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Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Titel: Grimpow Das Geheimnis der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rafael Abalos
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Pökelfisch und dazu eine große Tasse Milch zu sich nahmen.
    Seit Saliettis Ankunft waren inzwischen zwei Tage vergangen, und alle warteten darauf, dass er aus seinem Tiefschlaf erwachte und ihnen Einzelheiten von den Ereignissen in Herzog Ulfs Festung erzählte. Da sie fürchteten, dass ihm die Soldaten des Inquisitors bis nach Metz gefolgt sein könnten, um sie alle miteinander gefangen zu nehmen, gaben sie kaum einen Laut von sich, hielten die Köpfe stets gesenkt und hingen meist ihren Gedanken nach.
    Grimpow dachte an Paris und daran, was sie dort wohl erwarten mochte. Er war sich gewiss, dass er und Weynelle die richtigen Schlüsse gezogen hatten und sich die von Fabelwesen und Ungeheuern bewohnte Insel Ipsar in jener Stadt befand. Als Humius ihnen gesagt hatte, dass Paris zu den Städten des Unsichtbaren Weges gehörte, brauchte er nur noch die Buchstaben des Namen Ipsar neu zusammenzusetzen, um festzustellen, dass sich damit auch der Name Paris bilden ließ. Ob es in der Stadt eine Insel gab, wusste Grimpow nicht. Aber Weynelle kannte sich dort gut aus und erklärte ihm, dass es in der Seine, die mitten durch Paris floss, eine große Insel gebe, auf der die Kathedrale von Notre-Dame stand. Grimpow fragte sich nunmehr, welcherart Fabelwesen und Ungeheuer auf jener Insel wohnen mochten und wie sie dem Teufel entgegentreten konnten, um zu dessen Füßen die letzten Worte zu finden.
    Auch Weynelles Gedanken wanderten nach Paris, ihre Heimat. Die Stadt, in der sie geboren war und an deren Universität ihr Vater ein Leben lang Astronomie gelehrt hatte. Unzählige Erinnerungen tauchten auf, stürzten mit ihren Gefühlen wie ein Gebirgsbach auf sie ein und drückten sie nieder. Seit sie ihr Haus in Paris verlassen hatte, um den kranken Vater nach Cornille zu begleiten, hatte sich ihr Leben verwandelt wie das Blei der Alchimisten. Aus der schwärzesten Betrübnis waren ihr goldene Regungen für Salietti erwachsen. Nun war er endlich wieder an ihrer Seite.
    »Ich hoffe, ihr habt noch ein Stück Fisch für den Hunger eines Sterbenden übrig«, erscholl Saliettis Stimme. Wie ein Auferstandener tauchte er plötzlich in der Küche auf.
    Als Weynelle ihn sah, stand sie lächelnd vom Tisch auf und schlang die Arme um ihn.
    »Du solltest noch ein paar Tage das Lager hüten«, rügte ihn Humius.
    »Wenn ich noch länger in jenem Bett liege, dann nur um die Stunde meines Todes vorwegzunehmen. Aber noch traue ich mir zu, seinen scharfen Klauen zu entkommen, um ihm irgendwann im Alter zu Füßen zu sinken«, erwiderte Salietti. Er war froh, am Leben zu sein und Grimpow wiederzusehen, der den Verletzten als Nächster mit einer vorsichtigen Umarmung begrüßte.
    »Salietti, ich stelle dir den Medikus Humius Natz vor, der auch ein Freund unserer Väter war. Er hat deine Wunden versorgt und uns in seinem Haus Aufnahme gewährt. Das hier ist seine Frau Manele«, sagte er und zeigte auf die Greisin, die lächelnd neben ihm stand. »Ihre Salben und Brühen sind so kräftigend, dass jeder Kranke wieder auf die Beine kommt, wie du festgestellt hast.«
    »Ich stehe bei beiden in tiefer Schuld für ihre großzügige Gastfreundschaft«, erwiderte Salietti und brachte seinen Dank mit einem achtungsvollen Blick auf das Paar zum Ausdruck.
    Der Medikus und seine Frau neigten höflich die Köpfe.
    »Humius ist ein großer Weiser und hat uns geholfen, das Rätsel des Unsichtbaren Weges zu entschlüsseln. Wir wissen jetzt, dass wir nach Paris Weiterreisen müssen«, platzte Grimpow heraus. Er konnte es kaum abwarten, seinem Freund von ihren Erfolgen zu berichten.
    »Erzähl ihm später davon, mein Junge. Salietti soll sich zuerst zu uns setzen und uns vom unseligen Ende der Burgen des Steinkreises berichten«, schlug Humius vor.
    Der Ritter trug den linken Arm in einer mit dem Brust- und Schulterverband gebildeten Schlinge. Er nahm umständlich am Tisch Platz. Lieber hätte er über etwas anderes gesprochen, als sich an das Grauen zu erinnern, das er überlebt hatte. Da er jedoch wusste, wie gut Humius mit Herzog Ulf von Österberg befreundet war, sah er ein, dass er schildern musste, was geschehen war.
    Betroffen lauschten Weynelle und Grimpow den Ausführungen ihres Freundes, dessen Augen schimmerten, als würde er das Unglück noch einmal erleben. Auch Medikus Humius erschauerte bei der Nachricht, dass sein Freund gefallen war. Er selbst hatte ihm einst das Leben gerettet, als er im Kindesalter an Schwindsucht erkrankt war.
    »Wir zogen uns

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