauen, ein paar Häuser, es würde bloß ein paar Stunden dauern. Und dann könnten sie noch irgendwo unterwegs zu Abend essen, bevor sie ihn wieder in die Schule zurückbrachte.
    Sein Name, nur für diesen Tag, sollte Robbie sein und ihrer Glynnis. Robbie würde sie ihn in Gegenwart anderer Leute nennen, für den Fall, dass sie anderen Leuten begegneten und ihn jemand fragte. (Ihn zu fragen würde allerdings nicht viel nützen.) Sogar zehn Pfund hatte sie ihm geschenkt. Den Schein bewahrte er in seinem Schuh auf, mehr als Andenken als zur sicheren Verwahrung.
    O ja, es war ein richtig toller Trick gewesen - obwohl er nie herausgefunden hatte, was der Trick dran sein sollte - und ein richtig toller Tag.
    Timmy saß auf dem Steinbänkchen und dachte an sie und an den Tag damals. Er war so in Gedanken versunken, was er tun sollte, dass er kaum den Wagen bemerkte, der auf der anderen Seite der Mauer stand und dessen Kühlerhaube teilweise durch das Eisengitter des Zaunes zu sehen war. Es war eine schmale Nebenstraße, auf die sich normalerweise keine Autos verirrten. Neugierig geworden, stand er auf und ging auf das nahe gelegene Tor zu.
    Und dann sah er den Hund, der plötzlich im Kreis herumlief und sich unter dem Tor durchzwängte und mit großen wehenden Ohren vorwärts- und wieder zurück- und wieder vorwärts- und wieder zurückrannte. Mungo!
    Als Mungo an ihm hochsprang und ihn dabei fast umwarf, lachte Timmy.
    Aber dann rannte Mungo in die andere Richtung, weg vom Tor, drehte sich um und wartete auf Timmy.
    Komm her, komm her, steig nicht in das Auto! Der Mann rief: »Timmy!« Mungo bellte. Lauf weg, lauf weg!
    Timmy spürte etwas. Er witterte etwas, wie so oft, denn Gerüche aufnehmen konnte er fast so gut wie ein Hund. Nur bildlich vorstellen konnte er es sich nicht.
    »Timmy! Mungo!«
    Timmy sah den Mann nicht, der zu der Stimme gehörte. Der war auf der anderen Seite der Mauer. Also ging Timmy durchs Tor. Mungo folgte

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