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Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shirley
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wenn keine Gefahr mehr besteht …“
    „Was?“ Sie entzog sich Monroes Armen. „Nein! Ich komme gerade erst von einer Reise zurück, und ich muss mich um die Rechnungen und den Laden kümmern! Niemand wird mich dazu zwingen, einer Gang beizutreten! Sehe ich etwa aus wie ein Gangmitglied?“
    Nick tat so, als würde er sie skeptisch mustern.
    „Ähm … Ich schätze nicht.“ Für Nick sah sie viel eher wie die nette, braunhaarige Rosalee Calvert in einem neuen blauen Seidenkleid aus. Nick hatte sie in ihrer fuchsgesichtigen
Fuchsteufel
-Gestalt gesehen und wusste, dass sie dann fast genauso niedlich aussah wie in ihrer menschlichen Erscheinungsweise. „Aber sie rekrutieren auch viele
Wesen
, die man eigentlich nicht in einem Verbrecherkartell erwarten würde. Und du wärst von großem Wert für sie.“ Er deutete auf die vollen Regale in ihrer Kräuterapotheke. „Deine Fähigkeiten, deine Kenntnisse über die Kräuterkunde, dein Wissen über die
Wesen
, all deine Vorräte. Dieser Laden hatte früher … nicht gerade den besten Ruf. Vor deiner Zeit hier natürlich. Die
Wesen
, die eher auf der dunklen Seite des Lebens stehen, werden sich bestimmt noch daran erinnern.“
    „Passt mal auf, niemand wird mich zu etwas zwingen, das ich nicht tun will …“
    „Rosie, Liebling“, unterbrach Monroe sie und nahm ihre Hand. Sie wissen, wie sie mit Leuten umgehen müssen, die nicht mitmachen wollen. Sie statuieren ein Exempel an ihnen.“
    „Tja … Dann bleib einfach hier und pass auf mich auf, Monroe.“
    „Hey, ich würde vor deiner Tür Wache halten, wenn es sein muss.“
    „Das ist nicht nötig.
Möglicherweise
würde ich für dich auch einen Platz im Haus finden …“
    „Deine Hose klingelt schon wieder, Nick“, meinte Rosalee. „Du solltest das wirklich mal untersuchen lassen.“
    Er lachte und fischte sein Handy aus der Hosentasche.
    „Burkhardt.“
    „Nick …“, sagte Hanks Stimme. „Dein
Drang-Zorn
…“
    „Ja?“ Nick spürte, wie ihm das Herz in die Hose sackte.
    „Er ist tot. Sieht nach einem Herzinfarkt aus, aber … Er hatte Bissspuren auf dem Rücken.“
    „Zwei Einstiche, etwa Fangzahnbreite auseinander?“
    „Ganz genau.“
    „Scheiße.
Königsschlange
.“
    „Sieht so aus. Komm schnell her, Mann.“
    „Neuerdings halte ich mich erstaunlich oft in Leichenschauhäusern auf“, meinte Renard.
    Renard, Nick und Hank standen vor der Leiche des
Drang-Zorn
. In der Leichenschauhalle war es kalt und roch nach Medizin. Bei dem Geruch hier drin, der Mischung aus Chemikalien und Verwesung, drehte sich Nick jedes Mal der Magen um.
    Er beugte sich mit einem Lineal in der Hand über den Leichnam und maß den Abstand zwischen den beiden Bisswunden an Doug Zelinskis Rücken.
    „Das würde zu einer
Königsschlange
passen“, sagte er nach einem Augenblick und schüttelte den Kopf. Er machte einen Schritt nach hinten und starrte den Toten an, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Stahltisch lag. „Juliette behauptet ja, alle Tiere zu mögen, aber bei einer
Königsschlange
wäre ich mir da nicht mehr so sicher.“
    „
Sind
das überhaupt Tiere?“, fragte Hank. „Das sind Leute, die ihre …“ Er warf einen Blick zur Tür, um sich zu vergewissern, dass sie geschlossen war. „Die ihre Gestalt verändern und tierischer werden.“
    „Ja und nein“, erwiderte Renard. „Aber im Grunde genommen sind normale Menschen auch Tiere, nämlich Primaten. Sie sind mit den Affen verwandt. Menschliche
Wesen
sind gleichzeitig Tiere und höhergestellte Kreaturen.“
    Nick legte das Lineal auf den Stahltisch.
    „Viele Leute werden zu Bestien, ohne dass sie
Wesen
sind. Serienmörder beispielsweise. Die schlimmsten Drogendealer … Das sind niederste Tiere.“
    „Das stimmt“, gab Hank zu und sah die Leiche mit gerunzelter Stirn an. Nach einem Moment fragte er: „Diese Transformation, die die
Wesen
durchmachen, diese Verwandlung … Ist das Magie? Oder Evolution?“
    „Ich weiß es nicht“, gestand Renard. „Vielleicht ist es eine Mutation, aber … Soweit ich weiß, hat noch niemand eine biologische Studie von
Wesen
durchgeführt.“ Er sah Nick an und bekam einen unerbittlichen Blick. „Ebenso wenig wie von Grimm. Meist forscht man nur danach, wie man sie am besten umbringen kann.“
    Nick fiel auf, dass Renard von den
Wesen
nie als „wir“ oder „uns“ sprach, obwohl er selbst teilweise ein
Wesen
war. Vielleicht lag das daran, dass er mit einem Grimm sprach. Vorerst musste Renard mit Nick

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