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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Meinung geändert, Ray“, erklärte der Fahrer. „Ich möchte, dass du deinem Bruder eine Nachricht überbringst.“
    „Klar. Was soll ich ihm sagen?“
    Er nahm die Automatikpistole, die er unter seinem Bein auf dem Fahrersitz liegen hatte, richtete den Lauf direkt auf Ray – der vor Staunen den Mund weit aufriss – und pustete ihm ein Loch in die Kehle.
    Die Kugel zerfetzte Rays Rückgrat und bohrte sich daraufhin in die Mülltonne. Ray taumelte nach hinten, sackte in sich zusammen und stürzte dann zu Boden. Er starrte in den Nachthimmel hinauf, während er in der stinkenden Gasse verblutete.
    Er warf die Waffe auf den Beifahrersitz, setzte in einem glatten, vorsichtigen Zug zurück und fuhr dann weg, wobei er immer beim Spurwechsel blinkte und einige Stundenkilometer unter der Höchstgeschwindigkeit blieb.
    Tante Maries Wohnwagen war eine Fundgrube an Informationen über
Wesen
und Waffen, mit denen man sie bekämpfen konnte, aber nachdem er mehrere alte Folianten und illustrierte Tagebücher durchgeblättert hatte, wusste Nick noch immer nicht mehr über das Symbol mit dem Kreis und den Dreiecken.
    Es gab viele verschiedene
Wesen
, die bekannt dafür waren, Menschenfleisch zu essen oder bestimmte menschliche Körperteile für verschiedenste Heilmittel zu verwenden. Das erklärte unter anderem, warum sich Lamar Crawford einverstanden erklärt hatte, mit den
Wesen
zu kooperieren, die für die Knochenmorde verantwortlich waren. Er musste sich an die Möglichkeit geklammert haben, dass sie mithilfe der Körperteile der von ihnen ermordeten Menschen ein Heilmittel für seine tödliche Krankheit fanden.
    In Tante Maries Tagebüchern standen zahlreiche
Wesen
, die vermutlich das Fleisch und die Organe von Menschen fraßen, und er fand viele Vermutungen über solche, die glaubten, klein geschnittene, verflüssigte oder pulverisierte menschliche Organe würden magische Heilkräfte besitzen, aber nichts über das Symbol auf den Flyern. Nick wusste, dass ihm irgendetwas entging, dass es eine Verschwörung gab, die sich wegen etwas, das alle zwanzig Jahre oder vermutlich sogar noch seltener geschah, zum Schweigen verpflichtet hatte.
    Er hatte nicht nur nach dem Symbol gesucht, sondern auch nach Referenzen in Bezug auf Rio Ausschau gehalten, doch mit Ausnahme der üblichen Jagd- und Tötungsanweisungen für einen Grimm inklusive Anmerkungen zu speziellen Gefahren und möglichen Problemen, entdeckte er nichts. Mit anderen Worten: Es war so wie immer, wenn er in diesen Büchern las.
    Er hatte das Gefühl, dass alles nutzlos gewesen war, also verließ er den Wohnwagen, schloss hinter sich ab und fuhr zu Monroes Haus. Der
Blutbader
hatte das Symbol zwar nicht auf den ersten Blick erkannt, aber er besaß eigene Referenzen, in denen er Nachforschungen anstellen konnte. Wenn sie dort auch nichts herausfanden, dann würde Nick wohl oder übel darauf warten müssen, dass jemand sein Schweigen brach und etwas über das Kannibalenevent ausplauderte oder dass doch noch ein Zeuge der Entführungen auftauchte.
    Wenn man sich die Fernseh-, Zeitungs- und Radioberichte ansah, dann hatte sich die Presse inzwischen auf das Portland Police Department eingeschossen und setzte ihm wegen seiner ineffektiven Ermittlungsmethoden zu. Mehrere Morde, die Überreste entführter Touristen, die in flachen Gräbern gefunden wurden, und bisher hatten sie noch nicht einen einzigen brauchbaren Verdächtigen verhaftet oder verhört. Captain Renard hielt sich an die offizielle Richtlinie und sprach immer von „mehreren Richtungen, in die ermittelt wird“, was im Grunde genommen dieselbe Aussage darstellte wie „Kein Kommentar“.
    Irgendwie war es ihnen gelungen, der Presse vorzuenthalten, dass sie es mit Kannibalen zu tun hatten, aber das würde nicht ewig so bleiben. Sobald dieses Detail erst einmal an die Öffentlichkeit gelangt war, würde sofort Panik ausbrechen. Nick fürchtete nichts mehr, als die Mordermittlungen dann inmitten eines Medienzirkus fortsetzen zu müssen. Aber solange sie keine neue Spur hatten, der sie nachgehen konnten, würde es unausweichlich dazu kommen.
    Das Schlimmste war jedoch die durchaus wahrscheinliche Möglichkeit, dass die Mörder Portland verließen, bevor die Polizei sie gefunden hatte, wie es ihnen vor all diesen Jahren in Rio und wer weiß wie viele Male davor gelungen sein musste. Was auch immer da für ein geheimes Ereignis stattfand, es würde bald enden, und dann würden diese Leute ihre Hackmesser und

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