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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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an – und Nick erkannte den Mann. Er hatte einen Ausdruck der Aufnahme einer Sicherheitskamera aus dem städtischen Gefängnis aus der Nacht von Douglas Zelinskis Tod gesehen. Das war die
Königsschlange
, die den
Drang-Zorn
ermordet hatte.
    Zitternd stand Nick auf, ging zur Tür, schloss sie und drehte sich dann zu dem Mädchen um. Sie sah aus, als hätte sie vor ihm ebenso große Angst wie vor dem Kobra-Mann.
    Er legte einen Finger auf die Lippen, damit sie leise war, und flüsterte: „Ich bin Polizist. Wir haben nach dir gesucht, und sie haben mich erwischt. Aber ich werde dich hier rausbringen, Lily.“
    „Wirklich?“ Sie setzte sich auf, und ihre Augen wurden lebhafter. „Wo ist Ihre Dienstmarke?“
    „Die haben sie mir abgenommen. Aber du kannst mir glauben, dass ich der bin, der ich zu sein behaupte. Mein Name ist Nick Burkhardt. Und du bist Lily Perkins. Ich habe dein Foto in meinem Wagen. Deine Mom hat es uns gegeben.“
    „Ich glaube Ihnen. Ich muss es einfach tun.“ Sie sah den Toten auf dem Boden an. „Was sind das für Kreaturen?“
    Er ging auf sie zu und versuchte, sie beruhigend anzulächeln, während er die Schrotflinte auf den Boden richtete.
    „Sei bitte leise, Lily“, sagte er freundlich und sah auf die tote
Königsschlange
herab. „Er ist … Man nennt sie
Wesen
. Sie leben unter uns. Meist verstecken sie sich vor uns. Es gibt viele verschiedene Arten von ihnen.“ Er warf einen Blick zur Tür. „Das ist eine lange Geschichte. Ich werde dir später mehr erzählen.“
    Wie viel konnte er ihr überhaupt sagen? So wenig wie möglich – und die Grimms sollte er lieber gar nicht erst erwähnen. Aber jetzt wusste sie von den
Wesen
. Daher musste er sie später überreden, ihm zu versprechen, mit niemandem darüber zu reden, und darauf hoffen, dass sie sich daran hielt.
    Er reichte ihr eine Hand.
    „Komm. Wir müssen versuchen, hier rauszukommen.“
    Nach kurzem Zögern nahm sie seine Hand und ließ sich von ihm vom Bett helfen.
    Er ließ sie los und tätschelte ihre Schulter.
    „Du bist sehr tapfer, Lily. Hör mir jetzt gut zu. Es könnte sein, dass ich auf jemanden schießen muss. Wenn das passiert, wirfst du dich flach auf den Boden.“
    „Okay.“
    „Wie fühlst du dich? Spürst du diese … diese Droge noch, die sie dir gegeben haben?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, sie haben mir heute nichts davon gegeben.“
    „Gut.“
    Sie folgte ihm, und er öffnete vorsichtig die Tür und sah nach draußen. Die Luft schien rein zu sein. Das würde jedoch nicht ewig so bleiben.
    Er bedeutete Lily, ihm zu folgen, dann gingen sie über den Flur. Sie kamen zu einer mit Läufern bedeckten Holztreppe, in die die Gestalt eines Drachen eingeschnitzt war. Das Gebäude war anscheinend ziemlich groß.
    Er ging mit der Schrotflinte im Anschlag auf die Treppe zu.
    „Warum gehen wir …“, begann sie.
    Nick drehte sich um und legte einen Finger auf die Lippen. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Ich muss rausfinden, wo wir uns befinden. Ich brauche die genaue Adresse.“
    Mit aufgerissenen Augen nickte sie, und sie gingen nach oben. Dort erwartete sie ein weiterer langer Flur. Er hörte Stimmen in einiger Entfernung und sah, dass auf der rechten Seite eine Tür einen Spalt weit offen stand.
    Rasch sah Nick in den Raum und schob Lily dann durch die Tür. Sie standen in einem luxuriösen Arbeitszimmer mit zahlreichen Bücherregalen an den Wänden. Lily war clever genug, die Tür leise hinter sich zu schließen.
    „Ich bin schon mal hier gewesen“, flüsterte sie.
    In dem Arbeitszimmer stand ein großer, altmodischer Schreibtisch aus dunklem Holz, auf dem ein Computer thronte. Auf einem kleinen Tischchen daneben war ein Drucker aufgebaut worden.
    Nick wandte sich an das Mädchen.
    „Lily, tu mir einen Gefallen. Geh zur Tür, und drück dein Ohr dagegen. Sag mir Bescheid, wenn jemand kommt.“
    Sie nickte und huschte zur Tür.
    Nick ging zum Schreibtisch und ging den Poststapel durch, der darauf lag. Ein Brief kam von der Steuerbehörde. Er ging ihn schnell durch und stellte fest, dass es sich dabei um die Grundsteuerzahlung für dieses Gebäude handeln musste. Danach nahm er sich den Computer vor und drückte auf die Leertaste, um ihn aus dem Ruhezustand zu holen. Auf dem Monitor sah er, dass ein Word-Dokument geöffnet war. Als er zu lesen begann, stellte Nick fest, dass er den Entwurf einer Rede vor sich hatte.
    Brüder und Schwestern des Eisigen Hauchs
.
    Wir haben uns heute hier aus einem

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