Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
… Lily ist da drin, Leute, in diesem Moment! Ich weiß es ganz genau!“
„Du weißt es nicht mit Sicherheit, Monroe“, erwiderte Hank.
„Doch … Ich kann es
spüren
. Ich habe eine Art väterliche Verbindung zu diesem Kind.
Blutbader
können Dinge spüren. Sie befindet sich
in diesem Gebäude
.“
„Du hast eine Verbindung zu einem Mädchen, dem du nie begegnet bist?“, meinte Hank. „Das ist schon ganz schön unheimlich, Monroe.“
Monroe wurde ganz still … Dann schnaubte er Hank an.
„Nimm das zurück.“
„Hey!“ Hank lachte nervös. „Ich hab’s nicht so gemeint. Beruhige dich. Aber du musst warten, bis wir da eine Razzia durchführen dürfen. Aber wir könnten das Haus solange überwachen.“
Monroe bemühte sich sichtlich, wieder ruhiger zu werden, aber er hatte die Augen verengt und presste die Lippen aufeinander. Er war kurz davor, zum
Blutbader
zu werden.
„Hank, wenn ihr da einige Cops abstellt, um das Gebäude zu überwachen, werden sie es merken … Sie haben ein paar Leute auf dem Dach postiert. Dann nehmen sie sie als Geisel oder so was.“
„Die haben Leute auf dem Dach? Meinst du damit Gangster vom Eisigen Hauch?“, wollte Nick wissen.
„Ich schätze schon. Ich habe keine Ahnung, was für
Wesen
das sind, aber die waren mir ganz schön unheimlich.“ Monroe deutete auf Hank. „Und jetzt erzähl mir nicht, dass
ich
dir ebenfalls unheimlich bin.“
Hank zuckte mit den Achseln. „Okay, ich sag’s nicht.“
„Wenn sie Wachposten auf dem Dach haben, dann brauchen wir umso dringender einen Durchsuchungsbefehl“, meinte Nick. „So könnten wir eine umfangreiche Razzia organisieren und das ganze Gebiet umstellen.“
Hank strich sich mit dem Daumen über seinen sorgsam gestutzten Ziegenbart.
„Was passiert, wenn wir viele Cops da reinschicken und diese Typen alle verwandelt sind?“
Nick zuckte mit den Achseln. „Sobald sie wissen, dass sie aufgeflogen sind, nehmen sie wieder menschliche Gestalt an. Bisher hat sich der Eisige Hauch an den Kodex gehalten. Sie zeigen sich anderen
Wesen
, aber sonst niemandem. Was noch lange nicht heißt, dass sie sich anstandslos verhaften lassen werden.“
Monroe schüttelte angewidert den Kopf.
„Lasst uns den Typen doch einfach gleich auf die Pelle rücken. Hey, vielleicht kann ich sie provozieren und ihr kommt mir zu Hilfe? So nach dem Motto: ‚Wir kamen gerade vorbei und haben gesehen, wie dieser arme, hilflose Bürger angegriffen wurde.‘“
Hank schnaubte. „
Nein
, Monroe.“ Dann drehte er sich zu Nick um. „Du willst dieses Spiel doch nicht mitspielen, oder? Denn es macht mir ohnehin schon Sorgen, dass wir das Gesetz bei der Sache in mehrfacher Hinsicht umgehen. Wir enthalten den Jungs vom FBI Informationen vor. Dem Department. Wir sollten diese Sache hier einmal vorschriftsmäßig durchziehen.“
„Sie ist ein vierzehnjähriges Mädchen!“, rief Monroe verzweifelt. „Wer weiß, ob sie sie nicht genau in diesem Moment vergewaltigen!“
„Falls sie überhaupt da drin ist“, entgegnete Nick. „Ich weiß, wie du dich fühlst, Monroe, aber …“
„Nein, das weißt du nicht, Nick.“
„Vielleicht könntest du uns ja einfach erzählen, was zwischen dir und der Perkins-Familie vorgefallen ist.“
„Ich …“ Monroe schluckte schwer. „Das kann ich nicht. Wollt ihr wirklich bis morgen warten?“
„Uns bleibt nichts anderes übrig. Es sei denn, wir können auf andere Weise für heute eine Razzia organisieren. Es muss noch einen anderen Richter geben, der uns einen Durchsuchungsbefehl besorgen kann. Ich könnte mal ein wenig rumtelefonieren.“
Nick sah, wie Monroes
Blutbader
-Gesicht immer wieder aufblitzte, als er mit seinen Gefühlen kämpfte.
„Okay“, meinte er schließlich. „Ich werde zurück zu meinem Wagen gehen. Falls der nicht längst geklaut worden ist.“
„Davon würde ich hier in der Gegend eher nicht ausgehen“, erwiderte Hank.
Monroe grunzte nur. „Ruft mich an, wenn ihr mich braucht.“
Er stieg aus dem Wagen und ging langsam die Straße in Richtung Salem Boulevard entlang.
„Denkst du, wir sollten ihm lieber folgen oder ihn zu seinem Wagen fahren?“, fragte Nick, während er seinem Freund hinterher sah. Man konnte an Monroes Gang deutlich erkennen, wie wütend und frustriert er war, und er hielt seine Schultern ganz steif. Das war gar nicht gut.
„Nein, lass ihn laufen, dann beruhigt er sich vielleicht wieder. Hat Renard noch nicht zurückgerufen? Versuch’s trotzdem mal bei
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