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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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kommen - den Hund und den Jungen. Die beiden lieferten sich ein Wettrennen, so viel konnte sie jedenfalls erkennen beim fast blinden Blinzeln.
    Der Hund kam als Erster an - hatte die Frau, die an dem Tag damals hier gewesen war, ihn nicht Mungo genannt, als sie den beiden zugerufen hatte, sie sollten herkommen? Mungo rannte im Kreis um einen Baum herum. Tilda mochte ihn wirklich gern und hätte sogar gelacht, wenn ihr nicht alles solche Angst gemacht hätte.
    »Kannst du sehen? Kannst du richtig sehen?«, fragte sie den Jungen.
    Nichts. Keine Antwort. Sie merkte aber, dass er sich bemühte, es ihr mit Kopf und Händen zu verstehen zu geben.
    Da fiel ihr wieder ein, dass er ja gar nicht redete, es gar nicht konnte. Er stieß einen leisen Klageton aus. Bestimmt hatte der Mann das, was er ihr in die Augen getan hatte, dem Jungen auch reingetan.
    Tilda legte ihm die Hand auf die Schulter und fuhr ihm über den Arm, bis sie seine Hand fand. »Wenn du nicht sehen kannst, zwick mich in die Hand.« Das tat er, heftig.
    Sie hörte jemanden rufen und schaute in Richtung Haus. Der Mann schien nicht in Eile zu sein, während er den weitläufigen Rasen überquerte. Dabei pfiff er.
    Timmy konnte ihn sogar aus dieser Entfernung hören. Timmy hörte alles. Es war schlimm, wenn man alles hörte.
    Der Hund packte Tildas Söckchen mit den Zähnen und zog. Gleichzeitig packte der Junge ihre Hand und zerrte heftig daran.
    Die drei rannten tiefer in den Wald hinein. Zuerst dachte Tilda, sie könnten es vielleicht bis zu ihr nach Hause schaffen. Aber als sie durch die Bäume hindurch auf den weiten Rasen schaute, konnte sie erkennen, dass der Mann sich etwas schneller bewegte und ihnen keine Zeit bleiben würde.
    Sie schaffte es bis zur großen Eiche. »Du kannst doch klettern, oder?«
    Timmy (der noch nie im Leben auf einen Baum geklettert war) griff nach ihrer Hand und drückte sie heftig bejahend.
    Tilda lobte den Baum und sich selbst dafür, dass sie jeden Ast in- und auswendig kannte. Selbst im Dunkeln würde sie hier hochfinden! Sjie wusste, wie weit sie hinauf kam und auf welchem Ast man am besten sitzen konnte. Noch einer und noch einer. Sie schaute nach unten -der Junge kam hinterher. Er kletterte schnell herauf, wie ein Affe. Aber dann dachte sie, wenn so ein gefährlicher Kerl einen verfolgte, würde sich wohl jeder in einen Affen verwandeln.
    Noch ein Ast, noch einer, dann machte sie Halt. Der Junge, fast völlig außer Atem, holte sie ein. Sie machte ihm ein Zeichen, sich auf den Ast direkt unter ihr zu setzen.
    Und was war mit dem Hund Mungo? Der hatte wieder angefangen zu bellen, und einen Augenblick lang fürchtete sie schon, er stünde unten an ihrem Baum. Aber nein, er war woanders hingegangen.
    Der Mann war in den Wald gekommen. Er rief nach dem Jungen. Dessen Name war Timmy. Tilda hatte seinen Namen vergessen. Und jetzt pfiff der Mann nach dem Hund Mungo.
    Mungo hörte sich an, als sei er weiter entfernt als noch vor einer Minute. Der Mann war direkt unter ihrem Baum stehen geblieben, ging nun aber weiter in die Richtung, aus der das Gebell kam, das allmählich noch ein bisschen leiser wurde. Im Stillen lobte Tilda den Hund: Er lockte den Mann vom Baum weg.
    Sie rechnete sich aus, dass fast fünf Minuten vergangen waren, seit er dem Hundegebell gefolgt war. Vielleicht würden sie es schaffen, zu ihr nach Hause zu laufen. Sie stellte einen Fuß auf Timmys Ast und flüsterte ihm zu, er solle hinunterklettern. Er rappelte sich auf und ließ sich auf einen anderen Ast hinunter.
    Die Augen zusammenkneifen nützte nichts, sie waren immer noch trübe. Als verschleierte Regen ihr den Blick. Trotzdem hätte sie eine sich bewegende Gestalt ausmachen können, doch niemand rührte sich. Als sie den Erdboden erreichten, hörte sie Mungos Gebell näher kommen. Sie packte Timmy und flüsterte, er solle ihr folgen.
    Timmy rührte sich nicht. Mungos Gebell wurde immer lauter, es klang fast hysterisch, fand sie (ihre Tante hörte sich manchmal so an).
    Tilda zerrte an dem Jungen, doch der blieb wie angewurzelt stehen.
    Da wusste sie, dass er auf Mungo wartete. Ohne den Hund würde er sich nicht von der Stelle rühren.
    Ein paar Sekunden später brach Mungo durch die Bäume, vermutlich in einem letzten verzweifelten Versuch, die beiden von hier wegzukriegen.
    Dafür war es natürlich zu spät, denn da kam er schon. Die hochgewachsene Gestalt ragte über ihnen auf und klang so zufrieden, als hätte er gerade einen Schatz entdeckt. Tilda

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