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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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die Aussichten, sie zu schlagen, sind gering.«
    »Was ist mit einer Verleumdungsklage?« beharrte Pamela. »Sie haben sich selbst zu öffentlichen Personen gemacht; das läßt Ihnen nicht mehr viel Schutz. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ihre Kommentare über Sie als verleumderisch zu bezeichnen wären. Eine Jury könnte sogar das genaue Gegenteil darin erkennen. Diese Leute verehren Sie. Sie halten Sie für die Inkarnation Gottes auf Erden. Ich glaube, Sie sind besser beraten, sie einfach zu ignorieren; der Rechtsweg würde ihnen bloß mehr Publizität verschaffen.«
    Jeff tat einen wortlosen Ausruf des Abscheus, knüllte das Pamphlet in der Hand zusammen und warf es in die entfernte Zimmerecke. »Das ist genau das, was wir vermeiden wollten«, sagte er wutentbrannt. »Selbst wenn wir es ignorieren oder verleugnen, fällt es doch auf uns zurück. Keine angesehene wissenschaftliche Einrichtung wird anschließend noch etwas mit uns zu tun haben wollen.«
    Der Rechtsanwalt schob sich die Brille wieder hoch, justierte sie mit einem dicken Zeigefinger auf seinem Nasenrücken. »Ich verstehe Ihr Dilemma«, versicherte er. »Aber ich glaube nicht…«
    Die Sprechanlage auf Jeffs Schreibtisch summte zweimal kurz und einmal lang, das Signal, das er als Ankündigung einer dringenden Nachricht festgelegt hatte. »Ja, Elaine?«
    »Hier ist ein Herr, der Sie sprechen möchte, Sir. Er sagt, er sei von der Bundesregierung.«
    »Von welcher Abteilung? Zivilverteidigung, der nationalen Wissenschaftsstiftung?«
    »Vom Außenministerium, Sir. Er besteht darauf, persönlich mit Ihnen zu sprechen. Sowohl mit Ihnen wie auch mit Miss Phillips.«
    »Jeff?« sagte Wade stirnrunzelnd. »Wollen Sie, daß ich dabeisitze?«
    »Vielleicht«, sagte Jeff. »Schaun wir mal, was er will.« Jeff schaltete die Sprechanlage wieder ein. »Führen Sie ihn herein, Elaine.«
    Der Mann, den sie in das Büro brachte, war Mitte Vierzig, begann kahl zu werden und hatte wache blaue Augen und nikotinbefleckte Finger. Er maß Jeff mit einem raschen, durchdringenden Blick, tat das gleiche mit Pamela, dann sah er Mitchell Wade an. »Mir wäre es lieber, wir würden dieses Gespräch ungestört führen«, sagte der Mann.
    Wade erhob sich, stellte sich vor. »Ich bin Mr. Winstons Rechtsanwalt«, sagte er. »Ich vertrete auch Miss Phillips.«
    Der Mann zog eine dünne Brieftasche aus seiner Sakkotasche, reichte Wade und Jeff seine Karte. »Russell Hedges, US State Department. Ich fürchte, die Natur dessen, was ich hier mit Ihnen zu besprechen habe, ist vertraulich. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Mr. Wade…«
    »Doch, es macht mir etwas aus. Meine Klienten haben ein Recht…«
    »In dieser Situation ist kein Rechtsbeistand erforderlich«, sagte Hedges. »Dies betrifft die nationale Sicherheit.«
    Der Anwalt setzte an, ein weiteres Mal zu protestieren, doch Jeff stoppte ihn. »Ist schon in Ordnung, Mitchell. Ich würde ihn gern anhören. Lassen Sie sich durch den Kopf gehen, worüber wir gerade geredet haben, und lassen Sie’s mich wissen, wenn Sie eine praktikable Alternative gefunden haben; ich rufe Sie morgen an.«
    »Rufen Sie mich heute an, wenn Sie mich brauchen«, sagte Wade, dem Regierungsvertreter einen finsteren Blick zuwerfend. »Ich werde lange in meinem Büro sein, wahrscheinlich bis sechs oder halb sieben.«
    »Danke. Falls nötig, werde ich mich melden.«
    »Was dagegen, wenn ich rauche?« fragte Hedges, eine Schachtel Camel herausholend, während der Anwalt den Raum verließ.
    »Nur zu.« Jeff deutete auf einen der Sessel vor dem Schreibtisch und schob ihm einen Aschenbecher hin. Hedges brachte eine Schachtel Streichhölzer zum Vorschein, zündete seine Zigarette an. Er ließ das Streichholz langsam bis auf einen geschwärzten Stummel herunterbrennen, den er, immer noch kokelnd, in den großen Glasaschenbecher fallen ließ.
    »Wir waren natürlich über Sie unterrichtet«, sagte Hedges schließlich. »Schwierig, es nicht zu sein, so wie Sie die vergangenen vier Monate über im Scheinwerferlicht der Medien standen. Obwohl ich zugeben muß, daß die meisten meiner Kollegen geneigt waren, Ihre Ankündigungen als Gesellschaftsspielchen mißzuverstehen… bis zu dieser Woche.«
    »Libyen?« fragte Jeff, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    Hedges ruckte, nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. »In der Mittelost-Abteilung sind alle immer noch wie vom Donner gerührt; unsere verläßlichsten Einschätzungen deuteten darauf hin, daß das Regime

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