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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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wäre nicht das erste Mal, dass ein Medium eine derartige Entdeckung gemacht hätte. Dazu müsste ich natürlich akzeptieren, dass sie ein Medium ist«, sagte Harry.
    »Entweder das, oder aber eine gute Schauspielerin.«
    Harry, der die ganze Zeit auf sein Weinglas gestarrt hatte, sah Jury plötzlich fragend an.
    »Sagen wir, entweder war sie selbst an dem Mord beteiligt, oder jemand bezahlte sie dafür, Ihnen das alles zu sagen.«
    Harry runzelte nachdenklich die Stirn. »Ein ausgeklügelter Trick, muss ich schon sagen.«
    Jury trank sein Glas aus und machte Trevor ein Zeichen. Der kam mit der in eine Serviette geschlagenen Flasche herüber. Jury nickte ihm auffordernd zu und wandte sich wieder an Harry. »Nicht unbedingt ausgeklügelt. Sagen wir, es war ein Auftrag, bei dem der Mörder vermeiden wollte, dass er mit London in Verbindung gebracht wurde. Er suchte sich dieses obskure Haus in Surrey aus, das sie besichtigen wollte. Und die Chase wird dafür bezahlt, Ihnen diese Geschichte zu verzapfen -«
    »Aber Moment mal. Wie kann jemand sich sicher sein, dass ich diese Mrs. Chase kontaktieren würde? Ich kannte sie ja gar nicht.«
    »Wie haben Sie sie gefunden?«
    »Eine Frau, die jemanden kannte, der über die Sache mit Glynn und Robbie Bescheid wusste, schrieb Hugh einen Brief. Den zeigte er mir. Sie - die Briefschreiberin - behauptete, Mrs. Chase habe einst ihre vermisste Tochter wiedergefunden.«
    »Dann konnte ja der Brief schon ein Schwindel gewesen sein. Den hätte leicht jemand anderes schreiben können.«
    »Die Sache wird immer komplizierter. Aber warum hätte sich Hugh nicht darauf einlassen sollen? Was um alles in der Welt hatte er denn zu verlieren? Außer ein paar Pfund.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Hugh hatte sehr viel mehr zu verlieren als nur Geld. Seinen Seelenfrieden nämlich, seine Hoffnung. Aber selbst wenn es nicht darum ging, worum ging es dann? Was sollte damit bezweckt werden, ein Medium in diese schreckliche Geschichte mit hineinzuziehen? Falls Glynnis und Robbie - den Jungen hat sie übrigens überhaupt nicht gesehen -tatsächlich ermordet worden waren, wozu dann erneut Staub aufwirbeln? Inzwischen war ein Monat vergangen. Jeder würde doch denken, die Frau wäre auf und davon, weil sie von ihrem Gatten genug hatte oder weil sie mit Mr. Unbekannt zusammen war, ihrem Liebhaber. Wieso also erneut Aufhebens um eine Sache machen, die im Sande verlaufen war?« Jury machte eine Pause. »Außer -« »Außer was?«
    »Außer es sollte erst noch etwas passieren.« »Ja?«
    Jury dachte an das, was Melrose gesagt hatte. Irgendein zukünftiges Ereignis. »Nun... angenommen, jemand hatte Mrs. Gault tatsächlich ermordet, dann war er oder sie bis dahin ungeschoren geblieben. Es könnte sich aber in der Zukunft etwas ereignen, was die Aufmerksamkeit wieder darauf lenken würde. Nur ein Beispiel: Was wäre, wenn auf dem Grundstück Bauarbeiten stattfänden? Irgendwelche Grabungsarbeiten, im Zuge derer schließlich die Leiche ans Licht käme?«
    »Was hätte der Mörder aber davon, Mrs. Chase ihre Enthüllung machen zu lassen? Eine Leiche würde man trotzdem finden.«
    »Schon, aber in dem Fall muss man Mrs. Chase das Verdienst zuschreiben, die Entdeckung vorausgesagt zu haben. Wenn sie weiß, dass es eine Leiche gibt, weiß sie vielleicht auch, wo der Mörder steckt.«
    »Sie meinen, sie könnte die Suche vom wahren Mörder ablenken? Das käme ihm sehr gelegen.« »Stimmt. Aber denken Sie dran, dieses Gedankenspiel basiert auf der Vorgabe, dass ein zukünftiges Ereignis stattfindet. Wir haben keine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte oder ob es überhaupt stattfindet. Ich bezweifle, dass es sich dabei um die Ausgrabung von Glynnis Gaults Leiche handelt.«
    Unwillkürlich musste Jury an Carol-Annes Voraussage abends vor ein paar Tagen denken: »»Eine Leiche wird schon noch auftauchen. Das tut eine Leiche immer.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Ist es schon acht Uhr? Ich muss gehen. Abendessen mit unserer Gerichtspathologin.« Jury fuhr in seinen Mantelärmel.
    »Klingt nach einem ganz besonderen Genuss. Und fachsimpeln Sie da beim Austernschlürfen?« Harry strich den Kragen seines schwarzen Kaschmirmantels glatt.
    »Nur wenn es unbedingt sein muss«, erwiderte Jury und knöpfte den Mantel zu. »Wenn Trevor hier unter den Flaschen vergraben Ihre Leiche findet, dann war ich es, der Sie wegen dieses Kaschmirmantels umgebracht hat.«
    Lachend band Harry die Hundeleine los, zog ein paarmal

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