Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
Vom Netzwerk:
Monroe?“, fragte er, weil er sich Sorgen um seinen
Wesen
-Freund machte. Der Plan hatte sich nicht geändert, aber er war riskanter geworden. Auf eine offene Einladung zu reagieren und anonym mitzufahren, war bei Weitem nicht so gefährlich wie die jetzige Situation, da Decker Monroe kannte und er nicht länger anonym war. „Wir könnten warten und dem Van dann folgen, während du hier bleibst.“
    „Wir haben das doch besprochen“, erwiderte Monroe. „Wenn ich im Van sitze und ihr ihn aus den Augen verliert, kann ich versuchen, euch anzurufen, sobald wir angekommen sind. Wenn ich aber nicht im Van sitze und ihr ihn verliert, dann hat Hank keine Hoffnung mehr. Und wir haben erst in fünfundzwanzig Jahren erneut die Chance, die Tafelsilbergesellschaft aufzuhalten.“
    „Aber er kennt dich“, sagte Nick. „Er weiß, dass du geläutert bist. Du bist das letzte
Wesen
, das diese … diese Party besuchen würde. Du musst ihn wenigstens davon überzeugen, dass du …“
    „Dass ich einen Rückfall erlitten habe“, beendete Monroe den Satz für ihn. „Aber so was passiert, Nick.“
    „Das mag sein, aber wird er dir das abkaufen?“
    „Lass das nur meine Sorge sein.“
    Er hat recht
, dachte Nick. Sie hatten keine andere Wahl. Entweder überzeugte Monroe seinen alten Freund, dass er vom Weg abgekommen war, oder sie mussten Renards Vorschlag annehmen und Decker mit einer Waffe bedrohen. Wenn er sich die beiden Optionen so ansah, dann war Monroes riskantes Spiel eindeutig erfolgversprechender.
    „Viel Glück“, sagte Nick. „Wir sind direkt hinter dir.“
    „Nicht zu nah“, riet ihm Monroe. „Wenn er euch entdeckt …“ Er musste den Satz nicht beenden. Hanks Leben hing davon ab, dass Decker mit dem Van zu dem Haus fuhr, in dem das Festessen stattfand. Für jede Verzögerung und jeden Umweg musste Hank den Preis bezahlen.
    Während Monroe auf den weißen Van zuschlenderte, sah Nick auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war 18:58 Uhr. Unbewusst legte er die Hände fester um das Lenkrad. Jetzt konnte er nichts weiter tun, als dem Van zu folgen und darauf zu hoffen, dass ihr Plan aufging.
    Mit trockener Kehle und klopfendem Herzen sah Monroe auf seine Armbanduhr, während sich der Zeiger der Zwölf näherte. Es war schon fast 19 Uhr. Dann sah er nach links und rechts und ging schneller. Er war der Einzige, der auf den weißen Van zusteuerte. Decker konnte jeden Augenblick losfahren. Monroe ging um die Ecke und legte sich im Kopf schon mal zurecht, was er sagen wollte. Er hatte die letzten Tage versucht, Decker von einem geläuterten Lebenswandel zu überzeugen, und war dabei auf ganzer Linie gescheitert. Jetzt musste er den Spieß umdrehen.
    Ich habe ihm die ganze Woche erzählt, dass er kein Fleisch mehr essen soll
, dachte Monroe.
Und jetzt muss ich ihn davon überzeugen, dass ich nichts lieber täte, als mir ein Steak reinzupfeifen. Gut, nicht unbedingt ein Steak im herkömmlichen Sinne, aber …
    Monroe holte tief Luft und wappnete sich.
    Das wird nicht einfach
, dachte er, und seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Okay, nutze deine Nervosität. Erzähl ihm einfach, dass du nach Fleisch lechzt …
    Decker ließ den Motor des Vans an.
    Rasch eilte Monroe weiter und rief etwas zu laut: „Habt ihr noch Platz für mich?“
    Decker drehte sich um, sah aus dem Fenster und schien seinen Augen nicht zu trauen.
    „Monroe? Was in aller Welt treibst du denn hier, Bruder?“
    „Decker?“, erwiderte Monroe, noch immer etwas zu laut, und tat überrascht. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du damit zu tun hast …“
    „Womit hab ich zu tun, Kumpel?“, fragte Decker und zog sich die Krempe seines Konföderiertencaps tiefer in die Stirn. „Ich fahre nur ein paar Freunde herum.“
    Monroe zog die Flyer aus der Hosentasche, um etwas Zeit zu gewinnen.
    „Ich habe endlich rausgefunden, was das ist. Mein Großvater hat immer davon geträumt, eine Einladung zu bekommen.“
    „Dein Großvater? Der muss ja einiges auf dem Kerbholz gehabt haben“, erwiderte Decker. „Ganz anders als du, Monroe. Du weichst nicht vom Weg ab.“
    „Du kennst mich“, beharrte Monroe. „Du kennst meine Geschichte.“
    „Ja, deine
Geschichte
“, wiederholte Decker. „Vergangenheitsform. Ich habe den Monroe von heute gesehen, und der ist stinklangweilig, das muss ich dir ganz ehrlich gestehen. Todlangweilig.“ Er legte einen Gang ein. „Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich bin spät dran.“
    „Warte!“, rief Monroe und

Weitere Kostenlose Bücher