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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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Und genau das macht mir Sorgen. Sie müssen einen größeren Plan in der Hinterhand haben …“
    „Für mich sieht es ganz so aus“, meinte Hank nachdenklich, „dass sie langsam wachsen wollen. Sie wollen sich weiterentwickeln und an Macht gelangen. Dann werden sie nur noch sehr schwer aufzuhalten sein. Captain, vielleicht ist es langsam Zeit, das FBI einzuweihen. Falls sie nicht längst davon wissen.“
    „Die FBI-Leute wissen bereits vom Eisigen Hauch und ermitteln gegen ihn“, sagte Renard.
    „Ich meinte, dass wir ihnen alle Fakten nennen.“
    Nick starrte ihn an. „Du willst ihnen von den
Wesen
erzählen?“
    Hank zuckte mit den Achseln. „Ja. Hör mal, es wäre doch verantwortungslos, es ihnen zu verschweigen. Sie wissen nicht, womit sie es zu tun haben, und das könnte ihr Tod sein. Man geht nicht auf diese Ogerdinger los …“
    „
Granitbestien
“, schaltete sich Nick ein.
    „Genau,
Granitbestien
. Glaubst du, die könnte man mit einer 45er ausschalten? Die FBI-Leute werden draufgehen, weil sie nicht alle Fakten kennen. Oder einer dieser Drachentypen. Der Agent denkt, er wäre unbewaffnet, und schon brennt dieses
Wesen
ihm das Gesicht weg. Mit so etwas könnte es das FBI zu tun bekommen. Sie sind
Gesetzeshüter
– diese Leute versuchen, mithilfe der Fakten ihren Job zu machen. Es ist falsch von uns, wenn wir solche Fakten zurückhalten.“
    Nick begriff natürlich, worauf sein Partner hinauswollte. Aber sie mussten auch noch einige andere Dinge bedenken …
    Renard lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    „Ist das Ihr Ernst?“, fragte er. „Das kaufen uns die Jungs vom FBI doch nie im Leben ab.“
    „Wir könnten es beweisen. Monroe könnte sich für sie verwandeln. Von mir aus auch dieser
Drang-Zorn
. Sollen sie doch ein paar Tests durchführen.“
    „Und öffentlich verkünden, dass es
Wesen
gibt?“ Nick schüttelte den Kopf. „Kannst du dir die Reaktion der Öffentlichkeit und die Hysterie vorstellen? Die Menschen würden doch sofort zur Hetzjagd auf die
Wesen
blasen. Es käme zur Hexenjagd.“ Er sah Renard an und dachte an die
Hexenbiester
, während er sich bereits ausmalte, wie die Konsequenzen von Hanks Vorschlag aussehen konnten. „Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“
    „Sie müssen es ja nicht gleich jedem erzählen. Wer weiß denn schon, welche Geheimnisse sie längst für sich behalten?“, entgegnete Hank.
    „Was, denkst du etwa, die Men in Black gibt es wirklich?“, sagte Nick.
    „Nein. Aber vielleicht existiert längst eine Abteilung, die von den
Wesen
weiß und dieses Wissen unter Verschluss hält. Wir könnten mit diesen Leuten zusammenarbeiten. Aber jeder Agent, der an dieser Sache arbeitet, hat meiner Meinung nach das Recht zu erfahren, auf was er sich da einlässt.“
    „Ich habe mich schon häufiger gefragt, ob das FBI nicht längst mehr weiß, als wir glauben“, gab Renard zu. „Aber die Sache läuft folgendermaßen, Detective Griffin. Sie führen meine Befehle aus. Oder Sie widersetzen sich mir. Ich entscheide, wer von den
Wesen
in Kenntnis gesetzt wird, und nicht Sie. Nicht Burkhardt. Und ich will nicht, dass das FBI davon erfährt. Haben wir uns verstanden?“
    „Ich könnte kündigen“, erwiderte Hank und sah Renard mit einem kalten, widerspenstigen Blick ins Gesicht.
    „Sie scheinen es nicht zu begreifen, Griffin“, konterte Renard und beugte sich vor, wobei er tödlichen Ernst ausstrahlte. „Hier geht es nicht nur um Ihren Job. Hier geht es um
Ihr Leben
. Wir müssen an die
Warane
denken. Und da draußen sind auch noch viele andere, die das etwas angeht – darunter zahlreiche gefährliche
Wesen
, über die Sie außerhalb dieser vier Wände nicht sprechen sollten. Es gibt einen Kodex. Und der gilt nicht nur für
Wesen
, sondern für alle, die über die
Wesen reden
. Das höchste der Gefühle sind … Märchen. Wenn Sie jemanden wissen lassen, dass einige dieser Märchen real sind, bringen Sie
Wesen
in Gefahr. Und jemand könnte Sie zum Schweigen bringen, und zwar endgültig.“
    In Hanks Kiefer zuckte ein Muskel. Er sah Renard direkt in die Augen.
    „Wollen Sie mir damit etwa
drohen
, Captain?“
    Renard sah Hank noch einen Augenblick an und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein. Das ist eine Warnung – vor dem, was da draußen ist. Sie kennen gerade mal die Spitze des Eisbergs. Da draußen gibt es eine
ganze versteckte Welt
, Griffin.“ Er nahm einen Stift in die Hand und ließ ihn durch seine Finger gleiten, während er Hank in die Augen sah.

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