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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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hatte die Arme ausgestreckt, lag reglos und mit geschlossenen Augen da und atmete scheinbar nicht mehr. Sein Mund, aus dem Blut sickerte, stand halb offen. Um ihn herum blubberte das mit Blut durchsetzte Wasser.
    „Sieh dir das an!“, sagte Roger. „Er ist tot! Er muss sich die Kehle an diesem verbogenen Stück Metall aufgeschnitten haben!“
    „Wenn du hier gewesen wärst, dann hättest du gehört, wie er das Waschbecken heruntergerissen hat!“
    „Falls ich was gehört hätte, wäre ich davon ausgegangen, dass er nur einen Wutanfall hat und gegen die Wände tritt oder etwas in der Art.“
    Roger ging näher an den Grimm heran.
    Dann sah Weems die Pritsche. Burkhardt hatte den Holzrahmen auseinandergerissen, und einige Stücke waren herausgebrochen.
    Augenblick mal. Oh nein

    „Geh nicht näher ran, Junge …“, warnte Weems.
    Aber Roger beugte sich bereits über den Grimm. Dann entdeckte Weems das spitze, abgebrochene Holzstück, das etwa so lang war wie ein Baseballschläger und direkt neben dem ausgestreckten Arm des Grimms lag.
    „Weg da!“, brüllte Weems.
    Er versuchte, mit der Pistole auf den Grimm zu zielen, aber Roger war ihm im Weg – und dann sah er eine rasend schnelle Bewegung. Der Grimm stach mit dem Holzstück zu, schräg angewinkelt, sodass sich die Spitze an den Rippen vorbei direkt ins Herz bohrte.
    Roger schrie auf und fiel, halb aufgespießt, zuckend zur Seite, wo er schon fast tot auf dem Boden aufkam.
    Weems machte einen Schritt nach links und schoss. Aber die Kugel drang in die Wand über Burkhardts Kopf ein, während der Grimm dem toten Wachposten die Schrotflinte entriss.
    Weems ging nach hinten und schoss erneut – aber der Grimm war schnell, zu schnell.
    Es kam ihm so vor, als würde die Schrotflinte beim Abfeuern gar keinen Ton von sich geben. Doch Weems hörte ihn nur nicht mehr, weil ihm da schon der Kopf weggeschossen worden war.
    Nick hoffte, dass die Schüsse aufgrund der dicken Wände nicht zu hören gewesen waren. Aber die Zellentür hatte offen gestanden. Die
Wesen
des Eisigen Hauchs würden bald kommen.
    Er hob seine Smith and Wesson auf und schob sie in den Hosenbund, dann drehte er sich zu dem sprudelnden Wasser um und hielt seinen aufgeschnittenen Unterarm in den Wasserstrahl, um die Wunde notdürftig zu reinigen. Aus den langen, flachen Schnitten war genug Blut ausgedrungen, das er für einen theatralischen Effekt auf seinem Körper hatte verteilen können – und das mit dem Wasser unter der Tür hindurchfließen konnte, damit sie auf ihn aufmerksam wurden. Aber die Schnitte waren nicht tief genug, um ihm ernsthaft zu schaden.
    Er streckte sich, lud die Schrotflinte durch und ging über die Leichen hinweg zur Tür. An der Schwelle blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. Zwei Leichen, um die das Wasser herumfloss. Aus dem jüngeren Mann quollen die Eingeweide hervor, die wie treibendes Seegras im Wasser schwammen.
    Was für eine Sauerei
.
    Er ging auf den Gang und lauschte, aber er konnte keine Stimmen hören und niemanden, der näher kam. Er hatte den Eindruck gehabt, dass sich die Zelle im zweiten Untergeschoss unter einem großen Gebäude befand. Vielleicht hatte ihn ja doch niemand gehört. Möglicherweise gab es auf dem Weg nach oben noch weitere Türen. Er ging in die Zelle zurück, lehnte die Schrotflinte gegen die Wand und durchsuchte die Leiche der jüngeren
Todesdogge
nach den Schlüsseln. Das war keine sehr angenehme Aufgabe, aber schließlich entdeckte er einen ganzen Schlüsselbund. Der konnte sich noch als nützlich erweisen. Erstaunlicherweise hatte der Wachposten jedoch kein Handy bei sich.
    Danach durchsuchte er auch Weems. Doch auch bei ihm konnte er kein Handy finden. Vielleicht hatte Denswoz verboten, dass die Männer hier Handys bei sich hatten.
Informationshygiene in jeder Hinsicht
.
    Nick zog der älteren
Todesdogge
die Jacke und das Hemd aus und presste die Kleidungsstücke in das zerbrochene Rohr, bis er es schließlich gestopft hatte und kein Wasser mehr herausquoll.
    Dann ging er zurück zu Weems Leiche.
    „Tut mir leid, Weems, normalerweise gehe ich mit Toten ja respektvoller um, aber …“
    Nick zog dem Mann die Hose aus und wischte damit den Boden vor der Zelle so gut es ging trocken. Danach warf er die blutige, nasse Hose in die Zelle, nahm die Schrotflinte wieder in die Hand und ging auf den Flur. Er verschloss die Zellentür und hoffte, dass der nächste Wachposten nicht hineinsehen würde, bevor er davor Stellung

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