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Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Grimpow Das Geheimnis der Weisen

Titel: Grimpow Das Geheimnis der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rafael Abalos
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Helmbrünne, die die Kehle bis zum Brustpanzer schützte, bis hin zu den Armschienen, den Panzerhandschuhen und Beinröhren. Es waren unglaublich viele Teile, Lederriemen und Scharniere, mit denen sich Grimpow als Knappe auskennen musste, um Salietti vor einem Turnier in die Rüstung zu helfen. Als Meister Altrup die Rüstung Stück für Stück geduldig und sorgfältig an Saliettis Körper befestigte, ließ Grimpow sich nicht den kleinsten Handgriff entgehen.
    Zwischendurch fragte der Meister: »Wollt Ihr Euch auch Baron Fenio de Vokkos Heer anschließen?«
    Salietti und Grimpow sahen sich verständnislos an.
    »Fenio de Vokkos Heer?«, fragte der Herzog unschlüssig.
    »Ich sehe schon, die Kriegsgerüchte sind nicht bis nach Italien gedrungen«, erwiderte Meister Altrup so redselig wie ein Barbier.
    »Nein, das ist nicht der Fall, ich muss es Euch gestehen. Soweit ich weiß, haben Fenio de Vokkos Herolde nur das Turnier der elsässischen Burgen angekündigt, mit dem wie jedes Jahr der Frühling gefeiert wird. Sie haben alle Ritter Norditaliens eingeladen, an den berühmten Wettkämpfen teilzunehmen«, erklärte Salietti.
    Meister Altrup senkte die Stimme, wohl wissend, welches Interesse seine Worte bei seinem adligen Kunden wecken würden. »Mein verehrter Herzog de Estaglia, seht Euch lieber vor. Dieses Jahr ist das Turnier nur ein Vorwand, um in der Festung des habgierigen Barons Fenio de Vokko so viele Ritter wie möglich zu versammeln und von ihnen zu verlangen, sich ohne Ausflüchte seinem neuen Kreuzzug anzuschließen.«
    Das Wort »Kreuzzug« hallte in Grimpows Kopf wider und ließ ihn aufhorchen, denn der Waffenmeister sprach so leise, dass er ihn kaum verstehen konnte. Obendrein wurde seine Stimme hin und wieder von fernen Hammerschlägen übertönt, mit denen jemand Metall auf einem Amboss bearbeitete.
    »Hat Fenio de Vokko etwa vor, ein neues Heer zu befehligen und das Heilige Land zurückzuerobern?«, fragte Salietti ungläubig.
    Meister Altrups aufgedunsenen Lippen entfuhr ein gekünsteltes Lachen. »Oh nein, Herr Salietti!«, antwortete er. »Diesmal richtet sich der Kreuzzug nicht gegen die Ungläubigen im Morgenland, sondern gegen die Ketzer in den Burgen des Steinkreises hinter der Grenze von Fenio de Vokkos Ländereien zu Deutschland.« Er legte eine Pause ein und wandte seine ganze Kraft auf, um eine Platte auf Saliettis rechter Schulter anzubringen. Dann rang er nach Luft und sprach weiter: »Meinen Gewährsmännern zufolge, lauter adlige Ritter, wie Ihr Euch aufgrund der Natur meines Berufes vorstellen könnt, wird der französische König den Wettkämpfen beiwohnen und dort einen Heiligen Kreuzzug gegen all jene Burgen ausrufen, die den geächteten Tempelrittern Zuflucht bieten.«
    Als Grimpow das hörte, fiel ihm ein, was Bruder Rinaldo ihm über die Burgen des Steinkreises erzählt hatte: dass Herzog Ulf und seine Getreuen die Templer aufgenommen hatten, die nach der von König Philipp dem Schönen angeordneten Verfolgung aus ganz Frankreich geflohen waren. Er musste sich auf die Zunge beißen, um sich nicht in das Gespräch einzumischen, denn ihm war eingefallen, dass sein niedriger Stand als unwissender Knappe ihm Stillschweigen gebot. Doch Grimpow vertraute darauf, dass Salietti sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen würde, Waffenmeister Altrups leutselige und gefährlich indiskrete Art für seine eigenen Erkundigungen zu nutzen.
    »Dort stecken diese widerständischen Templer also auch? Ich dachte, König Philipp hätte ihnen und ihren teuflischen Ketzereien nach den Verhaftungen vor sechs Jahren ein Ende gemacht.« Salietti redete Meister Altrup nach dem Mund, damit er ihnen alles über den bevorstehenden Krieg erzählte, was er wusste.
    »Den Nachrichten aus Paris zufolge«, erwiderte der Waffenmeister und senkte die Stimme diesmal noch mehr, sodass Grimpow noch dichter an Salietti herangehen musste, um ihn zu verstehen, »ist der Großmeister der Templer zusammen mit einigen seiner Präzeptoren und Komturen vor Notre-Dame auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Vor seinem Tod soll er den Papst und den französischen König mit einem schrecklichen Fluch belegt haben: Er hat versichert, beide würden vor Jahresfrist sterben. Deshalb munkelt man, König Philipp sei nicht hinter den flüchtigen Templern her, sondern hinter dem Geheimnis vom Tempel Salomons. Denn angeblich kann nur dieses Geheimnis den Fluch bannen.«
    »Was haben die Burgen des Steinkreises mit dem Geheimnis der

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