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Grimes, Martha - Mordserfolg

Grimes, Martha - Mordserfolg

Titel: Grimes, Martha - Mordserfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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während sein fragender Blick auf die weiße Tüte von Dean & DeLuca fiel, die Danny bei sich hatte. »Da kaufen Sie Ihre Lebensmittel ein?«
    »Absolut. Das beste Obst und Gemüse in der ganzen Stadt.«
    »Na, jedenfalls das teuerste.« Der Kerl war wohl nicht ganz bei Trost. »Sie befinden sich im Zeugenschutzprogramm, schon vergessen?«
    Danny zuckte gequält zusammen. »Ach, was soll’s? Wer rechnet schon damit, dass von denen einer bei Dean & DeLuca auftaucht?«
    »Verdammt, warum treffen wir uns dann nicht dort am Gemüsestand statt auf dieser gottverlassenen Pier?«
    »Dean & DeLuca ist kein passender Treffpunkt, Clive. Für so was gibt’s schließlich die Piers. Und was soll daran eigentlich so ›gottverlassen‹ sein?« Danny holte mit dem Arm weit aus. »Man kann Skateboard fahren, dort unten ist ein Korbring«– er deutete in die Dunkelheit –»und in der Lagerhalle eröffnen demnächst wieder zwei Galerien.« Er deutete über Clives Schulter auf die Stelle.
    Clive machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. »Verschonen Sie mich mit der Kunst aus diesem Viertel. Was ist mit dem, äh, Kontakt, Danny?«
    »Schon gut, schon gut. Ich hab einen Namen für Sie. Haben Sie die Details abgeklärt? Was wir besprochen haben?« Danny schob sich einen Streifen Kaugummi in den Mund.
    »Details?«
    »Was wir besprochen haben.«
    Clive versuchte sich zu entsinnen, was nicht einfach war, da Dannys feuchte braune Augen gespannt auf ihn gerichtet waren und so begierig wie bei einem Teilnehmer am Kentucky Derby auf den letzten zweihundert Metern vor der Ziellinie. Dann fiel es ihm wieder ein. »Die Hardcover-Taschenbuch-Geschichte, die Beteiligung, meinen Sie? Klar. Fünfundfünfzig, fünfundvierzig, genau was Sie verlangt haben.«
    Danny blickte ihn unverwandt an. »Und –?«
    »Und?«
    »Umschlaggestaltung.«
    »Ach, ja. Mitsprache beim Umschlag. Kein Problem. Kriegen Sie.«
    »Und –?«
    Clive zerbrach sich den Kopf, den er dafür aber gar nicht brauchte, oder? »Und… Klappentext. Verfassen Sie Ihren eigenen Klappentext?« Auf die Art waren Clive oder ein anderer Lektor aus dem Schneider.
    »Gut. Hier.« Lächelnd übergab ihm Danny die weiße Tüte. »Ich glaub, es wird Ihnen gefallen, wenn ich das mal so sagen darf. Spielt in Vegas.«
    »In Vegas? Auweia. Da wird sich De Niro aber drum reißen. Danny, Danny, finden Sie das denn besonders klug?« Klug? Was zum Teufel hatte Klugheit damit zu tun? »Immerhin gab es schon Casino , es gab Bugsy  – jede Gangsterstory spielt doch entweder in Vegas oder New York.«
    Danny schloss die Augen, genervt von so viel Begriffsstutzigkeit. Langsam schüttelte er den Kopf. »Nein, nein. Das hier ist ganz anders. Es ist total anders.«
    Clive konnte sich die Frage einfach nicht verkneifen. »Wie?«
    »Hm, zunächst mal ist es so eine Art Vergleich mit den Römern. Mit allen Cäsaren. Julius ist ja bloß einer –«
    »Wie kommt Julius nach Vegas?«
    Danny schnaubte ungehalten. »Noch nie was von Caesar’s Palace gehört? Die Alte Welt und die Neue – lesen Sie’s einfach mal, dann kapieren Sie’s schon. Es geht um Mythen. Das Bellagio, Sie wissen schon, das mit den Springbrunnen davor, Mann, das ist doch der zum Leben erweckte Mythos. Ich hab schon wieder hundert Seiten fertig.«
    Mythen. »Ich kann’s kaum erwarten.« Auf eine etwas irrwitzige Art stimmte das sogar.
    »Und was die Filmrechte betrifft, da krieg ich Mitspracherecht bei der Besetzung. Und beim Regisseur. Das ist wichtig. Lynch wär genau der Richtige. Oder vielleicht Christopher Nolan. Als mich selber kann ich mir Pacino oder vielleicht Ray Liotta vorstellen. Joe Pesci – glaub ich eher nicht. Aber der neuere Typ da, wie heißt der verdammt noch mal…?« Danny kaute nun wie besessen auf seinem Kaugummi herum, während er überlegte, wen er in seiner Rolle haben wollte.
    »Gut.« Clive lächelte. »Den Namen, Danny?«
    Danny schnalzte mit den Fingern. »Vince Vaughn.«
    »Nicht der Schauspieler, Danny, der Detektiv.«
    »Ach, ja. Haben Sie einen Stift? Oho, ein Montblanc, nicht übel!«
    Clive hatte seinen Füller gezückt und warf Danny einen säuerlichen Blick zu.
    »Blasé Pascal, ich buchstabiere P.a.s.c.a.l. Telefonnummer –«
    Für einen Augenblick war Clive wie vor den Kopf geschlagen. »Moment mal. Das ist doch ein Philosoph.«
    »Was für ein Philosoph?« Danny runzelte die Stirn.
    »Blaise Pascal. Das war ein Philosoph. Sie haben doch von der berühmten Wette gehört –«
    »Ist der auch aus

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