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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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eilig!“ Er winkte dem Mann zu und zwang sich zu einem Lächeln.
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich fahre nach Hause.“
    „Ich bezahle Ihnen den vierfachen Fahrpreis und lege noch Trinkgeld drauf, wenn Sie mich an meinen Zielort bringen. Aber Sie müssen so schnell fahren, wie Sie nur können!“
    „Schnelligkeit dürfte bei dem Schnee schwierig werden, aber … wie Sie wollen.“
    Fünf Minuten später saß Kessler auf dem Rücksitz des Taxis und lauschte dem sinnlosen Geplapper des Taxifahrers mit einem Ohr, während sie über die Straße ruckelten. Bisher waren sie nicht verfolgt worden. Innerhalb der nächsten Stunde würde die Gestapo die Fahndung nach ihm einleiten, aber bis dahin wäre er längst untergetaucht und dabei, die Stadt zu verlassen. Es gab gewisse, gut bezahlte, vertrauenswürdige Personen, die hin und wieder Aufgaben für die Grimms erledigten. Diese Männer würden ihm bei der Flucht helfen. Mit etwas Glück konnte er entkommen. Aber sein Scheitern würde ihn begleiten wie ein unliebsamer Reisegefährte.
    Ich hätte Berg erschießen sollen, aber andererseits war er ebenfalls ein Grimm. Mein Instinkt hat mir daher geraten, ihn zu verschonen. Wir hätten Brüder sein sollen
.
    Brüder? Berg hatte alle Grimms verraten – und das auch noch für Geld! Schlicht und einfach für Geld. Und was würde jetzt passieren?
    Hess wusste offenbar von den Münzen. Berg musste die Geschichte bestätigt haben, damit sie die Vereinbarung treffen konnten.
    Rudolf Hess würde die Münzen seinem geliebten Führer geben.
    Adolf Hitler würde die Münzen von Zakynthos erhalten.
    Wie würde sich das auf die Welt auswirken?

K APITEL S IEBENUNDZWANZIG
    Juliette betrat noch vor Hank die Hütte.
    „Monroe, wo ist Nick?“, wollte sie wissen.
    Monroe zuckte zusammen.
    „‚Hi, Monroe, wie geht es dir?‘, wäre irgendwie passender gewesen, Juliette“, sagte er und rutschte unbehaglich auf dem Sessel herum.
    „Sie macht sich Sorgen, Monroe“, meinte Hank und schloss die Tür hinter sich.
    „Entschuldige, Juliette“, sagte Rosalee. „Er hat ziemlich schlechte Laune, seitdem er die Schmerztabletten nicht mehr nimmt.“
    „Ich brauche die Pillen nicht mehr“, stellte Monroe klar. Aber er konnte nicht leugnen, dass er ziemlich gereizt war. „Entschuldige, Hank hat recht, das war nicht nett von mir. Ich habe keine Ahnung, wo Nick ist, Juliette. Ich bin selbst ziemlich wütend auf ihn, weil er versprochen hat, dass wir zusammen nach Lily Perkins suchen, und dann ist er einfach verschwunden. Weißt du überhaupt, von wem ich rede?“
    „Nick hat mir einen Teil erzählt und Hank dann den Rest“, antwortete Juliette. Sie starrte zu Boden, als sie ihren Mantel aufknöpfte, als wolle sie sich nicht anmerken lassen, wie besorgt sie war.
    Rosalee nahm Juliette den Mantel ab.
    „Ich hänge ihn für dich auf. Setzt euch. Ich koche uns Kaffee, und dann finden wir raus, was los ist.“
    Juliette ging zum Sofa und wollte sich schon hinsetzen, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen, als der Automat auf dem Kaminsims, der aussah wie Pinocchio, den Kopf drehte und sie mit seinen Glasaugen anstarrte. Langsam ließ sie sich aufs Sofa sinken und sah den einen halben Meter hohen Roboter an.
    „Hat mich das Ding gerade angeguckt?“, fragte sie.
    „Ach ja, entschuldige, ich hätte euch warnen sollen“, meinte Monroe. „Wunderschöne Maschinen. Er hat sie mit Bewegungssensoren ausgestattet, sodass sie einen ansehen, wenn man sich bewegt. Wobei ‚Er‘ der Besitzer dieser Hütte ist … Ignoriert Pinocchio und seine Freunde einfach. Sie sind sehr diskret. Sie hören nur zu, sagen aber selber nichts.“
    „Sie hören zu?“, wiederholte Hank, der sich neben Juliette setzte. „Na, super. Jetzt bin ich aber beruhigt.“ Er nahm Rosalee eine Tasse Kaffee ab. „Danke. Dann hat also niemand was von Nick gehört?“
    Alle schüttelten den Kopf. Hank stellte die Tasse auf den Tisch.
    „Das ist … Ich möchte dir keine Angst einjagen, Juliette.“
    „Ich habe längst Angst, da ich weiß, dass etwas passiert sein muss.“
    „Es hat ganz den Anschein“, stimmte ihr Hank zu. „Sonst hätte er sich längst bei einem von uns gemeldet. Oder zumindest beim Captain – aber der hat auch nichts von ihm gehört. Nick ist zwar suspendiert, aber immer noch Detective. Es kann nicht angehen, dass er sich bei keinem von uns gemeldet hat.“
    „Er hätte doch wenigstens Juliette anrufen müssen“, meinte Rosalee.
    Monroe

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