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Grimes, Martha - Mordserfolg

Grimes, Martha - Mordserfolg

Titel: Grimes, Martha - Mordserfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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Vegas?«
    Oh nein, Mann!  »Dieser Name. Was ist das, ein Pseudonym?«
    Danny zuckte kaugummikauend die Achseln. »Verdammt, woher soll ich das wissen? B.l.a.s.é. P.a.s.c.a.l.«
    »Danny, so wie Sie das buchstabieren, heißt es blasé , wie in blasiert, eingebildet, hochnäsig.«
    »Mich dürfen Sie dafür nicht verantwortlich machen. Na, jedenfalls, hier ist die Nummer.« Er sah zu, wie Clive sie sich notierte, und meinte dann: »Und – wie läuft’s denn so mit Karl und Candy? Die sind gut, was?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls sind sie an der Sache dran. Aber könnten Sie mir bitte eines erklären?« Er wurde inzwischen verdammt nervös. »Wieso bestehen diese Typen eigentlich darauf, das Opfer kennen zu lernen? Oder das Zielobjekt oder wie man das nennt?«
    Danny zuckte die Schultern. »So arbeiten die nun mal.«
    Aber Danny, hatte Clive das Gefühl, war gar nicht so recht bei der Sache, sondern in Gedanken ganz bei der Dean & DeLuca-Tüte und Vince Vaughn und seinen nächsten hundert Seiten. Clive sagte: »Ich kann mir nicht vorstellen, wieso jemand was über die Person erfahren will, die er abknallen soll.«
    »Ich auch nicht, aber um uns geht’s ja nicht.« Danny ruckte seine dunkle Seemannsjacke auf den Schultern zurecht. »Sie melden sich dann deswegen«– ein kurzes Nicken in Richtung Manuskript –»aber recht bald, okay?«
    Clive nickte. Blah-sé Pascal!
     

 
26
     
    Arthur Mordred aß gerade eine Zitronencrêpe, als Paul sich an seinen Tisch setzte. Paul hatte ihn in dem kleinen Café erneut fast übersehen. Was hatte es auf sich mit diesem Kerl? Wie schaffte er es bloß, bis fast zur Selbstauflösung mit seiner Umgebung zu verschmelzen, wie der Dampf, der aus der Espressomaschine kam?
    »Ah, Paul«, sagte Arthur, »so trifft man sich wieder.«
    »Jetzt bin ich aber neugierig. Sammy sagt, Sie greifen nicht gern zum Telefon, wenn es um, äh, geschäftliche Dinge geht.«
    »Stimmt. Zu leicht abzuhören. Wird meins wahrscheinlich auch.«
    »Aber ist es nicht gefährlicher, sich an einem öffentlichen Ort zu treffen?«
    »Nein.«
    Paul wartete ab. Keine Erklärung. Er seufzte. »Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Ned Isaly morgen nach Pittsburgh reist.« Paul konsultierte eine Seite in seinem kleinen Notizbuch. »Er fliegt vormittags mit American Airlines.«
    »Ich weiß, Flug 204. Ich hab mich auf den gleichen gebucht.«
    Paul fiel die Kinnlade herunter. »Woher wussten Sie –«
    Arthurs Antwort war ein gequälter Seufzer. »Weil ich gleichzeitig mit ihm im Reisebüro war. Ich soll ihm ja schließlich folgen. Obwohl ich mich frage, wieso jemand ein Reisebüro braucht, um nach Pittsburgh zu fliegen. Der Typ ist ganz schön weltfremd.«
    »Behalten Sie ihn einfach bloß im Auge.«
    Das Kinn in die Hand gestützt, stieß Arthur einen genüsslichen Seufzer aus, als hätte er gerade etwas Süßes, Schweres gekostet. »Ich liebe Pittsburgh, seit jeher. Meine Mutter ist dort geboren. Ein wahres Goldstück von einer Frau, inzwischen ist sie tot, Gott schenke ihr Frieden.« Er verdrückte noch ein Stück von der Crêpe. »Ich kann auch schnell machen, wenn Sie’s eilig haben.«
    Paul wedelte mit beiden Händen, als wollte er Rauch zwischen ihnen vertreiben. »Sie erinnern sich wohl nicht mehr, was ich letztes Mal gesagt habe? Hören Sie: Denken Sie dran, Sie sollen ihn nicht erschießen, Sie sollen verhindern, dass irgendjemand anderes ihn erschießt.«
    Arthur musterte ihn erst verdutzt, dann kniff er die Augen zusammen. »Ach, ja, stimmt. Oh, Verzeihung, Verzeihung, ich muss da an einen anderen gedacht haben.« Er spießte ein Stückchen Zitronencrêpe auf seine Gabel.
    »Moment mal!« Paul geriet in Panik. »Soll das heißen, Sie haben es vergessen ? Sie haben vergessen , was Sie zu tun haben?«
    Arthur zog eine Papierserviette aus dem Metallständer und betupfte sich damit den Mund. »Paul, Sie regen sich viel zu leicht auf. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Sie Schriftsteller sind. Ihr künstlerischen Menschen seid tatsächlich etwas reizbar und überdreht.«
    Paul funkelte ihn wütend an. »Hören Sie«, flüsterte er dann, »woher weiß ich, dass Sie es nicht wieder vergessen? Mann, wenn Sie es einmal vergessen –«
    »Werd ich aber nicht.« Arthur grinste. »Ich hab noch nie einen Kunden verloren!« Arthur lachte über die gelungene Doppeldeutigkeit.
    Paul wurde klar, dass er Arthur den Auftrag nun nicht mehr entziehen konnte.
    Die weiße Hitze von Pittsburgh braute sich zusammen und zog

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