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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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fand keine weiteren Referenzen auf das
Seelensiegel
oder den Eisigen Hauch.
    Er konnte jedoch auch …
    Ein Hämmern an der Tür erschütterte den Airstream. Nick stieß sich vom Tisch ab und zog seine Waffe. Einen Augenblick später steckte er sie jedoch wieder weg, als er Monroes Stimme hörte. Sie war nur ein heiseres Flüstern, stammte aber eindeutig von Monroe.
    „Nick? Hey, Kumpel, lässt du mich rein?“
    Nick öffnete die Tür, und Monroe betrat mit vom Regen nassen Haaren und verwirrtem Blick den Wohnwagen.
    „Danke. Ich dachte mir, dass du hier bist. Hast du dein Handy ausgestellt?“
    „Nein.“ Nick schloss die Tür hinter Monroe. „Vielleicht sollte ich es mal aufladen.“ Er warf Monroe ein Handtuch zu. „Hier, trockne dich ab. Was ist denn los?“
    „Ich weiß es selbst nicht genau.“ Er setzte sich auf den einzigen Stuhl, der Nick gegenüberstand, und rubbelte seine Haare trocken.
    „Tja, aber du siehst aus wie ein Mann mit einer Mission“, entgegnete Nick. „Willst du mir irgendwas erzählen?“
    „Mann … Jemand muss was unternehmen.“
    „Klar. Könntest du etwas mehr ins Detail gehen?“
    Monroe legte sich das Handtuch um den Hals und glättete seine Haare mit den Händen.
    „Es geht um Smitty“, begann er. „Ich möchte was unternehmen, irgendwas … Dafür sorgen, dass das, was man ihm angetan hat, gerächt wird. Ich habe ihn enttäuscht, Nick.“
    „Einige der Typen von der Bande, die ihn ermordet hat, sind tot, und du hast dazu beigetragen, Monroe. Den Rest musst du uns überlassen. Ich arbeite gerade an der Sache.“
    Monroe zögerte und deutete dann auf das aufgeschlagene Buch.
    „Was hast du rausgefunden?“
    „Ich habe nach dem
Seelensiegel
gesucht, aber nicht viel gefunden. Ich weiß nur, dass das Zeug nichts Gutes zu bedeuten hat.“
    „Das wussten wir längst von Rosalee.“
    „Was hat sie noch gesagt? Hatte sie schon mal vom Eisigen Hauch gehört?“
    Monroe setzte sich auf und starrte ihn an.
    „Hey, Moment mal, Augenblick. Glaubst du etwa, die sind auch hinter ihr her?“
    „Bleib ruhig, Monroe. Ich weiß nur, dass diese Leute ziemlich proaktiv sind und … Ich mache mir um jedes
Wesen
in der Stadt Sorgen.“
    Monroe fluchte und sprang so heftig auf, dass der Stuhl umfiel.
    „Oh Mann, oh Mann, oh Mann.“
    „Monroe, beruhige dich!“
    Aber Monroe war schon aus der Tür.
    „Ich muss dafür sorgen, dass sie in Sicherheit ist!“, rief er.
    Nick seufzte. „Warte doch! Ich komme mit!“ Er stand auf und rannte hinter Monroe her. „Lässt einfach die Tür offen und nimmt mein Handtuch mit …“

K APITEL N EUN
    Doug Zelinski lag auf der Pritsche in seiner Zelle, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt, starrte zur Decke hinauf und erinnerte sich an sein Coming-out als
Drang-Zorn
. Er war dreizehn Jahre alt gewesen und damit jünger als die meisten
Wesen. Das hat was mit den Trieben zu tun
, hatte seine Mutter gesagt, dem Erwachsenwerden, den Hormonen und …
Das gehört dazu, wenn man ein Dachs ist
. Ein
Drang-Zorn
zu sein bedeutete schließlich, zum Zorn getrieben zu werden oder dass man bei Stress zornig wurde. Genau so war es auch bei Doug. Sobald er gestresst war, geriet er in
Raserei
. Die meiste Zeit war er friedlich und sehnte sich sogar nach Frieden. Aber dann war der Eisige Hauch gekommen und hatte ihm gezeigt, was mit
Drang-Zorn
passierte, die sich ihm widersetzten.
    Er kannte Buddy Clement seit zehn Jahren. Sie waren zusammen campen gegangen und hatten an den Hängen des Mt. Hood Baus für die Familie gegraben. Doug hatte sogar eine Höhle für seinen Neffen Sammy gebuddelt. Eigene Kinder hatte er nicht, noch nicht. Die passende Dachsdame war ihm bisher noch nicht begegnet. Weibliche
Drang-Zorn
waren selten. Natürlich konnte er eine Menschenfrau heiraten, das war durchaus möglich, aber … Es war schwer für einen
Drang-Zorn
, Geheimnisse für sich zu behalten. Das sorgte nur für noch mehr Stress. Er würde die Geduld mit seiner Frau verlieren, sich vor ihr verwandeln, und sie würde völlig verängstigt wegrennen …
    Selbst jetzt stieß er sein Knie einmal pro Sekunde gegen die Zellenwand. Bonk … Bonk … Bonk … Bonk … Bonk … Nur, um den Stress abzubauen. Manchmal half es auch, einfach auf einem Fingerknöchel herumzukauen, bis es fast blutete.
    Alles war gut, was ihm half, nicht die Kontrolle zu verlieren.
    Wenn es doch geschah und er richtig wütend wurde, dann würde er sich verwandeln und in der Zelle herumwüten. Seine

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