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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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daß es so oder andersherum ist«, sagte sie verwirrt. »Einerseits wäre es eine unglaubliche Erleichterung, ein ganzes Netzwerk von Menschen vorzufinden, die verstehen, was wir durchgemacht haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf vorbereitet bin, mit… mit soviel angehäuftem Schmerz einer so vertrauten Sorte umzugehen. Oder mir all die Dinge anzuhören, die sie vielleicht über das Replay in Erfahrung gebracht haben.«
    »Ich dachte, darum ginge es im Grunde.«
    »Es ist einfach ein bißchen erschreckend, jetzt wo wir so nahe dran sind, das ist alles. Ich wünschte, dieser Stuart McCowan wäre bei der Vermittlung registriert gewesen; mir wäre erheblich wohler, wenn wir ihn hätten anrufen, uns ein besseres Bild von ihm machen können als nur durch seine Nachricht. Ich hasse es, irgendwo so unvorbereitet aufzutauchen.«
    »Ich bin sicher, er erwartet uns. Es war klar, daß wir seine Einladung nicht ablehnen würden, nicht nach den Anstrengungen, die wir unternommen haben, um ihn zu finden.«
    »Da ist der Strathmore Drive«, sagte Pamela, zu einer Straße hinüberzeigend, die sich links einen Hügel hinaufwand. Jeff war an der Abzweigung bereits vorbeigefahren; er wendete, bog auf die breite, verlassene Straße ab.
    Nummer 382 war ein einzelnes dreistöckiges viktorianisches Gebäude auf der anderen Seite des Hügels. Eigentlich eher ein Landgut, mit weitläufigen, gepflegten Gartenanlagen hinter den Bruchsteinmauern. Pamela begann an einem weiteren Kleenex zu reißen, als sie durch das imposante Tor fuhren, aber Jeff hielt ihre unstete Hand fest und schenkte ihr ein warmes Lächeln der Ermutigung.
    Sie parkten unter dem breiten Säulengang, dankbar für den Schutz vor dem stetig heftiger werdenden Schneefall. Auf der Vordertür des Hauses war ein verzierter Messingklopfer befestigt, doch Jeff entdeckte einen Klingelknopf und betätigte statt dessen ihn.
    Eine matronenhafte Frau in einem strengen braunen Kleid mit einem weißen Kragen öffnete die Tür. »Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie.
    »Ist Mr. McCowan da, bitte?«
    Die Frau runzelte über ihrem Kneifer mit Doppelschliff die Stirn. »Mr….«
    »McCowan. Stuart McCowan. Wohnt er nicht hier?«
    »Ach, du meine Güte, Stuart. Natürlich. Haben Sie einen Termin?«
    »Nein, aber ich glaube, er erwartet uns; wenn Sie ihm einfach sagen würden, daß seine Freunde aus New York da sind, ich bin sicher…«
    »Freunde?« Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. »Sie sind Freunde von Stuart?«
    »Ja, aus New York.«
    Die Frau schien verwirrt. »Ich fürchte… warum kommen Sie nicht herein aus der Kälte und nehmen einen Moment Platz? Ich bin gleich wieder da.«
    Jeff und Pamela setzten sich nebeneinander auf ein stark gepolstertes kleines Sofa in der muffigen Eingangshalle, während die Frau über den Korridor entschwand.
    »Es ist mehr als einer hier«, flüsterte Pamela. »Offenbar gehört ihm dieses Haus nicht einmal. Das Hausmädchen kannte ihn nur mit seinem Vornamen. Es ist eine Art Gemeinschaft, irgendeine…«
    Ein hochgewachsener, grauhaariger Mann in einem Tweedanzug tauchte aus dem Korridor auf, hinter sich die plumpe Frau mit dem Kneifer. »Sie sagen, Sie sind Freunde von Stuart McCowan?« fragte er.
    »Wir sind… äh… Wir haben mit ihm korrespondiert«, sagte Jeff und stand auf.
    »Und wer hat diese Korrespondenz begonnen?«
    »Sehen Sie, wir sind hier auf Mr. McCowans ausdrückliche Einladung. Wir sind den ganzen Weg von New York hergekommen, um ihn zu sprechen, wenn Sie ihm also einfach Bescheid sagen würden…«
    »Welcher Art war Ihre Korrespondenz mit Stuart?«
    »Ich sehe nicht, was Sie das angehen würde. Warum fragen Sie nicht ihn?«
    »Alles, was Stuart betrifft, geht mich etwas an. Er befindet sich in meiner Obhut.«
    Jeff und Pamela wechselten einen raschen Blick. »Was meinen Sie damit, in Ihrer Obhut? Sind Sie ein Arzt? Ist er krank?«
    »Recht schwer. Warum interessieren Sie sich für seinen Fall? Sind Sie Journalisten? Ich werde keine Beeinträchtigung der Privatsphäre meines Patienten dulden, und wenn Sie von einer Zeitung oder einem Magazin sind, dann schlage ich vor, daß Sie augenblicklich verschwinden.«
    »Nein, keiner von uns beiden ist Reporter.« Jeff reichte dem Mann eine seiner Geschäftskarten, die ihn als Anlageberater auswies, und stellte Pamela als seine Teilhaberin vor.
    Die argwöhnische Spannung im Gesicht des Mannes ließ nach, und er lächelte entschuldigend. »Es tut mir ja so leid, Mr. Winston; wenn ich

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