Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
Vom Netzwerk:
herum. Der Regen hatte nachgelassen, und nun fiel nur noch feiner, nebelartiger Nieselregen auf den Wagen, den man nicht einmal mehr hören konnte. Der Mond hatte sich hinter den auftürmenden grauen Wolken versteckt, und das einzige Licht, das jetzt, wo er die Scheinwerfer ausgeschaltet hatte, noch zu sehen war, kam von den Lampen an dem hohen schwarzen Metallzaun, der die Villa umgab. Er hatte etwa einhundert Meter entfernt am Rand der Zugangsstraße geparkt, wo der Wagen hinter den dicken Büschen aus Wildrosen und Farnen nicht zu sehen war. Die Straße führte direkt zu einem verschlossenen Tor, an dem direkt hinter dem Zaun ein Wachhäuschen stand.
    Monroe räusperte sich.
    „Wenn du also nichts dagegen hast, dann …“
    „Monroe? Ich
habe
etwas dagegen“, fiel ihm Hank ins Wort. „Ich habe sogar eine
ganze Menge
dagegen. Du wirst
nicht
da rübergehen! Als du das letzte Mal was auf eigene Faust unternommen hast, wurde dir von einem dieser Viecher fast der Bauch aufgerissen.“
    „Das war ein
Geier
. Anders als …“
    „Okay, gut, ein
Geier
. Willst du den Plan jetzt hören oder nicht?“
    Monroe seufzte. „Wie lautet der Plan?“
    „Der Plan ist, dass wir darauf warten, dass uns Nick anruft und uns sagt, was er plant.“
    Dann sah er ein Licht im Seitenspiegel. Direkt danach ein zweites.
    „Oh Scheiße. Runter!“
    Die beiden Männer duckten sich, so weit sie konnten, wobei Monroe halb unter das Armaturenbrett kroch.
    Schnell nacheinander fuhren drei Autos vorbei. Hank wartete mit einer Hand in der Manteltasche, bereit, rauszuspringen und die Glock zu ziehen, wenn es sein musste. Er hörte, wie die Fahrzeuge bis zum Tor fuhren. Dann hob er gerade so weit den Kopf, dass er sehen konnte, wie sie hindurchgelassen wurden.
    „Kann ich jetzt wieder aufstehen?“, jammerte Monroe. „Das ist ziemlich unbequem.“
    „Ja.“ Sie setzten sich auf, und Hank sah erneut in den Seitenspiegel. „Offenbar hatten sie Besuch erwartet.“
    Monroe rieb sich das Kinn.
    „Ist das die übliche Vorgehensweise der Polizei, sich unter dem Armaturenbrett zu verstecken?“
    Hank schnaubte. „Nein. Ebenso wenig wie mit einem
Blutbader
im Regen rumzusitzen, während die Monster aus Grimms Märchen an einem vorbeifahren. Nichts an all dem entspricht der üblichen Polizeivorgehensweise. Wenn es nach mir ginge, hätte ich das ganze Sheriff’s Department hergeholt. Und nachdem wir Nick und das Mädchen rausgeholt hätten, wäre ich zum FBI gegangen, hätte ihnen alles erzählt und sie die Sache übernehmen lassen. Diese Heimlichtuerei nervt mich. Das ist nicht legal und meiner Meinung nach auch nicht richtig.“
    „Wissen Nick und Renard, dass du das so siehst?“
    „Ja. Es gefällt ihnen auch nicht. Und ich mag es nicht, dass wir ständig Gesetze umgehen müssen. Aber ich halte zu Nick und mache es auf seine Weise … schließlich ist er mein Partner. Und er hat mir immer Rückendeckung gegeben. Außerdem bin ich der Ansicht, dass die meisten Menschen vermutlich noch nicht bereit dafür sind, von den
Wesen
zu erfahren.“
    „Vermutlich? Daran besteht kein Zweifel, Hank. Und übrigens ist ‚Monster‘ eine nicht gerade nette Bezeichnung. Einige von ihnen sind wahrscheinlich
Blutbader
. Diese Verallgemeinerung gefällt mir gar nicht. Begriffe wie ‚Monster‘ …“
    „Ich werde den Wagen lieber woanders abstellen. Nicht, dass noch mehr Gäste kommen, bevor Nick anruft.“
    Hank ließ den Motor an, ohne das Licht einzuschalten, und fuhr langsam rückwärts, bis er wieder auf der Straße war. So fuhr er auch um die Kurve, wobei er hoffte, dass nicht ausgerechnet jetzt weitere Wagen kommen würden.
    „Da!“, sagte Monroe und deutete auf einige dicht beieinanderstehende Bäume. „Da müsste gerade genug Platz sein.“
    Hank nickte. Er fuhr langsam vorwärts zwischen die Bäume und hoffte, dass er nicht an einem umgestürzten Stamm hängen blieb. Als er glaubte, dass sie nicht mehr von der Straße gesehen werden konnten, blieb er stehen.
    Keine fünf Sekunden später fuhren weitere Fahrzeuge vorbei.
    „Das ist nicht gut“, murmelte Monroe. „Die fahren auch zu dem Haus. Das sind verdammt viele böse
Wesen
. Wie will Nick …“
    Da klingelte Hanks Handy. Er ging sofort ran.
    „Griffin.“
    „Hank. Hier ist Nick … Hör gut zu.“
    Zum Glück hatte bisher noch niemand die tote
Königsschlange
entdeckt.
    Sie waren zurück in das Zimmer gegangen, in dem Lily eingesperrt gewesen war, und der Tote lag noch immer auf dem

Weitere Kostenlose Bücher